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Hier startet meine Welt mit dem kleinen und großen ICH


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W – Windeln W – Wunderlich W – Wahrheit oder das WorldWideWeb

Mein Mann, das ist so eine Sache mit meinem Mann. Gut, mit mir auch, aber mein Mann kann schon sonderlich sein. Ich weiß das so genau, weil er es mir alles erzählt hat. Gleich vorab muss ich sagen das ich diesen Text vor dem Hochladen zu seinen Händen geben sollte. Er wird hier unfreiwillig auch ein Stück seiner Identität preisgeben – oder das was sein Dasein ausmacht. Wozu sollte ich das tun? Ist das notwendig? Ja, das ist es! Ohne seine Offenheit, seine sanftmütige Weise mich in eine Welt eintauchen zu lassen, ohne seine Erfahrungen (mit denen er mir sehr viele Jahre voraus ist) hätte ich all das nicht entdecken, erleben und leben können. Mein Horizont, meine Erfahrungen und mein Mut hätten mich das allein nie herausfinden lassen. Okay, wovon rede ich hier eigentlich? Just as simple. Es war so:

Unsere erste Begegnung nackt und mit Körperlichkeiten war schon komisch. Ich hatte das Gefühl er war anders. Was er von mir dachte möchte ich gar nicht erst hinterfragen 😊 In meiner kleinen Welt musste es schnell gehen, kein großes Kino und schon mal gar keine langen erotischen Experimente bitte. Ich habe keine Ahnung wie ich dazu gekommen bin ihm klare Anweisungen zu geben, wie ich es gerne hätte. Kam halt so. Im Nachhinein sagte er mir, das ich schon eine sehr klare Art und Weise hatte, ihm deutlich zu machen mich ja nicht zu enttäuschen. Ach ja? Hatte ich so nicht in Erinnerung und meine Absicht war es schon gar nicht. Nun, er gab wirklich sein Bestes. Natürlich war es nicht genug, wann ist es mir schon genug, außer es ist zu Ende. Ich merkte das auch er irgendwelche Hemmungen oder Blockaden hatte. Schön, endlich mal einer der auch Anstrengung brauchte beim Sex. Er probierte bei mir eine dominante Seite aus, hilfe, was ist in dich gefahren?! Lass das bloß bleiben mein Freund! Hier protestierte er gerade beim Lesen. Angeblich hätte ich gesagt er solle es ausprobieren. Nein, ich bin anderer Meinung. Ich bin mir zu 100 % sicher das ER testen wollte ob ich devot bin. Denn dann wäre ich nicht die richtige für ihn. DAS sollte auf keinen Fall bei mir in meiner Daunenkiste stattfinden. Ich übernahm die Sache nun. Unter uns gesagt, sorgte ich dafür das dieser Mann endlich zum Ende kam und ich meine Ruhe hatte. Das imponierte ihm – wie ich später erfuhr. So fing es eigentlich an. In endlosen Gesprächen, durchnächtigten Teesessions mit Zigaretten und millionen gesprochenen Worten kamen wir uns näher. Mental. Nicht körperlich. Es war alles andersherum als bisher. Mein Mann erzählte sehr vorsichtig von seinen Erfahrungen im Leben zwischen den Beinen. Auch er hat eine besondere Geschichte die ihn prägt, die ihn zum dem machte, der er war (ist). Ich kann dir heute nicht mehr so genau sagen ob es Schlüsselmomente oder Worte waren, die mich dazu brachten einmal das Internet zu durchstöbern. Aber es war eine Art um herauszufinden was mir wohl gefallen könnte. Damals ging man nicht zur Selbsthilfegruppe für fehlenden Sex – tut man es heute? Wo sollte ich meine Fragen und vermissten Sehnsüchte auch finden? In einem Sachbuch? Ich erinnere mich gern daran zurück das die ersten Chaträume bei WEB.DE total faszinierend für mich waren. Es gab einen Raum der nannte sich SM Chat, ein anderer wohl BDSM, oder Dom und Sub, sowas eben. Mein Mann sagte ich solle mir die Seiten, die Möglichkeiten und auch das Was und Wie und Wer einmal genauer anschauen. Tat ich auch. Ich knüpfte Kontakte und fing an mit wildfremden Menschen zu scheiben. Niemals traute ich mich über das Schreiben hinaus. Das war dann doch zu viel Nähe und Realität. Parallel dazu schrieb ich mit meinem Mann. Meine Scham war einfach zu groß mich mit langsam wachsenden Fantasien Auge in Auge zu befassen. Wir schrieben uns also eine Geschichte. Viel mehr ich schrieb und er antwortete mit einer Fortsetzung. Heute denke ich: meine Güte musste ich viel Zeit und Angst gehabt haben. Und wieviel Geduld mein Mann wohl brauchte? Er war doch unlängst über all diese Entdeckungen hinaus. So entwickelten sich kleine „Shades of grey“ Märchen. Zeitgleich traute mein Mann sich mehr zu, sich mir gegenüber zu öffnen. Heute weiß ich das er schon längst wusste das ich sehr dominant bin und es immer war, das ich mit Blümchenromantik- schmusesex nichts anfangen kann. Auch glaube ich das er in mir ebenso sein Gegenstück gefunden hat, ohne das es ihm damals schon klar war. Er hat eine ebenso eigene Kindheit erlebt wie viele Kinder auf dieser Welt. Seine war anders, und wenn ich ehrlich bin, war sie sicher nicht weniger tragisch, aber für mich klingt sie einfach mehr „akzeptabel“. Sicher nur, weil mein Mann sich damit angefreundet hat. Er grämt sich nicht. Er ist von zwei Frauen Missbraucht worden – natürlich aus dem engsten Umfeld – aber auf eine so schräge Art, das kann ich einfach nicht wiedergeben. Im Gegensatz zu mir, erinnert er sich aber an alles sehr genau. Darum beneide ich ihn auf eine Art. Wenn meine Erinnerungen denn so „spannend und erträglich “ wären wie seine. Sind sie leider aber gar nicht. Das ist auch nicht meine Geschichte, sondern seine.  Wenn ich so will, er hat aus der anerzogenen Art „Sex zu lernen“ in frühester Kindheit, seine Neigung gemacht. Sicher keine einfache Sache, und sicher ist sie auch nicht bewußt von ihm entschieden worden, aber er lebt sie weiter aus. Kurzum, er ist so devot wie man eben nur sein kann. Nicht im alltäglichen Leben, nicht bei wichtigen Entscheidungen, nicht wenn es um die „Unnormalität“ von dir und euch geht. Da ist er ein unnormaler Mann wie der von nebenan, der von der Arbeit, der Kumpel aus dem Freundeskreis. Für ihn und mich sind wir die Normalen, die, die ehrlich und gnadenlos ihre Sexualität und ihre Erfahrungen akzeptieren. Ok, ich ja nur was meine neue Sexualität angeht. Und wenn wir zwei glücklich miteinander werden wollten, mussten wir einen Weg miteinander und zueinander finden. Du kannst mir glauben das es mich von einem Wahnsinn in den Nächsten getrieben hat. Meine größte Frage war immer: das ist doch nicht gesund, das ist nicht normal, das ist inakzeptabel und das ist doch nicht hinnehmbar. Ich habe noch heute einen großen Zwiespalt in mir. Wie können wir Zwei akzeptieren das unsere Seele und unser Körper umgepolt worden sind, und machen nun eine eigene Lebensweise daraus. Wie kann mein Mann sogar eine Art Empathie und Dankbarkeit empfinden bei seiner gelebten Vergangenheit. Ich sprang von Wut das ihm so etwas angetan wurde, zu Faszination das er sowas erlebt hat, zu Bewunderung das er das Erlebte sogar für sich genutzt hat. Mir fehlte jegliche Vorstellungskraft für seine Geschichten, ich erkannte aber das sie alle genau so waren. Innerlich wusste ich das es genau so etwas eben gibt. Tja, diese Schublade hat sich wohl schon ein wenig bewegt in meinem Kopf. Eines Tages bekam ich über einen dieser Chaträume eine private Mail. Eine Frau schrieb mich an, zeigte Interesse an mir und meiner Fragerei. Wir begannen eine Brieffreundschaft. Viel später erzählte ich meinem Mann von ihr. Er war nicht verwundert. Huch, wie kann das sein? Er kannte sie. Sie kannte ihn. Sie ist ebenso dominant und lebte es schon viel früher aus als ich. Sie ist meinem Mann in dem Leben vor mir begegnet. Sie hatte ihn benutzt und für ein kurzes Zeitfenster für sich gebraucht. Sie kannte ihn im Grunde besser als ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt erahnen hätte können. Sie half mir, mich zu verstehen, mich zu akzeptieren, nicht zu viel zu Grübeln und einfach machen. Sie sorgte im Hintergrund auch dafür das mein Mann nicht ausbrach, sich nicht zu sehr als „großen Macker“ fühlte. Die Gefahr besteht natürlich auch bei devorten Menschen. Eine Chance, eine Versuchung. Ich hatte absolut keine Ahnung von der Welt der dunklen Gestalten, denen aus der Schmuddelecke im Pornokino oder Videothek. Die, die sich schwarz kleiden und mit Halsbändern herumrennen. Die, die sich verkleiden und sich gegenseitig schlagen. So ein Quatsch, wie sich später hersausstellte für mich. Er zieht diese Frauen an, wie Wasser die Mücken. Er muss dafür gar nichts tun. Du kannst mir glauben, ich kenne ihn seit 20 Jahren – krass bin ich alt! Ich habe es so oft erlebt, er kann sich seinem Verhalten und Auftreten nicht entziehen. Wir sind eine sehr enge Bindung eingegangen, schriftlich und nie persönlich, also meine Brieffreundin und ich. Ich lernte, das es viel mehr solcher Frauen wie mich gibt, sehr viele Männer wie meinen Mann. Man muss nur genau hinsehen, sich in den richtigen Kreisen bewegen und ein Stück darüber hinaus gehen. Ich sage es mal so, wir sind die Fraktion 24/7. Wir leben unsere Neigung immer und überall ohne Gnade aus – sofern es verträglich ist mit unserem Umfeld. Mir sagte man ja immer ich sei arrogant und unnahbar. Ja, das ist wohl heute nachgewiesen. Nun wundert mich eben auch nicht mehr das mich nie wer angebaggert hat, ohne das er einen gewissen Mutpegel brauchte. Ich bin meinem Mann und meiner Brieffreundin H. sehr dankbar. Sie haben mir die Welt der Anderen gezeigt. Die Welt mit seiner fehlenden Sexualität umzugehen und eine Neue zu entdecken. Irgendwann hätte ich es wohl auch allein herausgefunden, aber mit wem und zu welchem Preis, geschweige denn in welchem Zeitraum? Was aber bedeutet das nun genau? Ich bin mir unsicher ob ich diese Kapitel so detailliert niederschreiben will. Zum Einen denke ich mir, dass du es nicht verstehen wirst. Auch dir werden viele große Fragen auf der Stirn stehen. Zu Oberst wohl die Frage nach der Gerechtigkeit, der Gleichberechtigung, der echten Liebe und der Legalität. Dazu möchte ich verraten das ich meinen Mann fast immer respektiere. Er ist ein Mensch wie ich es bin, mit Fehlern und Macken. Und auch er hat Tage wo er mich hasst, wo ich ihn zur Weißglut bringe, warum soll es mir anders ergehen. So unnormal wie du es von uns denkst, sind wir gar nicht. Unsere Sexualität findet auf einer anderen Ebene statt. Und damit wäre ich bei dem „zum Zweiten“. Auch das ist schwer erklärbar. Vieles passiert im Nachhinein, nach einer Handlung, nach einer Aktion statt. Ich demütige, ich benutze und ich setze bewußt Trigger ein. Diese Art miteinander ist ein Film der nicht endet bei uns. Wenn ich Lust verspüre, dann nehme ich mir was ich brauche. Früher war es zum Beispiel ein Mensch aus dem WWW. Ein Blinddate mit klaren Vorgaben. Ich habe mich dann den körperlichen Gelüsten hingegeben – und ja, der Akt als solches war nur eine Abhandlung, daran hat sich nichts geändert. Aber was danach kommt ist der eigentliche Akt. Ich lebe und erlebe dann verbal und aktiv noch einmal alles mit meinem Manne, zu Hause aus. Natürlich ist er dann nicht auf Augenhöhe mit mir, er ist dann mein Eigentum, mein Objekt und alles was ich mir eben Wünsche. Ich setze mich über seine Bedürfnisse hinweg, kurzum, ich mache was mir gefällt und er hat zu ertragen. Krank? Ja und nein. Ich vermute das ich genau das als Kind erlebt habe. Ich habe gehorcht und musste Bedürfnisse erfüllen. Und ich für meinen Teil habe wohl die Weichen gestellt, dies nie wieder tun zu wollen. Die Beziehung zwischen meinem Mann und mir ist viel auf der psychischen Ebene zu finden. Die körperliche Handlung ist sehr minimalistisch. Für einen devoten Menschen (der auch Sklave genannt wird) ist es eben eine echte geistige Erfüllung zu dienen und genau dies immer und immer wieder zu erleben. Die Machtlosigkeit die ich niemals erleben will, ist deren Elixier um Lust zu empfinden. Du musst sehr großes Glück im Leben haben, dein Gegenstück zu finden und es auch noch passend machen zu können. Es gehört eine unwahrscheinlich große Portion Vertrauen und Mut dazu. Und zu all den mentalen Grenzen die ich überschreiten musste, gehörten auch die Körperlichen dazu. Ja, es ist zuweilen abartig und völlig wild, aber auch das ist eine Art sich auszutesten. Und glaube mir, wenn sich zwei einig sind, dann sind Grenzen nur noch selten sichtbar. Und wenn du dir Respekt und Anerkennung verschaffen willst, musst du deinem Gegenüber einen Schritt voraus sein. Druck und Abhängigkeit ist bei uns kein Fremdwort. Kannst du damit umgehen, kannst du es zielgerichtet einsetze? Das ist die Frage aller Fragen. Und das ist das Geheimnis meiner Vergangenheit – oder zumindest ein Teil davon. Auch ich wurde als Kind vermutzlich erpresst, unter Druck gesetzt, benutzt und meine körperlichen Reaktionen ausgenutzt um ans Ziel zu kommen. Denn auch Kinder haben Empfindungen bei sexuellen Handlungen. sie könen diese nicht manipulieren oder gar steuern. Das macht es ja so gefährlich für die Seele. Aber das soll heute mein Thema nicht sein.

Ich habe viele, sehr viele Männer getroffen. Ich habe meinen Körper eingesetzt, angeboten und benutzen lassen. Ich habe niemals die Kontrolle verloren und ich habe sehr viel Vorarbeit geleistet – mit meiner Brieffreundin, die sich bestens in dieser Lebensform auskennt, an und mit den Männern, um letztlich das größtmögliche an Spaß für mich und meinen Mann herauszuziehen. Ja, ich habe jeden dieser Männer benutzt. So what? Sie haben immer gewußt worum es ging. Sollten sie doch glauben das sie eine dominante Frau, eine Herrin einmal beherrscht haben. Darüber lache ich gern herzlich. Einmal habe ich mich mit einem Mann aus einer entfernten Großstadt (100 km Fahrt hat er auf sich genommen) verabredet. Ich sollte mich sehr nuttig kleiden, er wollte mich auf einem abgelegenen öffentlichen Klo nehmen. Hm, das war wirklich eine wilde Sache. Ich hatte Angst, ich hatte ein Sicherheitsnetz, Menschen wussten wo ich wann war. Im Hintergrund hat jemand auf mich aufgepasst. Ich habe es fast durchgezogen. Ich hatte mich Wochen darauf vorbereitet, mit ihm geschrieben, alles durchgespielt, ihm von meinem Sklaven zu Hause erzählt, ihm genau gesagt was und wie es ablaufen sollte. Mit meinem Mann habe ich alles schon vorher mental durchgespielt. Ich habe ihm die Szenerie schon vorher vorgehalten, ihm gesagt was dieser Man alles von mir bekomen wird, was er niemals von mir bekommt. Das gehörte eben dazu. Mach es legal und nicht heimlich. Ich habe fünf Minuten vorher kehrum gemacht. Meine Angst war zu groß. Er war sauer, klar. Wir haben es ein zweites Mal versucht, Respekt an den Herren – er fuhr die ganze Strecke erneut. Dieses Mal habe ich es durchgezogen und ich kann sagen das ich noch heute feuchte Gedanken bekomme, es war toll, aufregend und total behämmert zugleich. Du erinnerst dich an meinen Nachbarn aus der Kindheit, von den versnobten Nachbarn? Here we are … mein Leben hat kaum noch Zufälle. Wir hatten damals eine Affäre. Also er, ich nicht, ich hatte nie Affären, Ich war entweder Single oder ich war vergeben, etwas dazwischen gibt es nicht. Ich bin dominant ich bin krass und ich nehme mir was ich will, aber ich verletze nicht die Menschen, die mir vertrauen. Er, also M.O. hatte eine Freundin. Ich war nach meiner großen Liebe kurz wieder zu Hause eingezogen. Er wohnte gegenüber. Wir besuchten die gleiche Disko und er hatte schon als junges Mädchen ein Auge auf mich geworfen. Also ich war das junge Mädchen, nicht falsch verstehen. Wie ich später erfuhr ist er 1 Jahr jünger als ich… Nun, wir trafen uns also des Öfteren in derselben Disko. Er trank gern mal einen, ich nie. Praktisch. Ich nahm ihn also wieder mit zurück nach Hause. Irgendwann knutschten wir rum. Irgendwann wurde aus Knutschen Fummeln und aus Fummeln Vögeln. War aber nicht so einfach wie gedacht. Wo nur? Bestimmt nicht bei seinen versnoppten Eltern im Haus, denn, er war vergeben! Ich nicht. Aber in mein Elternhaus wohl erst recht nicht. Seine Mutter und meine waren Freundinnen. Wir passten einen Abend ab wo seine Familie weg war. Urlaub oder weiß ich was. Wir taten was ich immer tat. Neues herausfinden, schauen ob es dieses Mal vielleicht Spaß macht. Ok, er war dominant, sehr sogar. Es war grenzwertig aber auch spannend, das kann ich nicht leugnen. Das Spiel mit dem Feuer. Und, er war unerreichbar für mich, ein Ansporn den ich noch nie verloren habe. So ging das einige Wochen, Monate. Immer mal wieder, je nach Lust und Möglichkeit. Sein Alkoholkonsum schreckte mich allerdings ab, darum war es nicht so häufig. Ein Sexunfall beendete abrupt unser Verhältnis. Es war tagsüber, bei ihm war niemand zu Hause und mir war es mittlerweile egal was meine Familie dachte. Er rutschte ab, ich platze auf und bin mit geplatztem Untergeschoss nach Hause. Sein Bett sah aus wie nach einem Massaker. Ich fragte mit gespreizten Beinen vor dem Spiegel ob meine Mutter mal schauen könnte ob es schlimm sei. Sie hatte wohl einen Schock. Wenn sie das schlimm fand, was sie wohl über meine Kindheit denken würde. Ihr Kommentar: oh, du musst ins Krankenhaus, aber ich muss das Essen machen, es verbrennt sonst. Mein Schwager war zufällig da und musste mich ins Krankenhaus fahren. Ich erinnere, alles normal bei uns in der Familie. Im Krankenhaus kam nach der ersten Untersuchung der Arzt und fragte ob ich sicher bin das es ein gewollter Akt war und ob ich Hilfe benötige, ob er die Polizei rufen solle? Hä? Ich habe nicht wirklich kapiert was er von mir wollte. Mein Schwanger musste seine Personalien dalassen. Ich wurde genäht und musste einige Tage dortbleiben. Nach der OP kam eine Nonne, ja es war ein katholisches Krankenhaus, und fragte erneut ob ich eine Aussage machen möchte. Nö. Das Problem war vielmehr nach dem Krankenhausaufenthalt. Was erzählst du deinem Trainer, deinem Tanzpartner, deiner restlichen Familie, deinem Arbeitgeber? Eine Schwester im KH gab mir den Tipp zu sagen das ich auf dem Po die Treppen runtergefallen bin und es dabei passiert ist. Bis heute hatte ich einen Treppensturz. M.O. hat mich tatsächlich einmal besuchen wollen. Er fragte bei meiner Mutter nach. Sie sagte das Besuch unerwünscht ist. Typisch meine Familie!!!! Es ist unangebracht solche Dinge vor die Haustür zu tragen. M.O. hatte sich noch in der gleichen Woche eine neue Matratze gekauft und von da an gelernt sein Bett immer selber zu beziehen. Aus der Not entsteht eben eine Tugend. Mit diesem M. O. hatte ich noch einen weiteren Sexunfall. Allerdings ohne Schäden an Körper und Seele. Wir haben herzhaft gelacht. Denn M. O. belgeitet mich noch viele Jahre in meiner Welt der Sexerlebnisse. Ich lieh mir mal die Wohnung meiner Busenfreundin. Wo sollte ich auch hin, zu Hause waren die Kinder. Und mit meinem Mann zu Hause habe ich mich das noch nicht getraut. Zu wenig Freiheiten mit Kindern im Haus. Beim Verkehr in ihrem Bett taten wir es durch die Hintertür. Und ich hatte da noch wenig Erfahrung. Sagen wir mal so, es wurde recht schmutziger Sex. Meine Freundin hat sich irgendwann auch eine neue Matratze kaufen müssen. Sorry for that lovely 😉

Meine Freundinnen, die mich mit der Zeit gefunden haben, leihen sich meinen Mann ab und an mal aus. Sie brauchen und gebrauchen ihn dann. Dieses „Gewerbe“ ist eben größer als gedacht. Mein Mann ist ein guter Sklave. Ich kann behaupten er hat Talent.  Es gibt aber auch Menschen die mein Talent oder Neigung gern mal nutzen um ihre eigene Lebensweise zu hinterfragen, sich Rat zu holen, oder einfach nur neugierig sind. Bei all dem Offensein ist auch immer etwas Vorsicht geboten. Nicht jeder kann verstehen geschweige akzeptieren. Eine weitere große Frage die ich mir immer wieder stellte: wie erziehe ich unsere Töchter nur richtig. Das ich keine konventionelle Art zu leben habe ist wohl offensichtlich, auch für unsere Töchter. Mein Mann hat mich zu 70 % unserer Ehe gesiezt. Das passierte dann natürlich automatisch und blieb den Kindern nicht verborgen. In anderen Kulturen ist das nicht sonderlich. In unsere sehr wohl. Wir sind über die Rückfragen dann und wann einfach hinweggegangen. Auch gab es eine kurze, brenzlige Zeit, als ich einen Mann näher kennenlernte (in dem großen Swingerclub meiner Tante, in dem ich arbeitet) und ihn mit nach Hause brachte. Ich dachte es würde ein Versuch sein, einen BDSM-Dreier zu probieren. Natürlich habe ich ihn über Wochen vorbereitet, ich korrigier, ich habe sowohl in als auch meinen Mann vorbereitet. Ich wollte einen stinknormalen Langweiler zu meinem Ficker umbauen. Meinen ganz eigenen Spielgefährten, der letztlich macht was mir gefiel. Heute denke ich, dass er wohl alles gemacht hätte, was ihn an mich dauerhaft gebunden hätte. Und genau daran ist es auch gescheitert. Die ersten Tage habe ich meinen Mann verliehen, um zu sehen wie es mit den Kindern und dem Bekannten hier zu Hause klappt. Die Kinder wussten das der Papa arbeiten ist. Das war eben so und nicht ungewöhnlich. Der neue Mann war ein Freund der Familie. Als ich diese Schwelle in meine Privatsphäre überschritten habe ist der Reiz, die Lust und der Spaß direkt ausgezogen. Hier wohnte nur noch eine Unwohlseingeschichte. Ich vermisste meinen Mann direkt. Das war nicht real, das war nicht mehr der Bekannte wie er sich mir ausserhäusig gab. Und tschüß. Ich hatte das Gefühl Betrug zu begehen und zu allem Überfluss auch den Kindern die sichere Umgebung zu nehmen. Natürlich war das nicht so, aber mit 100 % Garantie kann das heute keine mehr sagen. Ich lernte fürs Leben. Nämlich das mir ein Mann das Wasser reichen muss, mich auf Augenhöhe und dennoch mit einer gewissen Präsenz begegne muss. Ich kann mit horizontlosen Menschen nichts anfangen. Und schon gar nichts mit Männern die mir nach der Nase sprechen nur um an mich heranzukommen. Da ist dann eine ganz besonders große Abneigung, die ich dann verspüre. Für mich gibt es vermutlich nicht DAS EINE, richtige. Aber vielleicht finde ich es noch heraus, bevor meine Uhr abgelaufen ist.

So kamen und gingen die Menschen. Beim Lesen kann der Eindruck entstehen das ich wahrlich ein reges und sehr ausgewogenes Sexleben hatte. Nein, das kann ich garantieren. Es war mit Sicherheit intensiv, wenn es denn da war. Es war absolut andersartig und ganz bestimmt nicht für die unnormale Menschheit geeignet. Aber es ist eine Welt die es sich zu betreten lohnt. Wenn du Mut, den richtigen Partner und die Neigung hast, lass es geschehen. Ich habe meine Experimente gemacht. Eines meiner besonders tollen Erlebnisse war mit Madame C. Sie hat ein Chalet mit allem was sich ein dominantes Herrinnenherz nur vorstellen kann. Es geht über mehrere Etagen, vom Kellerverlies bis zur Kerzenkammer war alles vorhanden. Ich war schwer beeindruckt. Natürlich hatte sie ihren Haussklaven, ihre eigenen Stammkunden, denn sie machte es im Gegensatz zu mir, beruflich. Sie lud mich zu ihr ein. Der Haussklave war auch da. Ich durfte mich bei ihm ausprobieren. Ich wollte unbedingt neues Gebiet erfahren. So machte ich mich ans Nähen – ja du liest richtig. Ich nähte und folterte. Im kleinen Rahmen, nicht blutig und nicht laut. Ich bin nicht laut. Mein Leitsatz: nicht die Lautstärke macht dich dominant. Ich gehe hier auf die einzelnen Praktiken nicht ein. Da hilft auch keine Triggerwarnung. Sie hat mich beeindruckt, aber mir auch gezeigt das ein professionelles Leben als Herrin, um damit Geld zu verdiene, auf keinen Fall etwas für mich ist. Das sollte ich ja später in dem Club feststellen. Für mich kommt diese Art Dominanz-Devot Leben nur in Verbindung mit meinem Mann in Frage. Alles andere was sich auf der SM Stufe bewegt und ihn nicht einbezieht, ist reines Abhandeln. Und dann wäre ich wieder da, wo ich mein halbes Leben unglücklich mit war. Und wenn ich wirklich einfach nur mal einen Penis-Vagina-Abend brauche, dann esse ich etwas… grins. Nein, natürlich nicht. Auch das kam vor – also der Wunsch nach alten Gewohnheiten. Dann suche ich mir eben genau so etwas. Eine schnelle Nummer bekommt jeder überall. In den letzten Jahren ist dies aber nicht mehr vorgekommen. Ich habe eine sehr große Akzeptanz zu Verzicht oder Selbstbeherrschung. Die Erinnerungen, das Sex nicht gut ist, ist zu präsent.

Eine weitere Erfahrung abzuspeichern unter: Versuch macht auch nicht dümmer! Über das Netz habe ich ein Pärchen gefunden die sehr identisch lebten. Sie war seine Haussklavin und Ehefrau. Er sehr dominant und grob. Zuerst traf ich mich mit ihm allein. Sie inserierten das Gesuch einen SoloMann dominant oder Frau zu finden, zwecks Benutzung der Sklavin. Interessant dachte ich mir. Vom Herangehen fand ich ihn gut. Er hatte nicht sonderlich viel Interesse an meinem Körper – perfekt! Er wünschte sich wen der sie miterzieht, sie erniedrigt und im Grunde das gleiche macht wie er. Auch er wollte vor ihren Augen Spaß mit anderen Frauen, so wie ich mit anderen Männern vor meinem Sklaven. Auch bei ihm scheiterte es irgendwann an der Gegenwehr ihrerseits. Auch sein Handlungsraum war begrenzt. Sie holten sich viele Männer ins Haus, da waren sie mir weit voraus. Ich weiß das irgendetwas fehlte bei ihnen. Sie waren auf Dauer nicht glücklich miteinander oder übereinadern. Einmal holte ich sie zu mir nach Hause und benutze sie als meine Zofe. Sie musste meinen Mann befriedigen und ich gab Anweisungen. Aus meiner heutigen Erinnerung hat mir das sogar sehr gut gefallen. Warum ich es nicht weiter verfolgte? Sie war nicht so recht angetan und er konnte es zu Hause bei sich nicht weiter ausbauen. Er hat die Fantasie und Nachwehen der Begegnung nicht ausreichend genutzt. Ich glaube auch das ich ihm letztlich auch zu dominant war. Und natürlich hatte auch ich etwas auszusetzten. Er war mir schlichtweg zu einfach. So zogen sich die Jahre der Erfahrungen und Grenzgänge durch unsere Ehe. Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen das uns kein Sturm der Welt trennen kann. Und der fehlende Sex wie du ihn kennst, schon gar nicht. Zumindest spreche ich da für mich. Mein Mann kann selber auch keinen Sex, wie du oder ihr ihn betreiben, vollziehen. Er empfindet dabei nichts und die körperliche notwendige Reaktion bleibt schlichtweg aus. Da sind wir Frauen im Vorteil. Bei uns muss der Körper nichts voraussetzen um eine Handlung zu vollziehen.

Wie ist es denn heute mit mir und meiner Sexualität? Gute Frage. Ich stehe still. Ich habe den Reiz verloren. Es ist nicht so das dir der devote Part zu Hause alles schenkt. Dann wäre dieses Machtspiel keines mehr. Und so kam unser Leben, das was jeder täglich lebt, dazwischen. Die Grenzen verschoben sich, die Kinder wurden älter, die Aufmerksamkeit fokussierte sich auf andere Dinge. Mein Arbeitsalltag holte mich ein. Meine mentale Belastung allen und jedem Recht zu werden, wurde zu groß. Ich gab auf. Ich hatte keine Lust mehr meinem Mann die Herrin zu machen. Jedes geistige Sexerlebnis forderte nun auch viel mehr Aufmerksamkeit, mehr Interaktion, mehr Aufwand. So empfinde ich es. Der erste Reiz reicht eben nicht mehr. Ich wurde bequem und wollte mehr Automatismus. Meine Brieffreundin motivierte mich immer wieder, nicht aufgeben, nicht sich selbst verlieren und immer daran denken was dich eine ganze Zeit sehr glücklich und ausgeglichen gemacht hat. Ja, sie hat Recht. Ich bin unausgeglichen und anders, wenn ich mich nicht auslebe. Aber mein Leidensdruck scheint noch nicht groß genug, als das ich es ändern wollte/könnte. Und ehe ich mich versah, hatten wir ganz andere Sorgen. Die, die mich an diesen Punkt heute stehen lassen. Das schreibe ich dann ein anderes Mal.

take two – get one

Ich kann behaupten das ich meine Sexualität noch nicht gefunden habe, zumindest zum dem Zeitpunkt von dem ich heute berichte. Sie muss noch in meiner Kindheitsschublade stecken. Es war im Grunde genommen so, bis zur Vereinigung mit meinem Mann. Bis dahin habe ich nichts von Sexualität, die Vorzüge des Körpers, des Gefühls und meine eigene Identität gewußt oder erfahren.

Aber bitte keinen Jubelschreie zu diesem Zeitpunkt. Auch mit meinem Mann war ich nicht plötzlich vom Seelenraub geheilt. Allerdings habe ich mir ja geschworen jetzt alles besser zu machen – für mich! Du ahnst es schon, dazu komme ich weiter unten 😉.

Alles was ich erlebte war die erfolglose Suche nach der Lust, von denen um mich herum mit großem Erfolg berichtet wurde. Natürlich war ich nicht so naiv zu glauben das alle Welt den geilsten Sex hat, nur ich nicht. Ich kann behaupten dich schon reichlich mit meinen fehlenden Empfindungen zugetextet zu haben, darum schreibe ich dir nun wie das in meiner Praxis aussah. Vielleicht ist es langweilig, nicht außergewöhnlich oder gar abstoßend für dich, aber dann darfst du dir in etwa vorstellen wie es mir erging und z. T. noch heute ergeht. Ein guter Mann, ich mochte ihn sehr und habe ihn in meinem Herzen. Warum? Weil er nie etwas wollte, er drängte mich nicht, er verlange nichts und er genoss einfach meine Gesellschaft. Nenne ich ihn mal Ma. Kennenlernen erspare ich uns, unwichtig (nur so viel: es war sein Freund, mit dem ich einen Reinfall hatte und mich zu ihn brachte) Ma war wohl selbst voller tiefer Enttäuschungen – zumindest erinnere ich mich an die letzte gescheiterte Beziehung bei ihm. Auch sein Leben schien mir holperig gewesen zu sein, bis zu einem Punkt und später erneut. Vorab erneut ein Spoiler: er hat mich „verlassen“, zog weg und war in eine neue Welt eingetaucht. Ich war noch nicht fertig mit uns, aber so ist das Leben. Wir unterhielten uns, genossen die Abende gemeinsam, lebten dennoch jeder sein Leben für sich auf seine Art. Ich kann heute sagen das wir eine freundschaftliche Beziehung hatten. Der besondere Funfact, er war kreativ, Einfallsreich und einfach anders. Das habe ich so noch nie erlebt und bis heute auch nicht mehr. Wir arbeiteten ein wenig zusammen, er brachte mir einiges bei im Schneidern und ich habe es geliebt auch einen Teil dazu beitragen zu können. Er kochte gerne, ich esse gerne – super Kombi! Ich kann gar nicht mehr genau sagen wie lange wir es miteinander mochten, aber es war wohl kein ganzes Jahr. Ich erinnere mich an eine Situation in dem Frühlokal. Ma hatte durchaus etwas getrunken, okay, ein Glas mehr war es wohl. Die Bude war voll und es herrschte reges Treiben. Irgendein Vogel machte mich von der Seite an. Ma erhob sich und sagte deutlich das diese Frau zu ihm gehört und zog mich zu sich. Etwas ganz Neues! Eine Erfahrung die ich nicht kannte. Bis dato stand niemand so deutlich in der Öffentlichkeit zu mir, auch er und ich hatten ein stillschweigendes Abkommen. Wir gehen gemeinsam nach Hause, was dort ist bleibt auch dort. Warum eigentlich? Du könntest jetzt denken was das für ein Volltrunken-Machogehabe ist. Nein war es nicht. Es kam von Herzen und ich fühlte mich aufgehoben. Wir hatten natürlich auch Körperlichkeiten. Es war ok. Es lag natürlich nicht an ihm. Wir wissen ja wer hier das Problem ist. Irgendwann haben wir entschieden das Ma mal seinen Kumpel aus Irgendwo zu besuch hat und auch über Nacht bleibt. Gut, meine beste Freundin Maike durfte nicht fehlen. Wir waren das doppelte Lottchen, du erinnerst dich als aufmersame:r Leser:in natürlich. Es wurde gemütlich ich meine mich zu erinnern das Ma und ich auch abgesprochen hatten, dass der Kumpel gut zu ihr passen würde und sie eine Abwechslung brauchte. SIE hatte nämlich eine Jahrelange unglückliche Verhältnisgeschichte mit unserem Trainer – ja DEN! Ich habe also nur an ihr Glück gedacht. Leider habe ich in der Nacht mein eigenes ein Stückchen zerstört. So cool wie ich nämlich zuweilen erschien, war ich nicht. Wir aßen gut, wir tranken. Ich war damals noch mutiger was den Alkohol betraf. Sollte sich dann aber auch irgendwie als dumm herausstellen. Als es zum zu Bett gehen Zeit wurde taten wir das auch. Jedes Pärchen für sich, denn meine Freundin und der Kumpel passten zusammen. Ma und ich huschten in unsere Falle. Es dauerte nicht lang und wir hatten besuch. Ma mochte sie, meine Freundin. Ich erlaubte ihm das er kosten durfte. Das Problem war nur, ich hatte keinen Bedarf diesen Kumpel zu kosten. Als es dann mit Ma und ihr rund ging, der Kumpel noch mitmischte bin ich raus. Ich habe es nicht wirklich ertragen. Der Kumpel kam nicht viel später auch heraus. Er hatte ähnliche Empfindungen. Nun waren Ma und sie beschäftigt. Super, klappt ja perfekt mein Plan! Letztlich hat Maike es gemerkt und sich entzogen. Wir heulten ne fröhliche Runde ab im Bad und jede kletterte dann zu ihrem Typ in die Federn. Es raubte mir ein kleines Stückchen Glück. Aber ich habe meine Revanche bekommen. Ich habe es niemandem übel genommen, außer mir selbst vielleicht. Wer mit dem Feuer spielt muss die Brandblasen ertragen.

Die Revanche: Maike hatte ja nun schon das ein oder andere Erlebnis mit mir bestritten. Sie kann nicht behaupten eine langweilige Freundin gehabt zu haben. Glaub ihr kein Wort, wenn du sie mal sprechen solltest. Ein anderer Abend, eine ganze Zeit später. Der besagte zweigleisige Trainer kam eines Abends zu besuch. Eigentlich untypisch, denn er sorgte stets dafür das niemand mitbekam wie seine Wege so aussahen. Aber mal ehrlich, ich wohnte teilweise bei ihr, wir klebten wie Kaugummi zusammen. Er wusste das ich alles wusste. Also konnte ich auch das Bett mit ihnen teilen. Es war abgesprochen. Er fragte offen raus. Sie klärte die Regeln vorher mit uns. Aha! Haben wir da etwa etwas gelernt? Schlaues Mädchen, muss ich mir merken. Die Regel besagte das er anfassen durfte, bei uns zusehen – wann war das mit dem „zwei Mädchen-Ding“ abgesprochen? und alles mit ihr durfte. Ich war also die Dekopalme bei der Sache. Alles gut mit mir, ich kann damit wirklich um. Hier waren für mich keine Emotionen im Spiel. ER konnte sich natürlich nicht beherrschen und wollte uns beide und alles. Ein Drama Nummer 2! Sie heulte und fluchte und schimpfte. Ich habe natürlich nicht die finale Nummer durchgezogen. Ich bin kein Arsch! ICH nicht. Der Abend war gelaufen. Er ging sich kalt duschen und zischte ab. Später war es dann so das wir des Öfteren bei ihm feierten oder abhingen. Von dem Abend an war ich also Teil derer Beziehungsdramatik. Mittendrin statt nur dabei. Braucht echt nicht mal eine beste Freundin. Wir konnten zu dritt in der kleinsten Kiste pennen, die Finger blieben immer schön bei jedem selbst. Im Nachhinein sind dies eigentlich richtig schönen Erinnerungen und Erlebnisse. Niemand ist zu Schaden gekommen und wir haben im geschützten Rahmen versucht, ausprobiert und getestet. Ich bin mir zu 100 % sicher das die Männer, die mit mir oder uns eine Zeit gehen durften, nicht die schlechteste Zeit hatten.

Ich habe eines gelernt in den Jahren. Ich kann meinen Körper einsetzen und anbieten. Mein Geist und Kopf können das super trennen. Es ist ein Körper, er macht was er soll. Aber ich sagte das an anderer Stelle schon einmal. Ich habe irgendwann mal zu meinem Mann gesagt das ich die ideale Hure wäre. Allerdings ist das natürlich nur bedingt richtig.

Es gab mal einen Bekannten, aus Respekt der Nähe der Person halte ich mich erneut bedeckt. Der war auf mich aufmerksam geworden, durch eine Plattform im worlwideweb. Dort habe ich selbstverständlich immer mal wieder nach spannenden Menschen mit ebenfalls besonderer Lebensweise gesucht. Wir hatten dann ebenfalls ein Arrangement miteinander. Ich habe Körperlichkeiten gegeben, er mir etwas anderes (hier schweige ich bewusst). Komisch das es Menschen recht ist, so einfach abgespeist zu werden. Er merkte schnell das es für mich nicht sonderlich spannend oder gar anregend ist. Sorry for that … wir wurden wirklich gute Bekannte bis Freunde würde ich sagen, noch heute. Mein Mann weiß bescheid, keine Sorge. Er weiß so gut wie über alles bescheid, was ich je ausprobiert oder experimentiert habe. Ohne ihn ginge das nicht. Es hat etwas mit unserem Lebensstil zu tun. Richtig, da komme ich noch zu. Nun, mein Bekannter hat irgendwann eine Freundin gefunden. Sie war wesentlich jünger und wesentlich weniger Erfahren. Er bat mich, mich mit ihr anzufreunden. Jup, kein Problem. Natürlich war da ein Hintergedanke. Er wollte gern mal mit zwei Frauen – herrje, was habt ihr Männer bloß immer mit diesem „Zwei für ein Ding“? Mich schockte eh nichts mehr. Du erinnerst dich, ich bin eine Überlebende aus frühkindlichem Missbrauch! Das kann ich heute genau so klar und bewusst sagen. Ich habe das überlebt, ich überlebe noch ganz anderes. Klingt irgendwie so als wäre ich in Gefahr gewesen bei dem Doppelding… nein war ich nicht, eher umgekehrt. Mittlerweile konnte ich auch mit dem weiblichen Geschlecht umgehen. Ist ja nicht so schwer, dachte ich. Aber wenn du selber kein Gefühl für deinen eigene Libido und Körper hast ist das dann doch echt ne komplizierte Nummer. Wir machten also ein paarmal rum. Als mehr kann ich das nicht bezeichnen. Sie schliefen miteinander und ich schaut in die Luft. Gott sei Dank, das hätte mir noch gefehlt, mich da auch noch einzubringen. Ich habe netterweise dazu beigetragen das sie Gefallen an solcher Art Sex entwickelten und besuchten oft Swingerclubs und andere Pärchen. Kommt mir bekannt vor, nur das ich das schon vor 20 Jahren versucht hatte. Ich fühlte mich da kurz, ganz schön alt. Ich habe sie, die Freundin, einmal mit in einen Club genommen. Das war bevor sie auf den Geschmack gekommen sind, es gemeinsam zu versuchen. Sie wollte es erst allein mit einer Frau anschauen. Ich scheine da eine gewisse Sicherheit zu versprühen … oder genügen Leichtsinnigkeit, wer weiß das schon. Sie sollte nicht die Letze sein. Dort vor Ort, in dem Club hatte sie ihren Spaß, das war mal sicher. Abgemacht war zu Hause das sie nur guckt, nicht probiert. Männer, wie naiv seid ihr eigentlich!? Sie vergnügte sich, ich schlief einfach mit Sack und Pack neben einem netten Mann, der ebenfalls fehl am Platze war. Mir macht das alles nichts aus. Ich schaue gern, beobachte und analysiere. Für mich ist das wie ein Buch lesen. Die Geschichte kann gut sein oder eben nicht. Das kannst du nur herausfinden wenn du bis zum Ende liest. Er weiss bis heute nicht das sie überragend guten Sex hatte – ihre eigene Aussage. Nicht mein Job dies aufzuklären.

Ein anderes Kurzfreundepaar von uns (nichts Sexuelles), hatte in einer Bierlaune ebenfalls so etwas geäußert. Eigentlich waren wir zu einen der seltenen Abende bei Freunden mit 2 weitern Pärchen. Wir hockten eine ganze Weile des Öfteren zusammen. Auch ich brauchte wohl mal Kontakt zu Menschen, so dachte mein Mann. Er meint es nur gut 😉 An diesem Abend kamen die Damen der Runde auf das Thema das auch Frauen mal in so einen Club gehen sollten. Ich natürlich mal wieder völlig Hemmungsfrei: ja und, wo scheitert es nun dran? Die Gatten der Runde waren hellhörig und äußerst amüsiert. Sie waren da noch in dem Glauben sie kämen ebenfalls in den Genuss. Dumm ihr kleinen Jungs! Die Frauen hatten eine große Klappe, wie so oft. Letztlich haben die Männer dann ein P davorgesetzt. In dieser geselligen Runde wollte keiner zugeben das sie es letztlich doch tun wollen. So etwas zeigt mir wieder das nicht alles aus meinen Erfahrungen überflüssig war. Es hat aus mir eine offene und erlebnisfreudige Pippi Langstrumpf gemacht. Pärchen 1: raus aus der Nummer, er erlaubte es ihr dann im Vieraugengespräch nicht. Pärchen 2: ja, ich war mit ihr in einem Club. Sie hatte nur geknutscht und ich kurz getestet ob ich es noch kann, diese „tun wir mal so als ob Sex gut ist“. Sie durfte dann nicht noch einmal mit mir los, er hatte wohl nicht so richtig Vertrauen in mich oder seine Frau. Sie suchten sich Pärchen und zogen diese „wir vögeln lieber zu Hause mit fremden Menschen“ in gemütlicher Atmosphäre vor. DAS verstehe ich den ganzen Tag nicht. Aber was rede ich schon, mich verstehen 98 % der Menschen nicht. Kurz zur Freundeentwicklung. Ich habe irgendwann die Freude an das, mit dem Freunde haben, verloren. Zum Einen weil mir der Konsum von Alkohol bei ihnen zu viel war. Im Grunde suchten sie nur einen Grund sich zu treffen, um zu trinken. Da bin ich raus. Und zum Anderen waren wir einfach zu verschieden. Es passte nicht, es lagen Welten zwischen uns. Oder es lag eine große Welt zwischen mir und dem was da so  war. Das mag wohl so sein. Ich weiss nicht ob ich mir eines Tages die Frage stellen muss ob es klug war immer allein zu sein. Ob es reicht nur meinen Mann an meiner Seite zu sehen und zu akzeptieren. Aber heute reicht es mir. Ich brauche keine Menge an Menschen die mich anstrengen. Mir tut es sehr leid für die Menschen. Sie strengen sich an, sie möchten wohl befreundet sein, aber eine Chance von mir zu bekommen ist schon ein großes Glückslos. Ich reiche mir. Ist es egoistisch? Ist es dumm? Ist es klug? Sag du es mir liebe Zukunft.

I’m fine

Wie die Jungfrau zum Kind

Meiner Meinung nach, sollten Erzieher:innen und Lehrer:innen, so wie alles was irgendwie pädagogisch auf der Welt mit jungen Menschen unterwegs ist, keine eigenen Kinder haben. Es sei denn, sie können sich es leisten nicht selber arbeiten zu gehen, haben eine weltbeste Nanny oder das stabilste und geduldigste Nervenkostüm der Erde. Oder sie sind einfach viel besser als ich es war. Das nur mal am Rande erwähnt.

Ich schrieb bereits das ich den Erzeuger meine Töchter über diese Türsteher-Gang kennenlernte. Er machte den gleichen Sport wie der Amerikablender. So, der KV (Kindsvater) war nett, zuvorkommen und hatte zur Abwechslung mal sein eigenes Geld. Eine eigene Wohnung und ein Auto – das war für meine Verhältnisse ja schon richtig großes Kino. Wir lernten uns kenne, ich fand ihn nett. Irgendwie wiederhole ich mich, peinlich! Er machte kein Geheimnis von seiner Exfrau und seinen drei Kindern. Eines war unehelich nicht von ihm, er nah es aber an wie sein eigenes. Das jüngste war 9, der Rest 13-16 um den Dreh. Völlig wurscht. Ich lernte sie kennen und auch die Exfrau. Er hatte immer Zugang zur Wohnung seiner Kinder und der Frau. Der Kontakt zu ihnen war enge, wobei die Frau keinen Kontakt wollte. Er brachte ihnen Essen, Kleidung und all son Zeug was man mit Geld kaufen kann. Insgesamt war er recht großzügig mit seinem Geld. Nach Monaten zog er bei mir ein, es war geplant und für mich tatsächlich ok. Ich konnte Miete sparen, war nicht mehr alleine und er ging genauso arbeiten wie ich. Ganz normal also. Irgendwann hatte ich meine 5 Minuten und dachte: ach was solls, ein Kind wäre schon irgendwie schön. Das Alter hatte ich längst. Man lese meinen Einleitungssatz noch mal kurz! Ich sage nur „5 Minuten“. Er war natürlich nicht abgeneigt. Kinder mochte er. So dachte ich. Wir probierten, machten und taten. Nichts. Der da oben wusste schon warum. Nach Monaten probieren habe ich dann mit Hilfe der Ärztin die erste SS geschafft. Nun, es sollte nicht sein, nach 6 Wochen ging es ab. Einen Monat darauf klappte es dann auf Anhieb. Ich wurde Schwanger. Diese Mal war es dann direkt eine Risikoschwangerschaft. Ich durfte nicht mehr arbeiten, weder mit den Windelpupsern, noch in der Gastro. Puh, das war schon ätzend. Ihm kam es gerade recht. Die Frau zuhaue an Herd und Stube. Irgendwie genoss ich diese Aufmerksamkeit schon. In der Zeit der SS kam es nun öfter vor das er die Kinder besuchte, sich mit der Ex stritt und auch sonst mehr von seiner Natur zutage brachte. Er wurde Herrisch, meinte mir Dinge und Gewohnheiten zu verbieten. Ab und an ging ich noch in die Gastro, allerdings nur noch sehr selten, da es mit ihm nicht verträglich war. Ich erfuhr sehr schnell das es Zwillinge werden, nun war das Drama perfekt. Von nun an durfte ich von IHM aus gar nichts mehr. Außer fröhlich mit ihm streiten. Es ging nicht lange gut. Ich hielt die SS aus, aber mental war ich durch mit ihm. Und wenn ich ehrlich bin – er war es nie, den ich in meiner Zukunft gesehen habe. Viel mehr die Illusion ein süßes Baby zu haben. Ja, man steinige mich für diesen Egoismus. Ich habe es versucht, das zu meiner Verteidigung. Als die Kinder 3 Monate alt waren eskalierte es vollkommen. Ich nahm all meine alten Erfahrungen aus der Schublade und machte es so diplomatisch wie nur irgend möglich. Ich besorgte ihm eine Wohnung, gab ihm die hälfte meiner Möbel und machte es ihm schmackhaft. Zum Wohle unserer gemeinsamen Zukunft mussten wir eine Zeit getrennte Wege gehen. Er willigte ein! NATÜRLICH willigte er ein. Nach wie vor ging er ein und aus, übernachtete bei uns und meinte seine Rechte als Mann einfordern zu können.

Ich möchte hier eine TRIGGERNWARNUNG aussprechen!

Gewalt und Sex gewollt und im Einvernehmen ist eine Sache, aber das was ich mit ihm erlebt habe war es nicht. Er nahm sich einfach was er brauchte. Ich hatte keine Emotionen und lies es über mich ergehen. Ein paar Mal… So fühlt sich also eine Vergewaltigung an. Ich sehe das heute nicht so. Für mich war es nie so ganz anders. Nur mit dem Unterschied das ich es mir selbst erlaubte es geschehen zu lassen. In diesem Fall, mit diesem Pisser, sorry! War es Vergewaltigung. Ich habe es nicht gewollt aber er fand es ok das ich nur so wie tot dalag. Egal, Thema durch. Ich hielt es irgendwann nicht mehr aus. Die Gesamtsituation war unerträglich. Ich fühlte mich unfrei, beobachtet und in meiner Freiheit beraubt. Ich durfte kein Alkohol trinken (als ob ich das je gemacht hätte, außer mal ein Alster oder so) Ich sollte doch bitte kein Knoblauch essen, Zeit haben wenn er das brauchte und immer parat stehen mit den Kindern, um sie überall herumzuzeigen. Heile Welt spielen. Eines Tages sagte ich ihm das ich alle Schlüssel meiner Wohnung haben möchte und zwar sofort und das ich vorerst eine Trennung brauche. Tja, ich habe es gewagt. Er würgte mich, trat mich und lies einfach nicht mehr los! Ich hatte Angst, ich meine richtig Angst! Nicht um ich, ich habe schlimmeres überstanden. Ich hatte um die Kinder Angst. Sie krabbelten um mich herum, schrien und weinten bitterlich. Er packte mich erneut und schmiss mich umher. Ich prallte gegen die Haustür, die dann aufflog. Meine Nachbarin hörte es und rief die Polizei und nahm die Kinder raus. Er floh. Nun ging der Spaß erst richtig los!

Ich wohnte im Erdgeschoss. Keinen Schutz, kein Treppenhaus mit einigen Etagen um Zeit zu schinden. Er nutze alles um mich zu tyrannisieren. Er arbeitet ja nachts, also war er unberechenbar was seine unverhofften besuche vor der Tür anging. Er schickte mir die Polizei ins Haus. Die Begründungen waren sehr einfallsreich. Mal habe ich Drogenpartys gefeiert, mal habe ich die Kinder allein gelassen, mal war ich besoffen. Nach dem dritten Besuch der Polizei mit Jugendamt morgens um 4, kamen sie nicht mehr. NATÜRLICH habe ich rein gar nichts von diesen lächerlichen Anschuldigungen gemacht. Ich war froh zu leben, mich um die Kinder zu kümmern und meinen Frieden irgendwie zurück zu bekommen. Ich schaltete das Jugendamt ein. Ich konnte nicht mehr. Bat um Beistand und Hilfe. Sie halfen mir insoweit, dass sie mir bescheinigten das bei uns alles Top ist. Mein Auto wurde demoliert. Die Frontscheibe zerschlagen, die Reifen zerstochen, der Außenspiegel abgebrochen. Irgendwann waren die Reifen nur angeritzt. Ich merkte es erst nach einer langen Autofahrt, da war der Reifen schon platt. ER hat mutwillig und billigend in Kauf genommen, dass ich möglicherweise einen Unfall mit zwei Säuglingen im Auto hätte haben können. Vor Gericht beteuerte er immer wieder das es ihm nur um die Kinder ging. Ich habe Kameras aus den Dachmansarden laufen lassen, auf mein Auto gerichtet. Er war das mit dem Auto. Hatte keinen Wert vor Gericht. Er bekam wegen Häuslicher Gewalt eine Geldstrafe von 300 €zu zahlen an eine gemeinnützige Einrichtung. Das war es. Damals gab es noch nicht das Stalkergesetz. Die Polizei war nett und hilfsbereit. Sie fuhren mehr Streife und haben gern mal eine Runde vor seinem Haus extra gemacht. Ich war bekannt bei ihnen. Ich war also am Ende. Das Haus konnte ich nicht mehr verlassen ohne das er mich verfolgte, mir drohte die Kinder wegzunehmen wenn ich ihm über den Weg laufe und all so einen Scheißdreck. Ich hatte keine Lösung. Zu allem Überfluss war ich übermüdet, ausgelaugt und völlig fertig. Irgendwann hatte ich dann einen kleinen Auffahrunfall an der Ampel. Nichts Dramatisches, aber es kostete Geld. Das war ich eh nicht über hatte. Der Beteiligte Mercedesfahrer hat mich gesehen, die Kinder im Auto und hat nur gesagt das er nicht die Polizei ruft und ich dringend nach Hause sollte und mich ausruhen. JA, danke auch. Ich bin als nach Hause und tat genau das. Irgendwie. Zwischenzeitig war ich bei meiner Schwester 1 oft zu besuch. Sie hat ebenfalls noch ein Kind bekommen, eine Eherettungskind. Hat nicht geholfen- nur so als Spoiler. Meine Nichte ist exakt 4 Wochen jünger wie unsere beiden Mädels. Dort bei meiner Schwester war irgendwann mal eine Tupperparty für völlig vereinsamte Hausmütter, da durfte ich nicht fehlen. Mich gab es aber nur mit Kindern. Die Zwei habe ich natürlich nirgendwo gelassen. Meine Familie, also Schwester und Eltern lebten weiter ausserhalb. Also ideal für mich, um mal durchzuatmen und mich frei zu bewegen mit den Kindern. Und auf dieser Tupperparty waren nun diese Hausfrauen mit all ihren Kindern. Mittendrin irgend so ein Typ. Der organisierte Babysitter von meiner Schwester. Aha! Dieser Typ, heute mein Ehemann und Vater unserer beiden Töchter, hat uns sozusagen eingetuppert. Ich war erstaunt wie er mit den Mädels klar kam. Sie waren verschüchtert und trauten im Grunde keinen männlichen oder fremden Wesen. Ihm schon. Er bot mir an dem Tag an, sich meinen derzeit defekten PC anzuschauen. Ich hatte so ein Teil zu Hause, aber keinen blassen Schimmer was ich damit anfangen sollte. Irgendwie war der wohl defekt. Am selben Abend kam er vorbei. Wir redeten die ganze Nacht. Ja ich schwöre, wir redeten. Tranken Tee, er rauchte Zigaretten und wir redeten über Gott und die Welt. Ich kam mir vor wie ein echter Mensch. Kein Zwang, kein Sex, keine Anmache keine dummen Sprüche und einfach mal ein Mensch der sich für mich interessierte. Gut, so viel gab es bei mir aktuell nicht – da dachte ich. Es wurde schon bald hell und ich schmiss ihn irgendwann raus. Ich musste mich um meine Kinder kümmern. Den PC nahm er mit, dazu ist er ja nicht gekommen. Der PC sollte noch ein Jahr später nicht repariert sein. Wir trafen uns dann nicht mehr – vorerst. Ich hatte keine Zeit und keine Lust. Mein Leben war chaotisch genug. Ich musste mir einen Anwalt suchen, hatte Gerichtstermine, Jugendamtsverpflichtungen auf eigenen Wunsch und ab und an musste ich auch mal schlafen. Zwillinge und alleine. Wer sagt Zwillinge sind so süß und sie haben ja sich und alles wäre so einfach, den nehme ich pauschal nicht ernst. Nicht falsch verstehen, die Zwei waren zuckersüß, toll und wirklich sehr umgänglich. Aber es waren trotzdem zwei und sehr anfällig. Die Schwangerschaft war eine Reise durch die Hölle und nicht ganz so einfach. Die Geburt war ebenfalls nicht harmlos und es stand mit mir auf Messerschneide. Die Kinder sind gesund und munter da rausgeschlüpft, es war also überstanden. Aber wir haben den Mist gerockt. Also rocken wir drei Mädels den Mist auch heute noch.

Nach diesem besagten Autounfall rief er mich an. Mehrfach und immer wieder. Ich ging nicht ran. Ich hatte keine Lust auf noch mehr Dramen. Mittlerweile wusste ich das er mit 2! Frauen zusammen wohnte. Wow, entweder musste er der Knaller in allen Belangen sein oder die Frauen enorm Besonders, dass er sich nicht nur nicht für eine, nein sondern für drei Entscheiden wollte! Bleib mir weg. Ich ignorierte ihn. Das konnte ich gut, hatte ich lange geübt. Er ließ nicht locker und Monate danach habe ich ihm erlaubt mich zu besuchen. Wir verabredeten uns zu 13 Uhr oder so. Es wurde 13:15, 13:30 und so weiter. Um 14 Uhr bin ich raus, mit den Kindern spazieren. Das Handy in der Tasche. Er entschuldigte sich zigmal, beteuerte das er bald da sein und bla bla. Ich habe ihn zum Teufel gejagt. Mein Angebot: Komme erneut, wenn du sicher bist das du den Weg rechtzeitig zu mir findest. Dazu muss ich sagen das er schon beim ersten Abend viel zu spät war.

Gesagt getan. Das nächste Mal war er pünktlich. An diesem Tag habe ich ihm ein für alle Mal gesagt was ich von Männern halte, was ich nie wieder erleben möchte und welche Bedingungen ich habe. Er willigte ein. Bis heute klappt es mehr oder weniger besser. Es gab Zeiten da hat er es nicht so mit der Zeit und Pünktlichkeit geregelt bekommen, aber es gibt heute viel mehr Tage an denen er sogar überpünktlich ist. Damals, in meiner Küche, mit der klaren Ansage meinerseits wusste ich schon das sich mein Leben von dem Tag ändern musste und sollte. So kam es auch, langsam aber sicher und beständig.

Wir haben noch bis zum 9. Lebensjahr unserer Töchter mit dem KV mit Nachstehen, Verfolgung und Gerichtsterminen zu tun gehabt. Kurz nach dem ich meinen Mann kennenlernte war klar das ich bei Nacht und Nebel wegziehen muss. Das taten wir auch. Morgens um 4 Uhr zog ich um. Mit einem Transporter und einen Anhänger. Alles Andere haben wir vorher stück für Stück heimlich weggeschafft. Die Gardienen und Fensterdeko blieben dran, bis ich sicher weg war. Die Nachmieterin zog am gleichen Tag ein. Wir hatten einen richtig guten Plan. Er hat uns erst Jahre später, durch einen Formfehler seines Anwaltes gefunden. Zu spät und zum Glück von uns allen. Mein Mann hatte unsere neue Wohnung allein und über Nächte renoviert und hergerichtet. Ich konnte ja nicht. Schon gar nicht tagsüber dort hin, zu riskant! Bis die Kinder 9 Jahre waren, mussten wir unter Aufsicht zu Umgangskontakte, da er ja mehrfach mit Kindesentführung und Gewalt drohte. Sowohl in der Öffentlichkeit, beim Einkaufen, vor der Polizei im Gerichtssaal, beim Jugendamt. Da war dann klar das er niemals allein mit den Kindern sein würde. Bis es einen Richter gab der das alles übertrieben fand und mal Normalität für den Kindsvater und den Kindern wünschte. Ja bitteschön. Das war ein Schlag ins Gesicht. Und wie befürchtet klappte das nicht. 1. Freier Umgang in einem Zoo. Wir haben die Kinder vorbereitet. Telefonnummern auf die Arme geschrieben, in die Taschen Zettel und ihnen vorher gezeigt wo sie hinlaufen müssen um Hilfe zu holen. Es kam genauso. Er lief mit den Kindern weg. Eine Tochter war aber so schlau und gab einer Aufsichtsperson im Zoo unsere Nummer mit auf dem Zettel, Für mehr blieb keine Zeit. Sie rief uns an und wir die Polizei. Wir haben die Kinder mit ihm gefunden. In einer nahegelegenen Einkaufsmeile. Scheinheilig wollte er nur mal was anderes mit ihnen machen. Die Polizei geleitete uns zum Auto, da er richtig Gas gab. Er bekam dann endlich ein Verbot sich mir und den Kindern zu nähern. Diese sollte mit einem Bußgeld geahndet werden. Bis besagter Richter entschied das er noch eine Chance bekommen sollte. Deutschland es lebe die Gerechtigkeit! Ein Blick in die Akte hätte gereicht. Erneut ein Drama, diesmal ließ ich mich nicht wegschicken. Mein Mann und ich blieben vor dem Treffpunkt-Gebäude und bewegten uns keinen Meter. Die Kinder hatten keinen Spaß und sind kurzerhand wieder zu uns und wollte da nie mehr hin. Eine neue Richterin entschiede das nun Schluss ist. Die Kinder haben das veranlasst – mit 5 Jahren haben sie sich geweigert und ihre Aussage beim Jugendamt erzwungen. Sie wollten keinen einzigen Tag mehr mit diesem Typ verbringen. Er hatte nämlich auch während der Umgansgkontakte so seine Art. Er untersuchte sie auf mögliche „Schäden“, spielte nur mit seinem Telefon. Ließ die Kinder berichten was wir machen, wo wir wohnen, wie und wann und wer. Alles nur um mir näher zu kommen. Dies schilderte auch der Kinderschutzbund, bei denen die Kontakte stattfanden. Alles zusammengetragen war klar das er kein Interesse an den Kindern hatte, sondern nur Interesse daran mir das Leben zur Hölle zu machen. So wie auch seiner Exfrau. Wir erinnern uns? Dort zog er das Gleiche ab, nur das ich es gar nicht mitbekam! Später, später erfuhr ich all diese Sachen. Er zog die ganze Scheiße nach mir mit noch einer Frau ab. Auch sie hat ein Kind mit ihm. Vor mir mit einer weiteren Frau, auch 1 Kind. Insgesamt hat er 7 oder 8 Kinder. Ob er Hobbys hat? Wie bin ich den losgeworden? Zum einen hat mein Mann sich einmal mit ihm auf einen Spielplatz in der Nacht getroffen. Er bot ihm an, sich einmal wie Männer zu unterhalten und sich auch so zu benehmen. Ich weiß nicht was die Herren dort taten, aber mein Mann hat zumindest dafür gesorgt das er mir nie wieder zu nahe kam. Und zum anderen hat meine Anwältin irgendwann gesagt das sie genug hat und nun den Unterhaltstitel gelten machen wird. Dann wären wir ihn schneller los als ich bis drei zähle könne. Ich hatte da it wirklich meine Probleme. Ich wollte weder sein Geld noch sonst irgendeine Verbindung, die nicht unbedingt nötig war. Zumal er mittlerweile ja mit den Zwillingen schon für mindestens 5 Kindern Unterhalt hätte zahlen müssen. Was bleibt da über!? Egal, sie hat es durchgezogen. Keine drei Wochen später drängte er auf eine amtliche Adoption. Verheiratet waren mein Mann und ich bereits – also nach 5 Jahren Beziehung. Die Kinder hatten schon seinen Namen, da ich die Namensänderung machen konnte ohne sein Einverständnis, wir waren ja nicht verheiratet und die Kind‘s hatten mein Mädchennamen zur Geburt. Ich glaubte kaum was ich da las. Wir warteten noch 3 Monate und es kam erneut eine Aufforderung zur Adoption. Als ob man jemanden dazu zwingen könnte. Aber wir nahmen danken an. Es vergingen 3 Monate, die Kinder mussten Vor Gericht bestätigen das sie ihren neuen Papa auch als solchen akzeptieren und das sie es aus freuen Stücken wollen. Gut das ich Jahrelang das Jungendamt an meiner Seite hatte. Sie konnten bestätigen das ich nie Einfluss nahm, eher im Gegenteil. Ich habe jeder der verordneten Blödsinnikgeiten mitgemacht. Ich habe die Kinder abgeliefert, sie allein dort gelassen, sie in Gefahr gebracht, ihnen noch schön geredet was da los ist. Ich habe ihnen viele Jahre nicht gesagt wo wir genau wohnen, wie der Ort heißt und sie durften nie in die Zeitung wenn der Kindergarten oder Schule mal etwas zu berichten hatten. Kinder durften hier zu uns nur wenn wir sie gut kannten, Fahrten nach Hause haben wir immer mit Umwegen gestaltet. Ich könnte noch Seitenweise berichten was dieser Mensch uns angetan hat, es würde aber nichts am Bild der Person ändern und mir ist es nicht wichtig ihm so viel Raum zu geben. Das dauerte alles bis wir uns davon erholten. Und ich sage dir liebe:r Leser:in, ich bringe ihn um wenn er mir jemals wieder zu nahe kommt! Oder mindestens kastriere ich ihn, Das bin ich alles Frauen die vor mir waren und nach mir noch kommen, schuldig. Ich glaube das weiß er auch. Ob wir heute, wo unsere Töchter Volljährig sind, unsere Ruhe haben!? NEIN! Ich schon, aber die Kinder nicht. Er versucht es über die Halbgeschwister, über social Media und ich weiß nicht wo. Sie haben beide einmal den Kontakt erlaubt, da waren sie alt genug und fast erwachsen. Ich habe es nicht unterbunden, warum auch? Sie müssen ihr eigenes Bild machen. Ich hatte ganz umsonst panische Angst. Dieser Mann hat sich nicht geändert. Er war nur darauf aus sie zu kaufen und mein Leben zu durchleuchten. Mir tat es nur sehr sehr weh für unsere Kinder.

Und was ich noch zu sagen habe: Du mein Mann, ich kann das nicht immer in Worte fassen. Ich bin emotional ja eher wortkarg, eingefroren und unsensibel, Aber was du mit und für uns getan hast, ist mehr als ein Herz je ausdrücken könnte. Und mein kleines, verkorkstes sowieso. Du hast deine Kinder gerettet, ihnen eine schöne Zeit und Regeln geschenkt, Ihnen gezeigt was es heißt zu vertrauen und auch wütend zu sein. Angst haben zu dürfen, sich auszudrücken, stark zu sein, sich nicht unterdrücken zu lassen und mit einer Mama wie mir zu leben und sie dennoch zu lieben. Du und ich, wir wissen beide das es Zeiten gab die keine alltägliche Ehe getragen hätte, keine normale Beziehung akzeptiert hätte und sicher kein normales Paar je angenommen hätte. Auch du wolltest nie Kinder. Du hast deine Frau damals verlassen, weil sie ein Kind bekam ohne dein Einverständnis. (du hast sogar deine zwei Traumfrauen verlassen 😉 für uns, und das war nicht einfach!) Dazu komme ich zu einem anderen Zeitpunkt sicher noch. Du hast mich trotzdem genommen, obwohl es uns nur zu dritt gab. Und wenn du damals gewusst hättest wie wörtlich das wohl je werden würde… na ich weiß nicht ob du heute noch hinter mir auf dem Fußboden sitzen würdest und ein Spiel in Seelenruhe spielen würdest. Wir Zwei haben wahrlich eine Menge Scheiße durchgemacht. Miteinander, nebeneinander und auch untereinander, aber aus den Augen haben wir uns nie verloren. Even do, we have no sexual things to do… lol – insider!

Illusionen und die Ergebnisse daraus. Oder: Zwielichtige Typen auf meinen Wegen.

TRIGGERWARNUNG

Heute schreibe ich einige erlebte Unschönheiten mit Verflossenen. Fange ich mal bei dem Koch, dem schönen, attraktiven und wirklich begehrten Mann an. Ich war Kellnerin in einem Restaurant auf einer beliebten Touristenmeile. Ich war die jüngste der Belegschaft, hatte zu dem Zeitpunkt noch keine Erfahrung in der Gastronomie. Es war klar das hier eine Hackordnung bestand. Wer fleißig war, bekam die guten Tische. Wer sich dumm anstellte hatte leider auch eine ganz dumme Schicht. Ich stellte mich mit zunehmender Zeit richtig gut an. Es lief und ich hatte ehrlich Spaß an der Arbeit. Ich habe sehr gutes Geld verdienst (bis der Euro kam), das Trinkgeld war sehr gut. Der Koch war also ein dunkler Typ, also von der Hautfarbe, er war interessant und sprach schlecht deutsch. Schreiben in Deutsch war so gut wie gar nicht drin. Er war ungefähr 5-7 Jahre älter als ich. Später stellte sich heraus das mein Tanztrainer mit seiner Exehefrau zusammen war. Die Welt ist klein, und bei solchen Begegnungen noch viel kleiner. Er, nenne ich ihn mal K., hatte ein Auge auf mich geworfen. Auf MICH? Ganz ehrlich, ich war nicht die schönste dort. Es gab da ein zwei Frauen die waren in meinen Augen echte Exotinnen. Aber gut, vielleicht waren diese Damen auch für ihn unerreichbar. So dachte ich damals. Es war ganz anders. Er machte mir den Hof, schrieb mir kleine Zettel auf englisch. Gott verdammt, warum habe ich in der Schule nicht besser aufgepasst? Ich kann doch kein englisch. Ich frage also Freundinnen was da drauf stand, und es war echt charmant. Irgendwann beichtete ich ihm, dass ich der englischen Schrift echt wenig Zuneigung entgegenbrachte in der Vergangenheit und er doch bitte deutsch schreiben möge. Weit gefehlt, er sagte mir das es nun an der Zeit wäre dies zu beheben. Irgendwann machten wir gemeinsam Feierabend, ich brachte ihn nach Hause, er hatte kein Auto. So fing das erste Drama meine Erfahrungen mit Lügen, Gewalt und Drogen an. Es ist keine Erfahrung die ich mir wünschte und ich bin so froh das ich dieser wirren Welt entkommen bin. Ich übernachtete das erste mal bei ihm, nicht alleine sondern mit einer Bekannten, diese hatte ein Auge auf seinen Freund geworfen. Erneut eine skurrile Situation. Seine Wohnung war nicht schön, ich hatte direkt ein komisches Gefühl. Darum auch auf keinen Fall dort alleine nächtigen. Die Bekannte und der Freund hatten Sex, natürlich. Ich nicht. Das ging nicht. Ich habe Blockaden, du erinnerst dich. Wochen später stand K. vor mir und sagte das er aus seiner Wohnung raus muss, und keine neue auf die Schnelle findet. Selbstverständlich habe ich Volltrottel ihm erlaubt bei mir einzuziehen. Ich bin nicht gern allein, ich bin naiv und zu gutgläubig. Er wohnte nun also bei mir. Sein Gepäck war überschaubar. Einige Klamotten und irgendwelches Zeug im Seesack. Ein zwei Kleinmöbel und einen Fernseher. Wir arbeiteten weiter zusammen, wohnten zusammen und stritten. Da bemerkte ich das er irgendwie ein Problem hat. Er rauchte unendlich viel Gras. Morgens zum Aufstehen einen Bon, heißt das Ding so? tagsüber immer mal wieder einen Zug am Joint, abends natürlich einen zum Abschalten. Ich habe das Zeug nicht angerührt. Mir war das zuwider. Einer der Streitpunkte. Zu diesem Zeitpunkt erfuhr mein Trainer mit wem ich da rummachte. Er warnte mich – erfolglos, ich war bereits in der Abwärtsspirale. Er hatte einen Sohn, also K. Seine Ex war also nach wie vor mit ihm verbunden durch das Kind. Sie gab ihm immer wieder Geld, sie hielt ihm die Hand vor den A… Die Alarmglocken schrien aus jedem Winkel. Es fing an das er auch am Wochenende mal Schnee besorgte. Zog hier eine Line, und dort ab und an. Da habe ich mitgemacht, mäßig und immer mit der Angst ein Junky zu werden. Mein Glück!!!! Ich bin ein Angsthase und ich habe eine Höllenangst die Kontrolle zu verlieren, du erinnerst dich. Ich zog also ab und an – vielleicht 3 x in diesem Jahr mit. Sein Freundeskreis war schlimm, nur verpeilte Abhänger. Seine Exdamen klopften regelmäßig an. Er war manches Mal einfach verschwunden, jeder wusste wo er war. Nur ich Idiotin nicht. Er trieb sich bei gleichgesinnten Damen herum. Ich fand es heraus. Natürlich finde ICH es heraus. Dafür habe ich ein Näschen. Und mit mir kann Mann alles machen, aber mich betrügen nicht. Ich rebellierte. Und dann eskalierte es. Er schlug mich, kloppte mich durch die Bude. Meine Schwerster 1 arbeitete an der Quelle. Ich hatte eines Tages eine Visitenkarte im Briefkasten – Kontaktpolizist mit Empfehlung meiner Schwester. Sie wohnte sehr weit weg. Ich rief ihn an. Ich konnte nicht mehr, ich hatte Angst. K. wurde ich nicht los. Geld war weg, mein Auto hatte er sich bis dato auch das ein oder andere Mal einfach geklaut. Ich hatte die Kontrolle verloren. Der Polizist riet mir Schritt für Schritt was ich tun sollte. Ich tat es. Alleine! Mir war es peinlich. Meine Eltern hatten kein Interesse mir zu helfen, oder sie hatten Angst. Ich weiß es nicht. Letztlich war mein Glück das er nicht im Mietvertrag stand, dass ich so intelligent war, dies nicht zu tun. Er flog raus, als ich allein war und seine Klamotten einfach vor die Tür stellte. Mein Auto sollte ich sehr weit weg parken und auf keinen Fall zu Hause sein. Tür verriegeln und Schlösser vorher natürlich austauschen. Machte ich alles. Ich hatte noch Monate panische Angst. Ich hörte in dem Restaurant auf, er flog raus weil er dort wohl auch nicht mehr klarkam. Im Nachhinein erfuhr ich das er seine Exfrau hochschwanger so verprügelte, da sie im Krankenhaus landete. Er vögelte sich durch eine Reihe von alten Bekannten, die alle von ihm mit Zeug versorgt wurden. Er nutze meine Wohnung um Stoff zu lagern – ich war entsetzt, dumm und naiv. Sagte ich das schon?! Eine Erfahrung die ich nie wieder brauchte und machen wollte. Ich empfehle dir liebe:r Leser:in, lass die Finger von schönen Männern die dir nicht gewachsen sind. Sie habe immer einen GRUND warum du ihnen nicht gewachsen bist. Und die, die nicht so schön sind, schau sie dir genau an, höre auf dein Bauchgefühl.

Ein anderer Mann, eine andere Geschichte. Es war in etwa die Zeit kurz nach der Trennung von C. Du erinnerst dich, meine große Verbundenheit zu der Zeit. Er war Türsteher in meinem Lieblingsclub/Bar. Ein Tanzschuppen, also nichts mit Körperlichkeiten. Ich bin dort mit meiner damaligen besten Freundin M. losgezogen um die Welt zu entdecken. Bis zu dem Zeitpunkt hatten wir ja nur unseren Sport (Tanzen, wir tanzten nämlich gemeinsam in einer Gruppe), Ausbildung oder Schule im Kopf. Ich sowieso. Es war die Welt der Schönen. Wirklich. Wir mittendrin. Sie hübsch, sehr blond kurvig, nichts auszustehen da die Eltern Geld hatten. Ich Brillenträgerin, sehr schlank bis dünn, klein und unnahbar. Eine perfekte Kombi. Sie wurde angemacht, ausgeführt, verführt und sitzengelassen. Ich? Nichts. Ich wurde angestarrt, die Mädels hassten mich, warum weiß ich nicht. Eigentlich hasste uns dort alle Mädels. Wir waren irgendwie unerreichbar und die Neuen. W., der Türsteher war nett. Er hat sich von meiner Art ganz und gar nicht abschrecken lassen, im Gegenteil. Der Besitzer hatte ein Auge auf meine Freundin geworfen. Wir haben uns bis zum schließen der Lokalität fast jedes Wochenende die Nacht um die Ohren geschlagen. Irgendwann war klar das wir mit W. und Besitzer ins Frühstückslokal wechselten. Die Augen der anderen Menschen waren groß. Wir beiden Landpomeranzen schleppen die großen Boys ab – ja, so kam es mir vor. Heute weiß ich, wir waren einfach Frischfleisch. So simpel ist das Leben. Wir landeten schon wieder zeitgleich im Bett. Immerhin jeder in seinem eigenen Zimmer. Puh. Ich lies mich diesemal darauf ein. Ich war mit W. nur einige Wochen zusammen, es stellte sich heraus das er a) Geldwäscher und ein Betrüger war. Näheres möchte ich nicht mitteilen, da es unwichtig ist. Viel wichtiger: er war verlobt, seit Jahren. Seine baldige Frau lebte in einer anderen Stadt, hatte keine Ahnung. Naiv und dumm wie ich die hübsche. Sie war wirklich eine Traumfrau. Ein Abbild einer Indianerin. Wir nannten sie von da an nur noch Squaw. Ich bewunderte sie, für ihre Schönheit, für den Mann den sie hatte. Irgendwann kam ich zu W. in die Wohnung, ich wollte meine Klamotten abholen. Dort saß eine der Mitarbeiterin des Clubs. Sie war die Garderobendame. Lustig, blond, hübsch und intelligent. Ihre beste Freundin wiederum war klein, dunkelhaarig, Brillenträgerin, Tresenkraft in dem Club und im Grunde ein Gegenstück zu meiner besten Freundin. Auch die Zwei waren das doppelte Lottchen. So langsam hatte ich das Gefühl das ich doch nicht so unattraktiv und uninteressant war. Wir begrüßten uns und staunten beide nicht schlecht. W. hat uns beide aufs Glatteis geführt, sie war nur schon längst im Bilde und drüber hinweg. Sie sind noch heute befreundet. Ich weiß es, weil wir seit damals schon den gleichen Arbeitgeber hatten – auch eine Sache die ich erst 18 Jahre später erfuhr. Ein Trost: sie auch! 😉 Heute schmunzeln wir drüber. W. ist mit seiner Squaw verheiratet. Sie verzieh ihm offensichtlich alles!

Neuer Mann, neue Lustigkeiten.

Huch, ich habe soeben festgestellt das ich seinen Namen tatsächlich vergessen habe. Wo ich ihn kennengelernt habe auch, aber ich glaube es war eine der Faschingsbälle für ganz verrückte. Also nicht das, was ich als Kind gemacht habe, eher so die norddeutsche Pseudo – Kostümparty. Meine Freundin und ich liebten sie und waren dort Jahrelang immer zu Gast. Natürlich mit selbstgeschneiderten Kostümen. Nun, dieser Mann war ein Aufschneider und Blender. Die Geschichte ist schnell erzählt. Er kam mich abends besuchen. Immer abends. Er hatte eine Lieferdienstpizzeria. Er brachte immer nur 1 Pizza mit. Du erinnerst dich, ich esse gerne! Ich fragte ihn warum immer nur eine Pizza. Er meinte das er nicht viel esse und nur aus Höflichkeit mitesse, da er ja den ganzen Tag dort essen hätte. Ok, klang plausibel. Was nicht plausibel war, er bleib nie über Nacht, hatte tagsüber nie sein Mobiltelefon an, ja da gab es schon diese SMS-Dinger. Bloß nicht zu viele Buchstaben schreiben sonst wird es teuer. Irgendwann nach 2 Wochen wurde ich stutzig und rief mal in SEINEM Laden an. Den Besitzer bitte. Ach der ist nicht da, aber seine Frau, die Besitzerin ist da! Aha. Ok. Ich habe mich mit ihr unterhalten. Ich bin dort hin, offensive ist da nicht das Dümmste. Letztlich ist der Laden pleite gegangen (ich war das aber nicht), er ist rausgeflogen aus der perfekten Beziehung, der perfekten Bude und der Familie mit Geld. Ups sorry, mit mir nicht mehr du Hohlbirne!

Nächste Geschichte gefällig? Der Kumpel meines nächsten Fehlgriffes! Er kam nicht aus meiner Stadt, wohnte weiter weg und war nur durch seinen Sport hier. Ihn lernte ich in dem Club mit dem Türsteher W. kennen. Ein Abend, ganz kurz. Nummer zugesteckt, ruf mal an. Ok, Melanie muss auch mal mutig sein. Tja, lass die Finger von Dingen die nicht deinem Naturell entsprechen – heute weiß ich das besser. Er kam mich irgendwann mal besuchen und blieb über Nacht. Ich hatte ja noch nicht genug vom schlechten Sex und noch schlechteren Typen. Er erzählte mir das er in ein paar Wochen nach USA reisen wolle, Familie besuchen. Ob ich mitwolle? Hä, was ist das denn für eine Frage! Natürlich wollte ich. Zwischenzeitig musste ich kurz mal ins Krankenhaus für eine kleine OP. Er besuchte mich dort und bat um ein paar Euro, hätte sein Portemonnaie verloren. Kein Problem. Als ich wieder aus dem KH war kam der Tag der Abreise näher. Er brauchte Geld für mein Ticket, alles Andere zahlte er. Ok, ich habe ihm 600 Euro oder so. Meine Güte, wie blöd ich doch war. Es gab nie eine Reise, es gab nie ein Ticket. Was es aber gab war folgendes: Eine Frau in seiner Heimatstadt mit 2 Kleinkindern. Ich möchte hier zu meiner Entschuldigung sagen das ich den Vogel weder gut fand, noch lohnenswert. Ich hatte nur die Chance auf die Reise gesehen. Insofern sind er und ich wohl quitt. Sex hatte er nie mehr von mir bekommen, einmal har mir wahrlich gereicht. Mein Geld habe ich wiederbekommen. Auf Umwege und mit Beziehungen zu seinem Chef. Er war nämlich auch Türsteher und seinen Chef kannte ich aus der Gastro. Dort war er nämlich der Mann, der uns Frauen nachts zu Feierband zum Auto begleitete und später auch Objektüberwacher unserer Veranstaltungsgelände wurde, wo ich viele Jahre arbeitet. Wir wurden Berufsfreunde sozusagen – also sein Chef! Der Chef zog es ihm einfach vom Lohn ab. Er glaubte mir nämlich. Dort in diesem Unternehmen lernte ich den Erzeuger unserer Kinder kennen. Kompliziert, ich weiß. Aber wann habe ich gesagt das es einfach ist bei mir?

Für meine nächste große, richtige Scheiße brauche ich einen eigenen Blog. Da reicht der Abend heute nicht mehr aus. Nur soviel dazu: es geht um die Entstehung unserer Kinder, die Erfahrung mit häußlicher Gewalt und unfreiwilliger Polizeibegleitung bis hin zu nächtlicher Drogenfahndung in meiner Wohnung! Und, das erscheinen meines heutigen Ehemannes in unserem Leben. Das ist allerdings die gute Seite der Geschichte.

Eine meiner schlimmen Seiten: wie ich mir das Leben gern selbst schwer mache.

Wenn du jemanden fragst welche Eigenschaft mich ausmacht: Diplomatisch direkt, ohne zu verletzen, offen, ehrlich und klar.

Ja, unterschreibe ich. Das Problem an der Sache ist nur die, ich brauche unwahrscheinliche Kraft für genau diese Art zu agieren. Und wenn du meine Familie fragst, sagen sie eher das: unsicher, zu nett, introvertiert, Menschenscheu, wenig spontan, sehr strukturiert bis planbar.

Ich muss/möchte dazu erklären was ich eigentlich beruflich mache. Obacht, hier lernst du wieder die große Melanie ein Stück weiter kennen. Ich habe mich irgendwann entschieden auf einer Werft zu lernen. Ganz ehrlich? Ich habe keine beschissene Ahnung warum ich mich dazu entschieden habe. Vielleicht wieder dieses „ich muss was Anderes machen, was Besonderes, aus der Reihe tanzen, mich abheben“. Mein Exelternteil war auf der Werft. Ich habe diese Ausbildung dort nicht sonderlich gemocht. 8 Mädchen und 800 Männer. So war es. Wir kleinen Piepsmäuse zwischen den Säcken. Was mir besonders in Erinnerung geblieben ist: Die „Kioskcontainer“ hatten eine Mikrowelle und einige Automaten mit diversem Junk. Interessierte keinen dort. Wichtig und stetig hochfrequentiert waren die Mikrowelle und das Bier in den Automaten. Warmes Bier soll ja gesund sein …bähhh. Ich vermute das ich mich „beliebt“ und Wert bei ihm machen wollte. Ich musste doch mehr können um geliebt zu werden. Tief in mir fühle ich genau was ich meine, aber ich weiß nicht ob du mich verstehst. Mein Mann versteht das nicht so ganz. Dieses Verhalten und Gefühl in mir zog sich bis vor ein paar Jahren immer wie eine Schleimspur durch mein Verhalten. Somit muss ich zugeben das meine Familie wohl nicht so unrichtig lag, dass ich um Aufmerksamkeit bettelte und mich gern in den Vordergrund drängte. Leider war das SO nur nie meine Absicht. Aber zurück zu meinen Berufen. Ja, du liest richtig, ich habe den ganzen Blödsinn mehrmals durchgezogen. Und ob ich schon fertig bin? Keine Ahnung, wir werden sehen. Also Beruf 1. Werft. Ich da raus, aber sowas von, war mir ne zu schräge Welt. Jetz kommt der krasseste Kontrast: Beruf 2. Windelpupser Erziehen. Wobei das nicht ganz passt. Meist erziehst du die Eltern, die Lernenden und ganz oft auch die Kollegen:innen. In dem Job habe ich mich zur Führungsebene hochgearbeitet, und durchgeschwitzt. Die Vorstellungsgespräche waren von unfair bis skurril mit allem was du dir denken kannst. Dann fing ich an Nebenjobs zu machen, warum erzähle ich dir noch zu einem späteren Zeitpunkt. Einmal war ich sexerfahrene Hausfrau mit geheimem Spielzeug im Koffer, die von Wohnzimmer zu Wohnzimmer tigerte. Eine Horrorvorstellung für mich. Von dem ganzen Ehesexkuschelerotikwirpeppenunsereeheauf-Trip hatte ich keinen blassen Schimmer. Es war mühselig und ein richtig mieser Job. Lass bloß die Finger von solchen Systemen die auf dem Schneeballprinzip basieren. Ich habe immer in der Gastro als Kellnerin gearbeitet – lieber hinter dem Tresen die Kotrolle haben als vor dem Tresen genau diese zu verlieren. Zumindest so lang wie ich wen für die Kinder hatte. Dann habe ich durch meine eigene Gestaltung erkannt das ich schon was mit Menschen machen möchte – und meiner Kreativität, und das bitte nur noch mit Menschen die gerne kommen, Spaß bei mir und mit mir haben und ein wenig Respekt lernen. Nein, nicht was du jetzt denkst. Eher so an seine Grenzen kommen. Ich bin also Hautkünstlerin 😉 Naja, das habe ich dann 2,5 Jahre an 3 Tagen die Woche nach Feierabend gelernt. Es war schon die harte Schule neben Beruf, Kindern, Hausausbau und Umbau, psychische Labilität und die Ungewissheit ob das was ich tue überhaupt fruchtet. Den Job habe ich nach wie vor und ich liebe ihn, als Selbstständige im eigenen Unternehmen. Als Vorgesetzte in dem Lehrberuf 2 bin ich aktuell nur auf dem Papier und bekomme auch das Geld dafür, habe mich aber seit einigen Jahren erfolgreich in die Reihe der Mitarbeitervertretung gewagt. Hier ist es wieder, dieses „mit Menschen“ zu tun haben. Etwas Gutes tun und dabei auch ein wenig über mich hinauswachsen.Für andere da sein, nur nicht zu viel auf mich selbst schauen und acht geben. Also gut, nun habe ich wohl alle Berufe zusammen. Die Jobs auch.

Und in all meinen Berufen, zwei mache ich ja gerade jeweils in Teilzeit, brauchen wir uns gegenseitig. Der Widerspruch in sich und hiermit schließt sich der Kreis. Ich hasse es mit Menschen Smalltalk zu halten. Ich mag es überhaupt nicht einen zu großen Personenkreis um mich zu haben, weder im privaten als Freunde, noch auf Konzerten in der Masse. Was ich allerdings schon gerne mache ist, den Menschen zuhören, sie zu beobachten, sie zu analysieren, ihnen einen Rat zu geben und Lösungen zu finden. Das mag ich sogar sehr. Ich scheue Konflikte, solange ich beteiligt bin zumindest. Ich liebe es, Tipps zu geben, Weiterentwicklung zu fördern, neue Wege zu beschreiten. All right, was hat das nun mit meinem schweren Weg zu tun? Es ist so, ich will einfach nicht kritisiert werden, denn ich nehme jede Kritik als absolute Fehleistung und Versagen wahr. Ich mag es überhaupt nicht wenn man mich als unfähig wahrnehmen könnte. Ich bin nicht gut mit mir, meine Fehler oder auch Schwächen als menschlich anzusehen. Ich akzeptiere sie nicht und sehe sie als Versagen. Ehrlich gesagt hat mich noch nie jemand so kritisiert als das ich eine echte Unfähigkeit vermuten könnte. Kritik wird mir sachlich und fast immer sehr ehrlich ermittelt. Ich höre es so nur nicht.! Ich suche grundsätzlich bei Konflikten die Schuld bei mir. Sofort verfalle ich in eine Handlungsunfähigkeit mit Reaktion „Flucht“. Es nimmt bei Menschen die mir sehr nahe stehen sogar solche Ausmaße an, dass ich für diese Menschen auch gleich die Schuld bei mir suche. Ungefähr so: Ein Termin ist falsch übermittelt, oder untereinander ist eine Absprache missverständlich angekommen. Ich suche sofort den Grund bei mir. Was habe ich überhört, vergessen zu notieren, was hätte ich besser organisieren können. Ich glaube tatsächlich, das ICH die Welt um mich herum besser machen könnte. Besser im Sinne von reibungsloser, streitminimierter, geliebter und harmonischer.  Das ich meine Welt um mich herum einfach in Watte packen kann. Tief in mir weiß ich was es ist. Ich möchte lautlos sein, es soll um mich herum lautlos sein, still und lieb und friedlich. Ich mag es einmal so beschreiben: Eine heile Welt ohne Ängste, ohne Ärger und mit sehr viel Toleranz und Akzeptanz. Ich habe unwahrscheinliche Angst zu versagen. Und das Gefühl kenne ich nur zu gut. Ich habe dieses Gefühl in meinem ersten Zusammenbruch als Handtasche den ganzen Tag und die ganze Nacht mit mir getragen. Der große Vorwurf mir gegenüber: Warum habe ich mein Kind nicht beschütz, warum habe ich nicht erkannt das es ihr schlecht ging, warum habe ich es nicht geschafft für sie da zu sein, warum musste sie ausziehen aus meinem Haus, um ihr Leben leben zu können (sie ist mit 11 Jahren geflüchtet in ein Heim). Diese Fragen werde ich nie beantwortet bekommen, so dass sie mich besänftigen könnten. Eine weitere Sache mit der ich leben muss.

So in etwa. Heute finde ich nicht so ganz 100 % die richtigen Worte. Vielleicht kommt es eines Tages und ich kann diesen Blog noch einmal besser formulieren. Ich möchte gemocht werden, ich möchte stark und taff wirken, ich mag es, wenn Menschen mich respektieren und akzeptieren. Ich will auf keinen Fall geliebt oder angehimmelt werden, zumindest nicht von jedem!  Ich will auch auf keinen Fall die Partyrampensau sein. Ich bin gern die stille Beobachterin in der Ecke. Leider wirkt es oft nicht so. Oder ich zeige es heute nicht mehr so deutlich. Ich habe gemerkt das Menschen dieses Verhalten oft missverstehen und meinen ich sei Arrogant! Sehr sehr oft bin ich damit an meine eigenen Grenzen, Spaß und Freude zu genießen, gestoßen. Ich wurde ausgegrenzt, seitlich angestarrt und gemieden. Arroganz und überheblich waren die Schlagworte über mich. Kalt und unnahbar. Das habe ich versucht zu ändern. Mit mäßigem Erfolg. Ich kann es zwar ablegen für eine gewisse Zeit, so einen Abend oder ein kurzes Treffen lang, aber nie für immer. Das kostet sehr viel Kraft und Motivation. Und ich glaube ich bin an dem Punkt angekommen wo ich zumindest das für mich ein für allemal akzeptieren und annehmen kann. Ich mag arrogant, kalt und unnahbar wirken, aber dann ist das so. Ich mag es eben wirklich nicht mit Menschen geherzt und gekuschelt umher zu leben. Ich habe die Menschen lieber auf Abstand und in einer gewissen Beobachtungshaltung. Bestes Beispiel sind die Clubs wo ich dann und wann mal hingegangen bin. In einem Club wo es keine Sau interessiert ob du vor der Tür arrogant, kühl oder distanziert bist, wo du keine Freunde suchst, selbst dort wirke ich wie die Auftragskillerin mit einem bestimmten Ziel. Den Auftrag zu finden, ohne Rücksicht auf Verluste. Das kann dir das Leben echt schwer machen. Ich lebe sozusagen ein Doppelleben. Verstehst du mich liebe:r Leser:in?

But, i´m fine!

Ein unfreiwilliger Rückblick

TRIGGERWARNUNG

Kursives ist mein Jetzt und Hier in Gefühlen!

Dieser Beitrag gibt einen blanken Einblick in die Tiefe schwarze Welt in meiner Seele. Er ist nicht von alleine ans Tageslicht gekommen und sollte es wohl auch nie. Besagter Heilpraktiker hat mir dieses „Geschenk“ seiner gut gemeinten EMDR-Methode vermacht.

Ich kann mich hier weder an mein Alter, noch an wirkliche Fakten erinnern. Alles was ich hier schreibe beruht auf die Rückführung, einigen Triggern meines Lebens vor dieser Rückführung und Erzählungen meiner Mutter. Ich stelle mir die Umgebung des Geschehens so vor: Es ist eine Kleingartensiedlung am Stadtrand, direkt an den Bahnschienen. Ich sehe hohe Hecken, die die Gartenhäuschen vor Blicken Fremder schütz. Es gibt sandige Zuwege zu diesen Gärten. Einige Menschen dort scheinen mir bekannt zu sein, sie lächeln mich an und reden mit mir. Wir – ich weiß nicht wer, aber ich weiß das ich nicht allein war, spielen an den Gleisen dann und wann. Wenn ich dies schreibe ist es schwer, mir rast das Herz und ich rieche förmlich die mir Angst machenden Gerüche. Ich muss mich konzentrieren sachlich zu bleiben, nicht in Fantasieerinnerungen und schöne Bilder zu driften. In der Reha damals habe ich einen sicheren Ort für mich gefunden, der nun präsenter in den Vordergrund rückt. Die Heilmethode klappt also nach wie vor!

Schwester 2 gibt es noch nicht. Einen Hund wohl schon. Das Haus ist schwarz, Ein Spitzdach und ekelig riechende Bretter, die im Sommer immer diesen Teergeruch verursachen und viel zu warm sind. Ich glaube mein Mann sagte mir mal, dass es so etwas wie Bitum oder so ist. Wer den Geruch kennt, weiß genau wovon ich spreche. Wenn der präsent ist, muss ich weg. Dann bekomme ich direkt Panik. Er weiß es und versteht mich sofort, wenn ich sage das ich den Geruch nicht ertrage.

In dem Haus gibt es irgendeine Behelfstreppe oder Leiter nach oben. Dort liegen Matratzen auf dem Boden. Unter den Schrägen. Ein viel zu enger Raum für mich. Dort ist es sicher passiert. Dieser Ort ist kein guter Ort. Ich wache auf, weine und habe keine Unterwäsche an. Bin nass zwischen den Beinen, habe aber nicht ins Bett gepinkelt. Ich weiß genau was es ist. Kann aber nicht in Worte fassen wie und wer. Ich stehe da einfach herum, weine und bin zurückgelassen. Es war nicht nachts. Nicht in der Erinnerung zumindest. Nachts habe ich Angst, ich muss zum Pinkeln, ich habe nie ins Bett gemacht. Auf keinen Fall Aufsehen erregen. Schwester 1 war da, sie lag auf einer Matratze in der Schräge. Ich fühle die Wärme irgendwie. Ich weiß das wir da ab und an zusammen gelegen haben. Aber eben nicht IMMER. Die Toilette war ein Plumpsklo im Garten in so einer Bretterbude! Der Geruch… ich könnte ihn in Farben darstellen, ich vergesse ihn nie! Allein musste ich da oft hin, aber nicht immer. Es gab wohl Nächte da wurde ich von meiner Mutter begleitet. Welche- welche Nacht, welche Mutter? Ich weiß es nicht! Diese Rückerinnerung war eines der schlimmsten Retraumatisierungen EVER! Heute schreibe ich sie nieder und bleibe streng in der gestellten Rückerinnerung. Auf keinen Fall gehe ich selber und real in die eigentliche Erinnerung. Dort gelange ich auch nicht so einfach hin. Das ist auch gut so. Um diesen Garten herum waren andere Menschen, die auf ihren Terrassen saßen. Spielen sie Karten? Trinken sie Bier? Ich glaube schon. Irgendwie waren sie Heuchler, sie kannten mich. Da bin ich mir sicher. Ich sehe mich von außen, als würde ich einen Film anschauen und Regie führen. Nur das ich immer nur eine Szene sehe. Eigentlich mehr ein Standbild mit Gefühlen da unten. Nass, klebrig und unangenehm. Ich fragte meine Mutter nach dieser Rückführung gezielt ob es dort so und so aussah. Sie bejahte ohne zu wissen warum. Ich fragte sie nach den Fakten, Schienen, andere Kinder, einen Hund und dieses verdammte Plumpsklo mit dieser verdammt unangenehmen Bretterklobrille. Sie bejahte. Ich fuhr mit meinem Mann dort hin. Wir haben den Garten nicht gefunden. Und das ist auch gut so. Da will ich nie wieder hin. Und ich bin 46 Jahre alt. Ich habe so Angst dort hinzugehen! Nie wieder.

Erinnerung die Nächste: Ich habe erzählt das ich eine unerklärbare Angst vor Wald und waldähnlichen Umgebungen habe. Ich bekomme sofort Beklemmungen. Mag den Geruch des feuchten Bodens nicht, dass nicht weit sehen können. Allein bekomme ich Panikattacken und schwere Beine. Durch meine Hindernisläufe die ich mittlerweile mache, habe ich eine gewisse Toleranz mit dem Wald und mir abgeschlossen. Ich denke nicht nach, renne da durch und er lässt mich in Ruhe. Heute kann ich weglaufen, mein großer Vorteil.

Flashback: ich gehe Hand in Hand mit IHM- wer auch immer das ist, es gibt kein Gesicht, eine kleine feuchte Mooswiese, leicht ansteigend. Gar nicht weit vom Weg, eigentlich direkt angrenzend. Ich liege dort auf dem Rücken. In den Himmel kann ich nicht schauen, meine Augen wollen nicht schauen. Ich rieche den nassen Boden und fühle die Feuchtigkeit an meinem Po und Rücken. Die Rückenlage ist noch heute keine gute Position für mich. Vielleicht spüre ich gespreizte Beine, vielleicht bilde ich es mir ein, vielleicht ist das ein Gedanke der folgen könnte. Ich habe ihn nie zu Ende „gesehen“. Bis heute und das ist auch gut so, für heute! Und wir hatten Autos, verschiedene Autos. Ich spüre Ledersitze oder kaltes Material. Am Po und den nackten Beinen. Ich trag nie Unterwäsche? Ich bilde mir das ein, ja? Nein? Ich habe keine Ahnung. Mein Kopf öffnet keine Schublade. Mein Kopf lässt ab und ein einen Schnipsel hinausfallen. Was ist ein Schnipsel von einem Puzzle? Es wird nie fertig und ich kann das Motiv nicht erkennen, weil es keine Vorlage gibt.

Noch ein Flashback: Eine allein aufgesprungen und leider nie wieder geschlossene Schublade meiner Seele. Danke Arschloch für diese Geschenke meiner Kindheit! Die Wohnung einer „Freundin“ ich kenne nicht mal ihren Namen. ER ist ein Kumpel meines Exelternteil. Daran erinnere ich mich sogar sehr gut. Die Wohnung hatte eine Küche. Einen Küchentisch. Den Grundriss der Wohnung könnte ich in etwa aufmalen, wobei sie sich von der Straße betrachtet so eigentlich nicht geben könnte. Aber ich werde es nicht herausfinden wollen. Die Wohnung gibt es noch. Ich liege Rücklinks drauf, auf dem Küchentisch. Ich werde penetriert, ich spüre die stoßartigen Bewegungen. Sie tun mir nicht weh, weil ich sie nicht ECHT spüre. Gott sei Dank! Wie bin ich dort hingekommen. Warum gibt es keine Gesichter? Ich habe meine Mutter gefragt. Sie wusste nicht warum ich frage. Ich wollte unbedingt, ganz plötzlich bei diesem Mädchen übernachten. Es kam ihr komisch vor, da wir sie nicht so richtig kannten. Ich war nicht so der Übernachtungstyp. Ich durfte natürlich bei fremden Menschen übernachten- bei uns ist sowas normal! Meine Mutter sagt: Ich kam am Nächsten Tag sehr zeitig nach Hause mit Sack und Pack und wollte da nie wieder hin. Ende und aus. Kein Wort und kein Gerede drüber. Fragte sich diese Frau eigentlich irgendwann mal irgendetwas? War ich in ihren Augen ein Wunderkind? Ein Kind was Dinge einfach so entscheiden konnte? Ein Kind was unerklärliche Phantomsymptome hatte? Was stimmte mit dieser Frau und Mutter nicht? Ich kann sie das heute noch nicht fragen. Ich habe viel zu viel Angst vor der Antwort. Mehr Angst als vor den Dämonen in den Schubladen. Damit kann ich umgehen. In dieser Wohnung gab es auch ein Wohnzimmer, natürlich gab es ein Wohnzimmer. Es gab dort aber keine Mutter. Nur ein dunkles Wohnzimmer wo ich in der Nacht eingeladen wurde. Mehr zeigt mir meine Schublade nicht. Aber ein Mann sitzt auf diesem Sofa. Der TV läuft, oder Musik? Einfach leise sein kleine Melanie. Pssssst. Und er macht mir Angst.

Aber eines möchte ich sagen. Weil mein Mann mich darauf ansprach. Er liest mit, er passt auf mich auf, während ich hier schreibe. Er weiß genau was für eine Gradwanderung es sein KANN, nicht MUSS. Mann: Es erweckt zuweilen den Eindruck als würde dir alles nichts mehr ausmachen. Also wärest du mit dir im Reinen. Wo ist der Fleck, der Schmerz und all der Kummer? Hier ist er. Immer da, immer präsent. In einen der Schubladen. Mal links, mal rechts, mal ganz unten und mal ganz oben. Woher soll ich wissen welche Schublade sich heute öffnet. Und ja verdammt, ich habe auch Spaß im Leben und ja verdammt, ich habe die ganze Scheiße gar nicht gewusst! Ich wusste es einfach nicht. Ich dachte bis vor einigen Jahren mein Leben war toll. Tolle Eltern, arschige Schwester aber immerhin tolle Zeiten. Ein Mädchen was Gutes Kann, guten Sport, viel kreativen Kram, Menschen zum Lachen bringen, zuhören und eine gute Freundin sein. Ja, das kann ich. Ich bin für jeden da der mich fragt, und darüber hinaus. Und solange ich nicht an mich denken muss und über mich, ist auch heute noch alles ok. Und das hat mir mein Leben gerettet. Ich bin daran nicht zerbrochen, nicht damals und nicht heute! Noch nicht. Und wenn ich heute meine Geschichte aufteile in humorvolle und bisweilen auch trockene Geschichten, dann mache ich das aus zweierlei Gründen. DU sollst nicht leiden, wenn du das hier liest. DU sollst kein schlechtes Bild von mir haben und mich mögen. So wie ich versuche mich jeden Tag mehr zu mögen. Mir nicht böse zu sein, mich nicht peinlich zu finden, meine Stärken zu erkennen und meine Schwächen zu akzeptieren. Und ja, ich habe einiges auch einfach auf die leichte Schulter genommen, bin waghalsige Experimente eingegangen, habe mich Kopfüber in neue Lebenswege gestürzt ohne zu wissen wo ich lande. Ich habe Grenzerfahrungen gemacht. Und glaube mir, die sind nichts im Verhältnis zu den wenigen Rückblicken in meine Schubladen! Das ist alles Teil solcher Menschen wie mich. Überlebende von schweren Traumata. Sexuell aufs äußerste missbrauchte Kinderselen, über Jahre und Jahrzehnte. Oder glaubst du es hat mit dem körperlichen Missbrauch aufgehört? Nein, denn dann wurde mir auch noch das letzte bisschen Aufmerksamkeit genommen. Warum war ich nicht mehr gut? Was habe ich falsch gemacht? Dies sind Gedanken die ich nicht kenne, die aber da sind, ganz tief in mir. Das kann nur verstehen, wer das alles selbst erlebt hat. Ich bin die, die nie gelernt hat Gefühle richtig einzuordnen. Sie auszusprechen und zu wissen ob und wen sie damit verletzen. Wie auch!? Mein und unser Leben war dominiert von Lügen, Verletzungen und Menschen die dies unterstützen und verlangte. Ich habe noch heute mit den Folgen zu kämpfen. Den Folgen fehlender Empathie, fehlendem Gerechtigkeitssinn, mangelndes Selbstbewusstsein, fehlender realistischer Schlussfolgerungen. Erkenne von Gutmütigkeit oder Ausnutzen. Ich erfahre Zuneigung und Liebe in meinen Augen nur, wenn ich dafür Maßlos gebe, was ich habe. MICH. Und nun liebe;r Lerser:innen, sag du mir: Kannst du nun verstehen warum ich von himmelhochjauchzent zu Tode getrübt schreibe? Mein Leben war für viele Jahre genau das! Und wenn ich heute mit einer gewissen Leichtigkeit und Akzeptanz schreibe, dann ist das genau das, was ich von mir erwarte, erhoffe und mir wünsche.

Ich habe ein Tattoo – old but gold:

i´m fine

Wir drehen uns im Kreis – die Männer und ich!

Die Welt, wie sie mir nicht gefällt.

Tja, ich habe mir gut überlegen wollen was als nächstes wohl mitzuteilen lohnenswert für meine Seele und meiner Leserschaft wäre. Ich bin leider nicht weit gekommen. Ich habe viele Gedanken, die ich mitteilen möchte, denke mir dann aber „das will doch kein Mensch wissen“ und wem nützt das schon, wenn ich den Kram so herausschreibe. Aber, mittlerweile fühle ich wie es mir auf die Ein oder Andere Art eben doch nützt. Sei es die Bereinigung meiner Gedanken zu fördern, meiner Seele Luft zu machen oder besänftigendes bis bestärkendes Feedback zu bekommen.

So schreibe ich heute keine ungewöhnlichen Erlebnisse und auch keine frühkindlichen Begegnungen. Heute schreibe ich wohl die normalsten Dinge, die jede Frau, Heranwachsende und sich sexuell orientierende Person irgendwann einmal stellen muss – dem Leben als solches. Gefühlt dreht sich mein Leben nur um Sex und was damit zu tun hat. Nicht alles ist schlecht, nur weil ich MEINEN richtigen Tollen noch nicht gefunden habe. Ich schreibe heute in der Vergangenheit, also nicht wundern. Klammern wir den ersten Mann mal aus. Den hatte ich ja schon am Schlafittchen. Über meinen Exschwager (damals noch Schwager in Spe) habe ich seinen Mitbewohner Kennengelernt. Ich nenne ihn einfach mal Moppel, da sich hier Namensgleicheiten einschleichen. Ich hoffe er liest dies nie, er wäre dann verletzt, und wohl zu Recht. Moppel war schon echt um einiges Älter. Ich meine so 8 Jahre. Er war ebenfalls nicht von hier, wie mein Schwager auch. Das lässt evtl. den Beruf erahnen. Ein bisschen was zum Nachdenken muss ich dir ja auch geben. Er war Charmant, zuvorkommen und spannend. Eben endlich mal ein Mann und kein Milchbubi. Wir waren nicht sehr lange zusammen, vielleicht 7-8 Monate. Er zeigte mir zumindest wie eine Stimulation auch ganz gut klappt und so weiter. Wir testeten auch wirklich sehr viel aus. Zum Leidwesen meiner im Haus lebenden Familienmitglieder. Ich finde das komisch im Nachhinein betrachtet. Ok, das Vertrauen war wohl sehr groß in unserem Elternhaus, aber normal … ach ne, bei uns ist ja fast alles normal. Nun, er ließ mich abblitzen nach einer gewissen Zeit. Ich weiss nicht mehr genau warum, aber ich weiss das ich allein mit dem Zug durch halb Deutschland zurück nach Hause fahren musste. Er meinte sich den Zeitpunkt des Beendens lieber auf sein Heimatbesuch zu legen, den ich begleitete. Das ich mit ihm auf keinen Fall weder einen Tag länger, noch in seinem Auto zurück wollte versteht sich von selbst. Arschloch. Aber meine Zeit kam noch. Karma regelt im Leben sehr viel – oder ich! Behalte ihn in Erinnerung, er ist ein Freund meines Schwagers in Spe!

Es gab dann einen Mann, den ich nie wahrgenommen habe, oder der mich nie interessiert hat – aus gutem Grund. ER war nicht zu haben, denn er gehörte meiner Busenfreundin J. Ihr erinnert euch, die Dame die professionell die Geschäfte mit mir abwickelt… grins. Bis ich zu ihm kam, oder besser er zu mir, habe ich so einige experimentelle Erfahrungen gemacht. Ich war auf der Suche, wie ich bereits erwähnte. Und Hilfe, ich habe gefunden, und wie ich gefunden habe! Vom Junky bis hin zum versnoppten Vorstandjungen war alles dabei. Ich muss gestehen das ich die Zahl meiner Geschlechtspartner (die bewusst wahrgenommenen im Erwachsenenalter) nicht mehr wirklich zusammenbekomme. Es waren viele. Vielleicht 35, es können auch 50 gewesen sein, was eher hinkommt. Stolz bin ich nicht darauf. Aber es gehört zu mir, meiner Geschichte und meinen notwendigen Erfahrungen, die ich brauchte um zu wissen wo ich herkomme und wo ich hingehöre. Ich hatte One-Night-Stands, wo ich mich nicht wohlfühlte. Ich tat es aus exakt einem Grund: ich wollte sehen wie es ist ohne Gefühle, ohne persönlichen Bezug und einfach so wieder zu gehen. Natürlich ist das letztlich nicht so. Und ich kann nur sagen, es ekelt mehr als du denkst. Mir hat es jedenfalls immer einen Ekel beschert. Körperlich bleibe ich dabei: ich kann körperliche Aktivitäten sachlich abhandeln, er macht was er machen soll. Der Rest tut mein schauspielerisches Talent mit jahrelanger Übung. Ich empfinde und empfand nie eine Wärme, Nähe oder körperliche Erfüllung. Ich kann behaupten das ich nie loslassen konnte und wollte. Mittlerweile bezeichne ich mich als Teilzeit-Asexuelle. Von solchen Begegnungen hatte ich also einige, alle ähnelten sich und somit bedarf es keinerlei weiterer Geschichten. Vielleicht habe ich auch den ein oder anderen Vergessen, dann hat dies auch seinen Grund 😉. Komme ich nun also zu meiner ersten richtigen Beziehung. Er C. war also mit J. zusammen, ich hatte mit meiner Selbstfindung zu tun und alles war Chick. J. erzählte mir schon das er komisch war, nicht wirklich an ihr interessiert und lieber Nachts zum Essen und ner schnellen Nummer auftauchte, als sich wirklich mit ihr zu beschäftigen. Also eine männliche Bitch. Braucht keine Frau soeinen. Irgendwann war es dann aus zwischen den Zweien. Sie tat mir leid, sie vermisste ihn und es fiel ihr offensichtlich schwer, loszulassen. So erinnere ich mich zumindest. Nun wird es kompliziert – wie so oft in meinem Leben. Er war durch die berufliche Kreuzung und ein gemeinsames Hobby mit meinem Schwager in Spe befreundet. Somit war er doch nicht wirklich weg. Er hielt sich also noch in meinem Umfeld auf. Zum Geburtstag meines Schwagers, lud er C., spontan ein. Da fällt mir auf das auch solche Feierlichkeiten irgendwie immer bei uns zu Hause stattfanden. Mein Exelternteil hatte mittlerweile seinen Alkoholkonsum auf das Minimalste reduziert – es gab einen Vorfall, wo meine Mutter genug hatte! Weit gefehlt, wenn es um mich oder uns Kinder ging. Nein, es war ein Sachschaden eines Baumes von einem Bauern. Da muss Frau handeln. Ironie off. Er hatte die Wahl, Frau haut mit 3 Kindern ab, oder er hört auf zu saufen. Denn er fuhr natürlich auch besoffen Auto. Einmal mit mir und Mutter im Auto direkt in den Graben – auf einer Landstraße. Ich hatte eine Scheissangst. Meine Mutter musste dann den Wagen da irgendwie herausbekommen und uns sicher heimfahren. Macht man doch so als gute Ehefrau. Ich schweife ab…

So, C. war also nun bei uns zu Hause und es floss natürlich Alkohol. Wäre auch lächerlich, wenn das nicht so wäre. Natürlich hatte mein Schwager dafür gesorgt. Warum, erfahre ich erst Jahre später. C. konnte also nicht mehr fahren und wir wohnten ja am Arsch der Provinz. Somit blieb nur mein Bett. Ich hatte nichts gegen ihn, ich hatte keine Angst neben einem Mann zu liegen, das war ironischerweise der sicherste Ort, wo ich keine Angst hatte mir würde etwas passieren womit ich nicht umgehen könnte. Zumal er betrunken war. Das kannte ich wohl schon. Vermutlich. Er lallte mir die Ohren voll wie sehr er mich mochte und so weiter und so fort. Ich hatte ihm gesagt er solle mir das alles gern ein weiteres Mal erzählen, wenn er nüchtern und absolut rein von dummer Begleitung wie meinen Schwager ist. Tja, als Ausweichmanöver geplant, hatte ich nun den Salat. C. lies nicht locker. Er sorgte dafür, dass er immer an den Wochenenden bei uns war, gern auch Interesse an meinem Hobby tanzen zeigte. Er gab sich von einer Seite wieder, die ich weder von Hörensagen, noch von ihm selbst kannte bisher. Ich schaute genauer hin. Ich kürze hier ab, denn das folgende könntest du in jedem Groschenroman nachlesen. Eines Abends gingen wir nachts in einem See baden, wir sind meine Schwester 1, ihr Baldmann und wir zwei. Dazu waren noch zwei Freunde von meiner Familie. Dort waren wir natürlich auch ungeplant… also ich zumindest. Kein Badezeug, ok, dann eben nackt. Tja, und so waren wir dann das erste Mal näher miteinander. Wir fuhren mit zu meiner Schwester und dort durften wir auf dem Gästebett tun, was man eben so tut. Ich weiss noch das es da zumindest schon mal anders war, als das was ich bisher kannte. Es hat fast Spaß gemacht. Die ersten Monate war es auch so. Es gab eine gewisse Vertrautheit. Leider ließ mein Interesse an diesem körperlichen Akt nach. Ich hatte keine Lust mehr. Ich tat es am Ende nur noch aus Pflichtgefühl. Ich liebte ihn schon, aber für mehr war ich nicht bereit. Klingt komisch, ist aber bei mir so. So etwas ist nur blöd, wenn der Gegenüber genau andersherum denkt. Er war geduldig, suchte nach Lösungen, auch er wollte nicht loslassen von mir, von uns. Wir verlobten uns. Das sollte die Rettung sein. Wir zogen zusammen, ich war noch nicht einmal volljährig. Ich zog zurück nach Hause, ich kam wieder, es ging hin und her. Wir hatten bereits gemeinsam angefangen Sport zu machen (das Tanzen), unser Freundeskreis zerschmolz, es war nach Außen hin alles perfekt. Aber leider nur da. Punkt 1. Ich habe meine Busenfreundin verloren!!!! Natürlich hat sie es nicht verstanden. Sie hat mir viele viele Jahre nicht verziehen. Ich konnte es noch so gut erklären. Leider nahm sie auch unsere gemeinsamen Freundinnen mit. Es war ok, ich kannte dieses Gefühl des Zurücklassens bereits. Wenn mein Leben eng wurde bin ich gegangen oder wurde gegangen. Echtes Vertrauen gab es bis dahin nicht. Es mag wohl an mir liegen, ich weiss es nicht. Und Punkt 2. Wir haben keinen Weg für unsere körperlichen so unterschiedlichen Bedürfnisse gefunden. Beispiel: er hat sich so hineingekniet es spannend zu machen. Er kaufte Spielzeug – schrecklich sage ich dir! Er besorgte Filme – noch schlimmer, ich fühlte mich so beschämt. Obwohl ich sozusagen keine Scharmesgrenzen kenne. Er hat es soweit versucht, das wir zu einem Arbeitskollegen nach Hause sind, die beiden sind Swinger! Ich schöre dir, ich war geschockt und überwältig von so einer primitiven Art zueinander zu finden. Mir dauerte das Kennenlerne viel zu lange, die Decken auf dem Sofa werde ich NIE vergessen. Ich kam mir vor wie bei Siegfried und Roy im Haus. Überall Leoprint und Plüschdedöns. Und dann diese Menschen, die nur darauf aus waren gleich wild umherzurudeln. Ne, da war ich raus. Ich wusste was wir da wollten und warum wir dort einsteigen wollten. Aber ich wusste nicht wie scheiße ich es finden würde. Ich habe nicht einmal meinen kleinen Zeh entblößt. Ich Nachhinein tut mir das für C. sehr leid. Er muss sich so dämlich gefühlt haben. Wir suchten noch einige Monate nach fremden Pärchen, aber im Inneren war mir klar das ich in dieses gespielte Miteinander nicht hineinpasste. Ist bis heute so geblieben. Da schenke ich doch lieber hinter der Bar die kühlen Drinks aus und lass mich dumm anbaggern. Wenn ich heute den schlichten Sex suche (kommt alle paar Jahre mal vor) gehe ich in genau solche Clubd. Dort gibt es auch Menschen wie mich – die nur den Akt brauchen, kein Gesicht und keine Schmeicheleien. Und erst recht keine Telefonnummerntauschereien. C. fing an sich für andere Frauen zu interessieren. Er war es leid meine Abfuhren im Bett zu kassieren. Ich wollte einfach nur in den Arm genommen und geliebt werden. Oder ES schnell hinter mich bringen. Um uns herum wuchsen echte Beziehungen heran. Wir waren im Grunde schon schneller als die anderen in unserem Alter. Aber leider zogen sie an uns vorbei. Wir trennten uns langsam und schwerzhaft. Es ging über Monate, mit viel Tränen auf beiden Seiten. Er kam zurück, wenn ich anfing Männer zu daten, ich kam zu ihm, wenn er Frauen traf. Wir standen uns beide sehr im Weg und haben es uns nicht leicht gemacht. Ich möchte fairerweise sagen das mir dieser Mann immer im Herzen bleibt. Er war ein sehr intimer Teil meiner Selbstfindung, meines Kennenlernens und Lieben Lernens. Es gibt Momente wo ich ihn gern einmal sprechen wollen würde, ihn um Verzeihung bitten und ihn fragen, wie er mich gesehen und erlebt hat. Aber vermutlich würde das nur alte Wunden aufreißen, denn ich weiss das es ihm nicht so anders ging wie mir, wenn nicht sogar noch schlimmer. Es gab einmal eine Familienkriese, die kaum zu glauben ist, so skurril war sie.

Mein Schwager und der Exelternteil waren mit C. Auf Kneipentour. Ich kann es bald selber nicht mehr lesen. Alle drei kommen voll wie die Haubitzen nach Hause. Etwa 1 Stunde später standen wir alle in der Küche zum Report. Meine Mutter fragte mich ernsthaft ob ich mit meinem Schwager etwas angefangen hätte!!!! Was zur Hölle war da passiert. Spot on, all eys on me! Natürlich hatte ich nichts und niemals etwas mit ihm. Aber wer glaubt mir schon. Jahre später erzählte mir Moppel oder C. Das das Exelternteil die Kellnerin anbaggerte und von seinen Ficktouren auf beruflichen Reisen prallte an dem Abend. Irgendwie muss das eskaliert sein. Jedenfalls hat mein Schwager wohl irgendetwas mitbekommen von „uns“ und mit meiner Mutter geredet. Niemand gibt mir dazu Auskunft. Letztlich war ich diejenige die ihre Finger wohl nicht bei sich lassen kann und alle anbaggere. Jo, immer auf die Kleinen. Von dem Tag an, war ich auf der Hut mit meiner Familie.

Kurz bevor ich schwanger mit unseren Kindern wurde – ich war natürlich Single – habe ich ihn noch einmal gedatet, also C. Natürlich hatten wir Sex und natürlich taten wir uns nicht gut. Es war futsch, die Vertrautheit. Das musste wohl sein um uns richtig voneinander zu lösen. Eines habe ich nie getan, Fremdgegangen! Aber mir wurde das einmal angetan, oder auch mehrmals, aber einmal habe ich es herausgefunden. Karma Bitsch! So, nun die Geschichte die du dir merken solltest. Meine Schwester 1 und mein Baldschwager wollten heiraten. Natürlich waren die Freunde eingeladen. Darunter eben auch Moppel. Leider hat Moppel sich geirrt und wollte unbedingt mit mir reden. Seit Tagen schlich er um mich herum und machte mir den Hof. ER schenkte mir Blumen und wollte mir sein tolles Auto zeigen… hä? Seit wann war ich ne Flitzerschnitte? C. flippte aus. Ich sagte ihm das ich das regle und er keine Angst haben sollte. Ich wollte ein Drama auf der Hochzeit um jeden Preis vermeiden. Soviel vorweg, hat nicht geklappt. Ich gab Moppel also eine Stunde Zeit mit mir allein zu reden. Ja es kam was kommen musste. Er laberte mich voll wie sehr er sich getäuscht hat, mich vermisst und bla bla. Sorry, ich nicht. Einmal abserviert vom Feinsten – da bin raus aus dem Spiel. Besagte Hochzeit: Er hat allen Ernstes vor der gesamten Gang den Kniefall gemacht und mir einen Heiratsantrag zum Besten gegeben. Boa, ich musste C. zurückhalten, sonst hätte das Übel geendet. Wir sind dann nach Hause. Der Abend war gelaufen. Ok, ich hatte eh keine Lust mehr und musste am nächsten Tag früh zu einem Turnier. Und es war mein Geburtstag. Aber auf so etwas legte ich eh keinen Wert mehr. Du erinnerst dich?! Ach so, C. und ich waren ca. 3 Jahre plus das Herumgedängel zusammen. Heute können Moppel und ich wieder normal miteinander sprechen. Sofern wir uns mal sprechen wollten. Facebook reicht mir da völlig aus. Er hat geheiratet und 2 Kinder. Scheint sehr glücklich und das ist auch gut so. Mein Fazit: du kannst dich von jedem Trennen, aber nie wegen einem Mann von deiner besten Freundin! Aber es sollte noch einen zweiten Bruch zwischen uns geben, wegen einem Pimmelhans. Dazu später dann.

All or nothing – mit oder ohne Mama

Ich möchte dich liebe:r Leser:in vor möglichen TRIGGERN warnen.

Passend zum Tag der Mutter komme ich heute mit meinem OUTING aus 2012/13. Es gab eigentlich 2 Parallelsituationen. Ich war schon tagelang angespannt, erschöpft und seit Jahren in einem Ausnahmezustand. Eine unserer Töchter kämpfte mit ihren Dämonen, ihrem Dasein, ihrem Leben bei und mit uns. Letztlich ist sie mit 11 Jahren ausgezogen und nie wieder zurück gekommen. Ein so schwerer Schlag für mich, ihre Zwillingsschwester und meinem Mann. Meine Welt stand Kopf. Die Sorge um die Gesundheit und das Leben der Tochter ließ meine Fassade bröckeln. Hinzu kam die Scheidung meiner Elter, die kurz zuvor war. Heute betrachtet war die Scheidung das öffnen der schwarzen Schatzkammer bei mir. Entfernung und Kontaktstopp zum Täter. Unbewusst viel eine Last von meinen Schultern, mein Geist begann zu atmen. Damals wusste ich das alles nicht. So also meine beginnende Unruhe. Ich fing an mir Gedanken über meine frühe Kindheit zu machen. Noch nie vorher ist mir das in den Sinn gekommen! Wie ich schon einmal erwähnte, zeigte sich schnell das grosse Lücken in meinem Gedächtnis waren. Ich forschte, befragte Freunde wie es bei ihnen war, befragte meine Mutter.  Keiner wunderte sich. Ich mich schon. Da war die Kiste nun schon auf. Kein Gold lag drin, vielmehr eine Menge tiefschwarze Pechtaler. Klebrig und zäh. Einige Monate vergingen. Ich beruhigte mich wieder. Zu viel um mich herum verlangte mir alles ab. Ich habe keine Zeit mich mit solchen Nichtigkeiten zu befassen. Bis zu dem Tag der Tage. Ich fuhr eines morgens zur Arbeit. An unserer ehemaligen „Wohnung“ vorbei. Bäm. Ich habe einen tiefen Rucksack durch mein inneres bekommen. Einen Schock, einen Schlag oder soetwas. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Es war ein Sturzbach der Gefühle und Emotionen. Aber was war das? Ich konnte damit nichts anfangen. Burnout out. Ich fuhr direkt weiter zum Hausarzt. Nix ging mehr. Dort sprach ich erstmalig bewusst aus das „etwas mit mir“ nicht stimmte. Er schrieb mich krank und schickte mich direkt zur Psychologin. Einige Wochen später, inzwischen konnte ich begreifen das ich wohl tiefsitzende Kindheitstraumata habe, saß ich bei ihr. Ich konnte ihr nur sagen das ich mißbraucht wurde, für mich noch heute eine in Worte fürchterliche Aussprache. Ich schilderte ihr meine Symptome und Bruchteil meiner Gedanken. Wenig bis nichts im Grunde. Sie sagte ganz praktisch: Wenn Sie sich an nichts erinnern und es ihnen so weit gut geht, belassen wir es dabei. Wenn es sich ändert, melden Sie sich. Danke, ok und Tschüss. Ich war ehrlich ERLEICHTERT. Eine Ärztin sagte mir es sei nicht schlimm, ich lebe, mir geht es gut, ich kann arbeiten. Vielleicht ein Streich der Überlastung. Ein weiteres 1/2- 3/4 Jahr später hatte ich einen totalen Zusammenbruch. Flashbacks mit klaren Bildern ohne klaren Täterbild. Na toll. Ich bin zu einem Heilpraktiker, er machte bei mir 1 EMDR Sitzung. Das fatale war ich je erlebt habe. Sehr viel kam ungefiltert ans Tageslicht. Mein Mann war anwesend. Ohne ihn konnte ich fast gar nichts mehr. Meine körperliche und geistige Erschöpfung hatte gewonnen. Bei der EMDR war ich nicht in der Lage meine Erlebnisse in ein positiven Gedanken bzw Ort zu drehen. Das sollte dort eigentlich passieren. Bei mir nicht. Im Gegenteil.  Ohne Begleittherapie und Auffangnetz in ein Kindheitstrauma zu gehen is sehr gefährlich. Diese Bilder habe ich nun wie eine Kette am Hals an mir dran. Eine weitere Hypnose bei ihm war erfolglos. Nun musste ich zu einer richtigen Therapeutin. Gott sei dank habe ich sehr schnell mein Sergeant gefunden. Sie hat mir schnell geholfen meine Gedanken zu sortieren, meine Welt wieder gerade zu rücken, meine Erlebnisse mit der Tochter, mit der häusslichen Gewalt von vor meiner Ehe, meiner Kindheit und meiner aktuellen Situation zu sortieren. Wir haben nicht an meinen Traumata und weiteren Erlebnissen gearbeitet. Wir haben mich arbeits und lebensfähig gemacht. Ich war sogar 5 wochen in einer Reha. Dort ging es noch einmal zur Sache, aber nicht ins Drama. Ich war wieder gut, gesund und die Bluse rein. Bis vor ein paar Wochen. Aber, der Ursprungsgrund für meinen Blog heute. Ich schweife zu viel ab, ich entschuldige mich dafür. Ich habe in der Therapie doch nicht alles wieder richtig gerückt. 😉 Als ich benennen konnte das mir mindestens von 1 Person körperlicher Missbrauch angetan wurde, vermutlich aber noch von  weiteren Personen aus dem Umfeld meines Exelternteil oder beider Eltern, erzählte ich es ihr. Meiner Mutter! Ich war so hilflos, überfordert und verunsichert. Zutiefst beschämt und wie ein Kleinkind. Noch heute verfalle ich bei Beichten solcher Art in dieses Verhalten. Nun, sie war erstaunt. Ja, so kann man es wohl sagen. Sie fragte nicht viel, nur wie das wohl passieren konnte und wann wohl, sie war doch immer da. Nein, war sie nicht. Es fing an, als sie 1x zur Erholungskur mit Schwester 2 ist. Ich erspare mir Details, da ich sie nur vermutahne. Vermute und erahne. Ich musste mich rechtfertigen – so fühlte und fühle ich es noch heute. Zu allem Überfluss sagte sie mir Monate später dann das sie auf diese Nachricht auch zur Therapie musste. Sie musste erarbeiten ob sie Schuld hatte. Man sagte ihr: Nein. Thema zu Ende. Heute wird es einfach totgeschwiegen.  Weil ich nicht drüber spreche. Weil ich weiter lächle und es mit Fassung trage. Sie kann es nicht ändern, ich kann es nicht ändern. Sie sagte mir, das sie mit einer Tante drüber gesprochen hat, seiner Schwester. Sie hat es ihm erzählt. Er ging zum Anwalt, so sagt man. Ich habe direkt Panik bekommen. Ich komme ins Gefängnis! Ich Lüge, keiner glaubt mir. Ich glaube mir selbst ja nicht. Ich hatte so eine Angst. Meine Schwestern sagten mir das ich das wohl erlebt haben könnte, sie wüssten nichts, hätten keiner solchen Erlebnisse und könnten auch von ihren Kindern die Kontakt zu ihm haben, nichts derartiges berichten. Ok. Ich bilde es mir ein, ich Lüge. Ich bin überarbeitet. Alles auf Null. Bis heute. ER war beim Anwalt. Sie sagte mir das der ihm von jeglichen Schritten anbriet. Verjährt, zu unsicher. Es gibt Gutachten und Arztberichte. Bis heute Ruhe! Niemand der mit mir gelebt hat, glaubt mir. Nur Menschen die mich im Elendszustand gesehen haben, mich heute kennen, glauben fest an mich. Was zur Hölle soll ich denn nun glauben? Wem soll ich glauben? Und was mich heute wieder triggern? Sie spricht von IHM als sei nie etwas gewesen. Die sieht ihn ab und an beim Einkaufen, beim Spaziergang. Sie erzählt mir von ihm, was sie über Verwandten über ihn erfahren hat. Warum? Ich muss das beenden. Aber wie? Was passiert dann. Ich übertreibe dann, bin zu empfindlich, Sinne mal wieder total. Täterkontakt ist sofort zu unterbrechen. Ist sie nun Mittäter oder nur ein weiteres Opfer? Wen muss ich noch opfern für mein egoistischen Benehen?

I’m fine – erst heute waren wir ganz artig gemeinsam Muttertagszelebrieren.

Der erste Club, und ich ein Teil davon. Meine Beste durfte mit.

Meine Beste ist meine am längsten neben mir stehende echte Person. Meine Busenfreundin, wobei sie bei dem Thema immer gewinnt, sie ist gut gesegnet! Wir haben 3 Hochzeiten und 4 Kinder zusammen. Von den 3 Hochzeiten ist eine geblieben – meine! Von den vier Kindern gehören ihr 2 Jungs und mir 2 Mädchen. Wir hatten aber auch schwere Zeiten bis gar keine. Die Männer machen es uns nicht immer leicht, und einer davon kam von mir, und ein anderer von ihr. J. ich denke wir sind quitt. Ich schreibe mir schnell eine Notiz… die Geschichte mit J. und C. und wie wir uns kurz verloren hatten.

Es ist ja nicht so, dass ich nicht wüsste wie man Spaß haben kann. Also normalen, menschlichen Spaß. Denn wo keiner verletzt wird (es sei denn er bezahlt dafür Geld) oder auf Kosten anderer. Pass auf, ich erzähle dir heute etwas aus dem „fast vor Kurzem“ Leben der großen Melanie. Meinen Mann, den habe ich schon geheiratet, die Kinder sind im quirligen Alter und ich mittendrin. Ich frage mich ab und an, wie ich auf die Idee mit den Kindern gekommen bin. Eine Frau die beruflich mit Menschen zu tun hat – und ich meine nicht im Bestattungswesen – mit sehr vielen Menschen, sollte sich nicht noch mehr Menschen ins Haus holen. Aber meine Kinder, die sind schon fein, die würde ich nicht mehr umtauschen. Aber das sagt wohl jede Mutter. Allerdings würde ich einige Produktionsunsauberkeiten gern noch einmal in die Behebung geben… Ach das führt jetzt doch zu weit und soll heute nicht Thema sein 😉 Mädels, ich liebe euch, so gut ich kann und so lange wie ich da bin. Vergesst das nie!

Also. Ich habe bereits Erfahrungen im Bereich SM und BDSM gemacht. Sehr intensive und auch krasse Erfahrungen. Ich erinnere hier kurz daran, ich bin NICHT die, die sich ein Codewort wünscht und keine Hand mehr frei hat um zurück zu schlagen 😉 Ich bin die, die das Sagen hat. Im realen Leben wie auch im Folterkeller. Ich war es leid zu Hause Rücksicht zu nehmen auf Kinder, Hund und Nachbarn. Ich wollte auch nicht mehr zwischen dem alltäglichen Leben und dem nächtlichen Treiben switchen. Ich wollte auch die kleine Schwelle zur totalen Dominanz im Körperlichen nicht nur bei meinem Mann ausleben. Ganz einfach, ich wollte hemmungslos austesten was Männer bereit sind zu geben, und wie viele ich geben kann um mich selbst zu finden. Kurz erwähnt, mir ist es nicht wichtig ob Mann oder Frau, meine Dominanz kann ich nicht auf das Geschlecht beschränken, sie ist einfach in mir gewachsen. Ab und an echt riesig groß und dann, an anderen Tagen winzig klein geschrumpft. Aber da ist sie immer. Kontrolle und Oberhand!

Ich bewerbe mich in einer SM – Villa. Da ist allerdings wieder diese Entscheidung. Diese, bevor ich überhaupt etwas starten kann muss ich mir einen Namen ausdenken. Oh nö, schon wieder muss ich großartig, unverwechselbar und einzigartig denken. Und zu allem Überfluss muss ich auch noch preisgeben was ich schon „kann“. Ja was kann ich eigentlich… Ich kann fast alles. Ich meine das so und das ist auch keine Arroganz, auch wenn ich oft höre das ich genau das ausstrahle. Das Problem daran ist nur, ich kann es bei und mit meinem Mann. Natürlich ist das, wenn man es genau nimmt, viel viel schwieriger als bei einem Fremden. So dachte ich aber nicht. Bei meinem Mann habe ich viel mehr über mich gelernt, als ich jemals über das Internet oder Bücher hätte erfahren können. Er kennt diese Welt schon so viel länger als ich. Er hat lange vor mir gewusst das ich anders bin, dass ich eine Geschichte in mir trage die sich eines Tages den Weg nach Außen bahnt. Aber ein Gentleman schweigt und genießt. Ich durfte mich an ihm ausprobieren, alle Grenzen überschreiten, die ich bereit war zu setzen. Kein Hindernis wurde zu groß, es war im Grunde eine Reise in ein neues ICH. Und NEIN, wir waren nicht der Typ in Grau und seine Studierende! Ich berichte vielleicht einmal ins Detail wovon ich spreche, vielleicht aber auch nicht. Nun denn, die Villa ruft, der Hausherr und seine Zofe sind schon ganz rallig die neue Herrin kennenzulernen. Meine Beste und ich also los zur neuen Welt. Also für mich war sie nur räumlich neu, und das ich damit Geld verdienen durfte. Wie geil ist das denn bitte?! Und dann reden wir hier nicht von 120€ die Stunde. Nein, es waren 500€ pro Besucher und je nach Wunsch, natürlich mehr. Einen Teil musste ich abgeben, dafür hatte ich die verdammt geile Bude für mich zur Verfügung. Und in dem Schuppen gab es alles was ein BDSM – Herz sich nur vorstellen kann. Also meines zumindest. Ein Keller voll ausgebaut: WC, Sauna, Nassspiel- Raum (ich erspare dir nicht SMler mal lieber diese Details) als SMler weisst du es dann ja. Einen Toilettentrohn- Raum, einen Folterkeller, Einen Bockraum, einen Schlingenraum und natürlich auch einen Raum für Gang-Bang, denn es gab ja auch die Zofe und einige andere Hausmädchen für den einfachen Wunsch. Obern war ein Raum ähnlich wie ein kleiner Club, eine Bar, ein Catwalk mit Polestange und eine Sitzecke um alles im Überblick zu haben. Dann gab es 2 kleine Räume für den schnellen Gast und natürlich unter dem Dach einen privaten Raum mit Unmengen von Klamotten von uns Mädels. So viel Schuhe, da machst du dir kein Bild von. Nicht die rosa Plüschpuschen. Zig Spitzengedönsdinger, eines knapper als das andere und dann mein Lieblingszeug. Praktisch, schwarz und immer gut zu reinigen. Lack bevorzugt. Leich tailliert und viel Bein zu sehen, bzw. Stiefel. Ich mag den Kram noch immer sehr. Trägt sich in meiner Tätigkeit aktuell nur nicht so gut. Immer Plateau, ich bin ja klein. Eine Herrin die ihrem Sklaven von unten Befehle hochbrüllt ist eher nicht so die Wunschvorstellung eines jeden Zögling. Viel Schminkzeug und ordentlich viele Spiegel fehlten auch nicht. Also, sie und ich dort hin. Das erste Gespräch, wir beide die totalen Vollprofis- nicht! In die Hose haben wir uns schon ein bisschen gemacht. Ob vom Lachen, von der Nervosität oder dem fehlenden Beckenbodentraining nach den Entbindungen – geh da bloß immer hin, ich sag es dir!  Der Boss der Hütte war schon irgendwie nicht schön. Und ich hatte auch so gar keine Lust auf den. Gut, die Gefahr war also gleich gebannt. Seine Frau, die Zofe zugleich, war ein halbes Portiönchen, und ICH darf das sagen. Sie hatte irgendwie nicht viel zu essen bekommen die letzten Jahre, zu wenig Tageslicht, und wohl auch zu wenig Zuwendung und echte Aufmerksamkeit. Sie tat mir sofort leid Das dauert aber nicht lange. Ich bin ja eher der kühle gedeckt schwarze Typ. Wenn ich mal in Farben sprechen darf. Ich sollte mir einen Namen für den Internetauftritt überlegen, mir eine Setcard – früher einfach „mach mal ein paar gute Bilder mit Aussage über das was du darstellst“ – und ein Honorar überlegen. Verdammt aber auch, ich muss mich erneut entscheiden! Sowas existentielle und ich habe keine Ahnung. Geschickt gemacht fragten wir beiden Vollprofis von der Muttifront was denn sein höchstes Gebot wäre. Gut, Hand drauf, klang gut. Die Formalitäten wie der Arbeitsvertrag und Regeln klärte ich dann im Nachgang. Erst mal waren wir froh das ich a) den Job hatte, b) zu meinen Konditionen heißen durfte wie ich wollte und c) wir leben die Villa verlassen haben. Ich habe letztlich die meißte Zeit mit dem Boss und seiner Zofe (die im Grunde nicht nur zu wenig zu essen bekam sondern auch zu viel Bon rauchte) im privaten Wohnzimmer Fern geglotzt. So platt muss ich das mal sagen. Mein Grundgehalt habe ich zwar bekommen, aber so wenig Spaß an BDSM wie dort, hatte ich selten. Schlichtweg weil es dort kein Klientel gab. Es war zu dicht am Zentrum, zu viele Nachbarsaugen und ein zu schlechter Besitzer gab den Rest. Sehr schade drum. Eine lustige Sache ist einmal passiert. Es war irgendwie doch mal so etwas wie ein Swingerabend oder so, und ich habe mich zu der Gesellschaft begeben. Eigentlich langweilt mich diese Rudelglücklichesrumgebu… total, aber ich hatte ja die, an der Stange räkelnde Zofe. Und genau, ich war die Herrin und sie hatte mir zu gehorchen. Ansonsten war sie mir schnuppe, ich hasse Drogen und solche die diese konsumieren eigentlich. Damals noch viel mehr als heute. Warum erzähle ich dir noch. Jedenfalls brauchte das Publikum etwas zu sehen, oder ich tu tun. So genau ist das nicht mehr herauszufinden. Ich hate zack den Umschnalldildo an und die Zofe vor mir. Heute muss ich da echt drüber grinsen. Wie eintönig und langweilig ich diese Menschen irgendwie in den Bann der Show gezogen habe. Oder es war der Schreck, dass die Anwesenden nicht nur zur Raumdeko da waren. Ich tippe eher auf Zweiteres. Eine ähnliche Situation erlebte ich noch ein oder zwei Mal in anderen Clubs, die ich als Gast besuchte. Auch davon erzähle ich noch. An diesem Abend hatte ich das erste und letze Mal in meinem Leben einen echt heißen Kopf vom blanken zuschauen der Akteure. Warm? Simpel erzählt. Natürlich stehen in so einer Villa mit viel Mystik und dunklen Gestalten, Erotik in der Luft auch jede Menge Kerzen herum. Und wo Frauen sind, die sich für eine Show zurecht machen, sind nicht selten auch Haarteile, Kunstfasern, leicht brennbare Kostümchen und son Zeug zu finden. Ich war der Kerze zum Opfer gefallen. Oder besser mein Haarteil. Und verdammte Axt, das Ding mochte ich echt gerne! Ach so, mir und dem Rest der Gang der skurrilen Hütte ist nichts passiert. Es kokelte nur und stank ganz fürchterlich.  Letztlich lief es darauf hinaus das ich mir einen Anwalt suchte, ich wählte bewusst eine Frau und kleidete mich auch Bewusst wie eine Domina in Alltagstauglicher aber nicht zu normaler Kleidung. Ich habe einen Titel wegen unterschlagender Gehaltszahlung erwirkt vor Gericht, oder besser meine Anwältin. Dort musste ich nicht persönlich erscheinen, war wohl zu Öffentlichkeitserregend. Der erste Besuch bei meiner Anwältin war für mich allerdings auch etwas befremdlich. Sie hatte ihre Kanzlei in ihrem privaten Haus. Und dort waren auch Kinder, die so verbeihuschten. Kinderspielzeug und Kinderbücher lagen im Flur. Ob sie sich das gut überlegt hat?

Nach diesem kurzen Auftritt in die Welt der bezahlten Verrückten war mir klar, keiner kann es gut, wenn er dafür Geld nehmen muss. Ich habe begriffen das ich kein Teil dieser Show bin. Mein Leben als Teil einer Show sollte dort nicht stattfinden. Ich bleibe noch heute lieber dort wo ich bin. Zu Hause oder in mir bekannte Clubs. Dort bin ich Herr, dort kann ich sein. Und hier kann ich ehrlich und mit weißer, reiner Bluse sagen

I´m fine …does it hurt? 😉

Vom Opfer zum Täter – Klassenfahrten!

Ich bin nicht stolz auf die kommenden Zeilen, aber das gehört leider auch zu meinen Erfahrungen.

Die Zeilen heute werden sich darum drehen wie ich die Welt gedreht habe, vom Opfer zum Täter! Damals war es alles eine lustige Sache. Ob es das heute noch so ist? Ich bin über mich selbst erschrocken, nach der bewussten Bearbeitung was wir da eigentlich so gemacht habe. Wir, die Mädchen der Klasse. Wir waren böse, berechnend und leider auch oft ungerecht. Ich habe mich auf der Arbeitsstätte zufällig mit einem ehemaligen Klassenkamerad getroffen. Er war unser Objekt des Mobbings. Es ist so schlimm, das verzeihe ich mir nie. Aber, ich habe mich bei ihm entschuldigt, ich musste das einfach tun. Ob es ihm geholfen hat, ich hoffe. Aber wer ehrlich zu sich selbst ist, kann davon ausgehen das dies doch nur das Reinwaschen von Schuldgefühlen ist. Viel zu spät und vielleicht auch viel zu unehrlich. Ich von mir kann behaupten es ehrlich gemeint zu haben. Mir tut es heute noch leid! Das war jetzt nur am Rande, aber indirekt auch wichtig – zumindest für mich.

Hier kommen sie wieder die zwei M&M. Sie verfolgen mich, ich kann es dir sagen. Allerdings tausche ein M in Person gegen ein anderen M in anderer Person aus. Wir sind auf Klassenfahrt im ehemaligen Osten, kurz nach Öffnung der Grenzen und Mauerfall. Wir Küstenkinder waren wirklich beeindruckt von dieser anderen, neuen Welt. Dementsprechend war auch unsere Herberge. Alt anders und irgendwie schäbig. Macht aber nichts, wir hatten ja uns. Es sollte ein Schüleraustausch werden. Dort lernten wir also junge Heranwachsende aus dem Osten kennen. Wie sie sprachen, wie sie gekleidet waren, das alles war schon spannend. Für die fast große Melanie sehr interessant. Andere Männer, andere Menschen, vielleicht auch anders denkende? Herrje, ich habe mir wohl den unattraktivsten von allen ausgeguckt… Ich möchte nicht das du ein falsches Bild von mir bekommst, wenn ich mir so meine Bilder anschauen könnten Außenstehende für ihn das gleiche über mich sagen. Eine Augenweide war ich auch nicht gerade. Das alte Spiel, Händchen halten, ein wenig Knutschen. Das war es auch schon. Was allerdings „intern“ in unseren eigenen Reihen, mit unseren eigenen Jungs geschah, das kommt jetzt.

TRIGGERwarnung!

Folgendes Szenario: Einen länglichen Bau, mit einzelnen Schlafräumen, ähnlichen wie so amerikanische Flachbauhäuser in Reihe. So in etwa war das wohl. Unser Lehrer war schon ziemlich abgefuckt von uns, wir waren echt anstrengend. Er schloss also abends kurzerhand unsere Unterkünfte ab, da wir ja geschlechtergetrennt untergebracht waren. Das hat uns doch nicht gestört. Wo ein Fenster, da auch ein Ausgang. Mal kamen die Boys zu uns, mal wir zu ihnen. An einem Abend hat eines der Mädels mit einem der Jungs herumgemacht – aus Respekt vor Leser:innen aus meinem Umfeld vermeide ich nähere Personenbeschreibungen. Hilfe, die Panik war groß. Sie hatte wirklich Angst schwanger zu sein. Wovon!? Naja, Sperma findet seinen Weg, auch wenn es nur auf dem Bauch gelandet ist. 😉 Es sei gesagt das sie NICHT schwanger wurde und niemand größeren Schaden davongetragen hat. Besagte Person hatte dann noch das ein oder andere Mal Angst vor genau diesem Umstand. Wir hatten kaum Hemmungen – ich erwähnte es bereits. Dieses Herumgemache fand im Grunde inmitten von uns anderen statt. Vielleicht mal etwas versteckter unter der Decke oder nebenan, aber nie so weit verborgen, dass wir es nicht erahnt hätten können. Einen anderen Abend haben wir es zu 3 (ich meine das wir 3 Mädels waren) mit einem der M´s auf die spitze trieben. Und hier bin ich ganz authentisch und meine es auch so. Wir haben uns über ihn hergemacht (er schlief bereits), ihn festgehalten und ihn stimuliert. Wir haben ihn sozusagen zum Orgasmus gezwungen. So richtig genau wie wir das anstellten ist mir entfallen – hier ist sicher der Verdrängungsapparat in Gang gekommen. Wir haben ein Kondom benutz, und diese dann feierlich im vorgarten dieser Bude beerdigt. Ich habe dem,  außer Scham, nichts mehr hinzuzufügen. Ich weiß das es noch eine weitere Situation gab, in der wir uns ganz ähnlich verhielten, uns da lautstark über den „Geruch“ des männlichen Geschlechts lustig machen und ich sicherlich eine tiefsitzende Beschämung bescherten. So etwas tun doch keine normalen jungen Menschen? Das ist eine echte Frage, die ich mir stelle. Und ich bin leider auch so ehrlich und sage: ICH war die treibende Kraft dieser Handlungen. Ich bin also nicht frei von Schuld. Ich mag mir nur heute sehr gern sagen das es wohl eine Art Verarbeitung meiner eigenen Erlebnisse in der Kindheit war. In Ausreden nie verlegen… Der Junge hätte sich nicht wehren können, er kam nicht von uns los. Das ist eine Vergewaltigung gewesen! Auch Frauen können das,  auch eine EINZELNE Frau kann das. Dies ist ein Umstand der viel zu selten und viel zu wenig in der Öffentlichkeit preisgegeben wird. Nicht nur Männer haben diese tiefschwarzen Flecken bisweilen auf ihren Hemden!  Und somit schließe ich das Kapitel Schulzeit ab. Ich überlege noch, was ich als nächstes schreiben möchte. Bis dahin sei gesagt …

I´m fine – keep smiling honey

Kleines ICH, große Enttäuschung.

TRIGGER WARNUNG!

Hier entsteht ein Kapitel meines Lebens, welches für mich eine große Tragweite hat. Ich bitte dich, liebe:r Leser:in, achte hier auf dich! Lies nicht weiter, wenn du mit Traumata und Kindheitserinnerungen noch nicht abgeschlossen hast. Wenn du sexuelle Handlungen nicht gut vertragen kannst oder deine eigenen Dämonen noch nicht besänftigt sind. Wenn du keine Skills hast oder keine Wege kennst, dich selber zurück zu holen.

Die Liebe, die Männer, der Sex und mein Körpergefühl. Zu all diesen Erfahrungen habe ich viel zu erzählen.

Wann habe ich bewusst einen Freund gehabt?

Wie habe ich erste „freiwillige“ sexuelle Erfahrungen gesammelt?

Welche Erfahrungen braucht kein Mensch – vor allem ICH nicht? Solches Zeug eben.

Lass uns loslegen.

Die kleine Melanie im Kindergarten. Ich hau mich weg, selbst dort habe ich total normale Rollenspiele gemacht.

Wir, zwei Kitagirls und ich entdeckten die Welt. In der Kuschelecke oder Puppenecke habe ich ein wenig geforscht.

Viel mehr weiß ich nicht, aber DAS ist mir, als wäre es gestern gewesen, in Erinnerung geblieben. 😅

Dann war da meine Nachbarin. Die, die mir bei meiner ersten Periode half. Wir haben in deren Garten gezeltet. Sie hatte zwei kleine (viel kleinere) Brüder, die nicht allein zelten wollten oder durften. By the way… ich hasse Camping dieser Art.

Meine Nachbarin war für mich immer ein Magnet. Sie Durfte zwar in die Disco, hörte andere Musik als andere, Black Musik und so Sachen, aber so richtig frei war sie nicht. Ihre Brüder, für die war sie immer da. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte das Gefühl, dass sie diese kleinen Nervensäge 😉 sehr behütet und begleitet hat.

Noch eine richtig geile Sache: sie hatte die „Bravo“ im Abo! Krass, so eine Zeitschrift im ABO. Das ist schon der Knaller. Ich durfte sie immer als nächstes lesen. Wenn ich so darüber nachdenke, warum hat sie sich überhaupt mit mir abgegeben? Ich war um einiges jünger, ein kleines Mädchen wohl im Vergleich zu ihr. Egal, hat uns nicht geschadet. Ich schaute ihr so gern zu wenn sie sich für die Partys und Ausgehen fertig machte. Vielleicht haben wir uns beide weniger allein gefühlt in diesem Stadtrandmief mit neureichen Stadtrandkindern. Das waren sie dort nämlich alle. Dort waren wir die Assis. Immer etwas anders, weniger pompös. Keine Eltern die Lehrer, Beamte, Ingenieure oder sonst wie tolle Typen waren. Aber hey, deren Kinder waren nicht immer so glattgebügelt wie die Mamis und Papis das dachten. Einer davon insbesondere nicht. Ihm habe ich eine sexuelle Begegnung der besonderen Art zu verdanken. Darüber später mehr. Soll ja nicht langweilig für dich werden.

Wir also im Zelt. Irgendwie kam ich auf das Thema Körper, Sex und son Zeug. Nachbarin zeigte mir wie so ein intim-Bereich auch schön sein kann. Wir fummeln, knutschen und sie befriedigte mich. Ich sie allerdings zuerst. Ich hatte keine Berührungsängste – ein totaler Widerspruch zu all meinen anderen Facetten des Daseins. Das Thema Sex hatte mir noch nie etwas Berührsames gegönnt. Mein Leitspruch noch heute:

Körperliche Befriedigung ist eine Sache, die geht ganz ohne Liebe und Zuwendung. Dazu brauchts es weder Gefühl noch großes Können.

Okay, die Mädchenwelt hatte ich nun erlebt. Mit 14 wohl. Denn meine Periode habe ich mit 12 etwa bekommen. Ich erinnere mich das ich später oft berichtet hatte das ich erstaunlich jung dafür war. War auch so.

Weiter ging es.

In meiner Klasse waren 2 Jungs wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten, aber befreundet waren. Ich war wohl in der 6. Klasse. M & M. Bei weitem nicht so lecker wie die Süßigkeit und dann noch ohne Nuss!

Sie standen auf mich, das war nicht zu übersehen. Also nutze ich dies aus. Eventuell nutzten sie auch mich aus, wer weiß das schon. Auch damals wusste ich schon das ich niemals die Kontrolle abgebe, wenn ich selbst entscheiden kann. Wir drei waren also in meinem Zimmer. Und ich meine das vorher genau abgesprochen war warum wir uns bei mir treffen! Es war irgendwie jedem bekannt das ich offen war. Beide viel zu unbeholfen Jungs durften an meinen viel zu kleinen Brüsten spielen. Ich erinnere mich sehr deutlich das mir die Sache absolut rein gar nichts brachte. Eventuell das es mir viel zu warm war mit den Zweien im Bett und sie mir dumm vorkamen.  Die Tatsache allerdings, dass ich die „Macht“ über Beide und dem „Was“ hatte. Das hat mir gefallen. Dieses Denken, Fühlen und Handeln hat sich nie geändert. Ich kann heute schon verraten das ich mich als dominant und äußerst kontrollbesessen in Sachen Sex verhalte. Dazu später auch mehr. Die Zwei haben es noch weitere Male versucht mich zu Daten, welches für mich aber nicht mehr interessant war. In einer anderen Situation bin ich mit einer Freundin und meiner Schwester 2 zu einem Schulkollegen gefahren. Dort war noch ein weiterer Typ. Der besuchte Schüler hatte die Absicht mich zu benutzen oder so etwas. Mir fehlen da die passenden Worte gerade. Meine Schwester und Freundin blieben im Wohnzimmer und er nahm mich mit In sein Zimmer. Dort ging alles total fix. Knutschen, Hose runter und zack, Finger in mir. Es ekelig mich, dies so zu schreiben und ich finde das äußerst peinlich.  Augen zu und durch.

Ich entzog mich der Situation und hatte es eilig dort wieder weg zu kommen. Hier hatte ich den ersten bewussten Kontrollverlust über meinen Körper.

Zeitgleich entstand aber auch eine heimliche Liebe – nicht mit dem Pimmel! In der Klasse gab es den einen Jungen. Hübsch, intelligent und mit uns Mädchen immer auf einer Höhe. Heute weiß ich das er sehr respektvoll war und vermutlich ist. Wir haben unwahrscheinlich viel über Sex, Gefühle und Dinge gesprochen. Wir? Wir Mädchen (5 an der Zahl) und er. Er durfte das mit Uns teilen. Es ist wohl das typische Teenagerverhalten. Alles ist spannend, man entdeckt sich, steckt seine Grenzen ab, findet alles toll und irgendwie auch abstoßend. Hier bin ich noch ganz im Reinen mit mir. 2 Freundinnen hatten schon feste Freunde. Die hatten interessante Dinge zu berichten. Ich hatte immer großes Interesse an all den Erzählungen und war mit viel Direktheit und Schamlosigkeit dabei. Der besagte Junge fand nie zu mir, ich kann es verstehen. Ich war nicht seine Art Frau die er sich vorstellt. ABER, ab und an knutschen und Händchen halten war drin. Mir wärmte das mein kleines Herz und brach es mir auch zugleich. Irgendwann war er mit einer anderen aus einer höheren Klasse zusammen. Im Nachhinein betrachtet: ja, es sind Welten zwischen ihr und mir. Sie sind mittlerweile verheiratet. Mehr weiß ich nicht.

Ich habe eigentlich jede Gelegenheit genutzt, körperliche Erfahrungen zu machen. Jeder junge der mir Aufmerksamkeit schenkte, war spannend. Ich habe zu oft Bereitschaft zum Kennenlernen (bitte nicht das Äußerste denken) gezeigt. Ich bin noch beim knutschen! Oft war ich verliebt und zu sehr in Schwärmerei gefangen. Es war eine Mischung aus Maßlosigkeit und der befremdlichen Körperwelt. Gefallen hat es mir NIE! Ach, das schrieb Ich ja schon. Mir fehlten die Rektionen meines Körpers, die Empfindungen.

So lesend betrachtet fehlte mir relativ viel. Es war mehr die Tatsache das ich spielte! Ich steuerte und ich ließ die Männer letztlich nur an der Frucht schnuppern, aber nie kosten. So sehe ich das heute.

Nun lernte ich durch einen Klassenkameraden – der eine von der Schokonuss – meinen ersten Freund kennen. Schnell erzählt. Ich war verliebt, wir waren 9 Monate oder so zusammen, er betrog mich auf einer Klassenfahrt und mit ihm hatte ich dann mein erstes Mal, wo ich sogar mental anwesend war und mich dran erinnern kann. Rückblicken, ist es genau so spektakulär wie ich es auch herunterschreibe. Ehrlich gesagt, rein gar nicht. Das hat mir aber sehr zu schaffen gemacht. Denn da merkte ich einen Unterschied zu meinen Freundinnen. Einen großen sogar. Sie hatten Spaß daran. Also am Geschlechtsverkehr. Ich nicht. Ich empfang gar nichts, und wenn, dann waren es Schmerzen. Innere Bauchschmerzen. Die Vaginalinfektionen kamen wieder, waren sie je weg?

Ich war 15 und bekam die Pille vom Frauenarzt. Kein Problem für meine Mutter. Und das mit meiner Mutter ist auch so ein Thema. Da komme ich noch zu. Hoffentlich gibt es das Internet auch noch lange genug… Sonst muss ich mir einen anderen Weg suchen, dir liebe:r Lesende:r zu schreiben.

Vom Gefühl würde ich sagen das hier der Missbrauch endete. Das ist zumindest das, was ich glaube. Es gibt eine Schlüsselszene in meinem Kopf, die meine massiven Flashbacks und Erinnerungen wieder hervorgerufen haben:

Flashback!!!

Ich war in der Beziehung mit meinem „großen“ Freund. Ich hatte zwischenzeitig das Zimmer von Schwester 1 bezogen, und ich sehe mich von oben wie mein Exelternteil zu mir ins Bett kommt. Ich glaube das war das letzte Mal das es geschah. Ich meine das ich mich gewehrt habe oder ich einfach nicht mehr mitspielte. Irgendetwas hat sich verändert. Von da an war es vorbei mit EX.

Zu dem Zeitpunkt dürfte ich ca. 8- 10 Jahre Missbrauch in körperlicher wie seelischer Form durchlebt habe.

Glaube mir bitte, ich schreibe dies zum ersten Mal in meinem Leben nieder. Es schreibt sich irgendwie leicht, ich schreibe es wie ein Rezept. Es ist alles da, aber es gehört irgendwie so gar nicht zu mir. Und ich fühle großes Mitgefühl mit der kleinen Melanie und der Schreiberin dieses Textes. Aber ein körperliches Gefühl habe ich gerade nicht.

Für heute reicht es. Es kommen noch mehr und heftigere Grenzerlebnisse meines Sexuallebens, diese dann aber im vollen Bewußtsein und einem Alter entsprechend. Alles kommt zu seiner Zeit. Ich versuche meine Flashbacks entsprechend der Zeit unterzubringen.

Ich denke heute verstärkt: Ich lebe, ich bin gesund und oft auch glücklich. Ich bin dankbar für die Liebe die mir entgegengebracht wird und dankbar für das Verständnis und die Geduld. Es war also alles nicht so schlimm.

I’m fine


Narren und andere Hochleistungen.

Mein letzter Beitrag war schon eine kleine Reise in die Welt meiner Schubladen. Mir fiel später noch das Ein oder Andere aus der ersten Grundschule ein. Die Erste, weil wir doch einmal von der Wohnung in das Haus gezogen sind. Damit verbunden war auch ein Schulwechsel. Wie gesagt, aus der ersten Schule weiß ich mehr – im Verhältnis sogar viel mehr. Hier ist es jetzt aber nicht so spannend, als das ich dich liebe:r Lesende:r damit beduseln will. Diese Gendersprache ist auch etwas, was kein Mensch braucht (nur mal so).

Ich möchte außerdem hinzufügen das weder meine Oma noch meine Mutter Alkohol tranken/trinken.

Nun widme ich mich heute einem etwas schönerem Thema, dem „Sport“. Wobei ich bis jetzt ja noch gar nicht so unschön wurde. Finde ich, aber frag mal meine Familie… :-)) Der Sport und ihre Geschichten gehen bis ins HEUTE. Also lernst du jetzt auch die große Melanie ein wenig kennen – hoffentlich verschrecke ich dich nicht 😉

Ich hörte von der Familie mit den großen Worten das ich eine aktive, agile und sehr bewegliche kleine Melanie war. Ich liebte es zu tanzen und das sollte auch sehr lange eines meine größten Leidenschaften sein. Ich durfte eine Zeitlang auch Leichtathletik machen, warum irgendwann nicht mehr? Vermutlich wegen des Umzuges. Meine Familie war Mitglied in einem örtlichen Karnevalsclub, für mich hat noch bis heute etwas von der Resterampe der Partygesellschaft. Zumindest wenn man das hier im Norden betrachtet. Zu viel benebelte Erwachsene die auf Krampf in Pappnasenkostümen kleinen und größeren Mädchen beim tanzen unter den Rock schauen dürfen. Ja, hier ist das ja ganz legal. Gibt sogar süße Spitzenhöschen. Nein, im Ernst. Die Kleider waren toll, die Gemeinschaft unter uns Kindern war toll und die klassische Musik von z.B. James Last hat mir gut gefallen. Du erinnerst dich, ich hatte erwähnt das sich mein inneres Glücksgefühl oft bis immer, nur mit Leistung und Erfolg abrufen lässt. Hier konnte ich das sehr gut umsetzten und auch erlangen.

Das kleine Tanzmariechen Melanie. So schön über die Bühne gefegt, die Beine hoch in die Luft, der Spagat aus schwindelerregender Höhe. Herrlich. Meine Kleider wurden mit den Jahren ausgefallender und besonders. Ich habe da schon eine Art kreative Ader entwickelt. Und da fing es auch schon an, dass ich anders sein wollte – ich habe mich von mir distanziert. Es war schöner nicht mehr ICH zu sein. Mein Leben als Akteuren meiner selbst begann. Die Verkleidung, das Kostümieren, Applaus für mein Erscheinen und Tun zu bekommen. Das war schön. Der Erfolg lies mich auch das ein oder andere Kleid bekommen. Belohnungsprinzip. Es ging sehr fix das ich die ersten Preise gewann. Hier behalte ich die Rahmenbedingungen mal für mich. Ich möchte für andere Beteiligte zum Schutz keine Rückschlüsse zulassen. Ich merkte aber auch die Kehrseite sehr schnell. Mit den anderen Mädchen kam ich irgendwie nicht so gut klar. Kritik und Arroganz war mir zu viel. Das war etwas, was mir fremd war. Schlussfolgerung: ich brach von heute auf morgen mit meinem Sport. Ich hatte alles gewonnen was ging, ich war gebucht überall wo es nur ging, es langweilte mich nun, mich mit den Menschen dort zu beschäftigen. Ich schmiss hin, und war nie wieder dort gesehen.

Kurzer Einblick in die Karnelvalsabende: Eine Halle voller Erwachsenen, viel Alkohol, einige Trainer und jede Menge junger Mädchen und Jungen die ihre Showeinlagen zum Besten gaben. Eine ganz eigene Welt – glaub mir das, mit den Fernsehauftritten aus Mainz und Köln hat das wenig zu tun.

An dem einen Abend, ein normaler Gastauftritt. Zurechtmachen, umziehen, aufwärmen und los geht’s. Ja, wenn da nicht tagsüber schon so komische Sachen mit mir vorgingen. Es ist einfach gesagt: ich bekam das erste Mal meine Periode. Meine Mutter war nicht da, sie war bereits in der Halle zum Vorbereiten. Oder sie war arbeiten, irgendwas davon. Meine Nachbarin, die neben dem Haus, sagte und zeigte mir was zu tun ist. Sie war wohl so 5-6 Jahre älter. Ich habe noch keine Schublade gefunden, wo drin liegt wer mir dieses Ereignis vorher mal nähergebracht hätte. Von dem Tag an war ich also eine von denen. Kein Drama, hat mich nie gestört und war auch nie ein Problem für mich. Meine Periode hatte ich bis heute nie regelmäßig, ganz oft Monatelang gar nicht und wenn dann immer eher so in der niedlichen Version. Erst jetzt, die letzten 2 Jahre, habe ich eine Punktlandung damit. Zurück zum Sport. Ich habe dann mit ca. 13 oder 14 dort aufgehört. Da fangen auch langsam meine Erinnerungen an. Ich muss mich unwahrscheinlich anstrengen um nichts durcheinander zu bringen, nichts in die falsche Zeit zu transformieren oder gar völlig falsch einzusortieren. Das Alter ist bei mir ein Schubladenstempel der mir den größten Streich spielt. Hirnforscher sagen dazu: völlig normal, Ereignisse werden ohne Zeitstempel abgespeichert. Zeit und Ereignis bleiben unabhängig voneinander. Die soll dazu dienen das mein Bewusstsein sich besser schützen kann. Du bekommst dann nur ein Bild aber kein Zeitfenster. Und das kann echt beschissen sein. Es gibt dir das Gefühl als würdest du das nur „glauben“ oder als hättest du dir das nur „gewünscht“ (je nach Ereignis versteht sich) oder es war eben ein Traum. Leider ist das nicht lange und immer ein sicheres System. Die Schubladen rutschen ab und an mal auf- huch Kommode nach vorn gekippt und die Schublade geht auf. Ich weiß dann nicht was wichtiger ist, die Kommode festhalten damit sie nicht umfällt (mein Gleichgewicht, mein Leben) oder die Schubladen zuschieben. So ist das in etwa. Diese plötzlich geöffneten Schubladen nennt man in Fachkreisen (krass, ich gehöre zu einem Fachkreisprodukt) flashbacks. Hast du sicher schon oft gehört. Das haben aber auch Menschen mit eher kleinen oder harmlosen Erlebnissen – oder Traumata. Jeder Mensch empfindet Erlebnisse anders und möglicherweise auch als Trauma. Das muss nicht bei jedem gleich ausgeprägt sein. Ich schweife ab…

Nach diesem krassen Bruch vom anspruchsvollen Sport suchte ich nach einer neuen Beschäftigung. Meine Schwester 2 war in der Tanzschule – high end Gesellschaft! Wirklich! Vom Massenbesäufnis mit haltloser Partylaune „bäm“ ab in die feine Etage. Dort habe ich dann vorgesprochen. Ich Durfte mal mit machen. Meine Schwester war schon fest verankert in dieser Gang. Mir fehlt ein wenig der Sprung von dem Pappnasentanzen zum Edelgruppentanz. Ich weiß nicht so genau was ich dazwischen gemacht habe. Aber Jetzt bin ich schon 15 oder 16 Jahre. Das kann ich daran festmachen das ich da schon einen Freund hatte. Nicht meinen ersten und nicht meinen letzten … dazu komme ich in einem Extrablog, der wird wild und lang und intensiv. Das Tanzen in einer Gruppe mit Tanzpartner und richtigen Profis als Trainern hat richtig viele Spaß gemacht. Dort fühlte ich mich sehr wohl. Es war anspruchsvoll und ich durfte so sehr viel. Warum? Naja, wenn ich meiner Devise treu bleibe: Erfolg! Meine Schwester war ebenfalls erfolgreich und irgendwann landeten wir sogar in einer Tanzgruppe. Da War sie wieder, die enge Verbundenheit, das Gemeinsame, das WIR-Gefühl. Nur kurz, mein Exelternteil entdeckte die Welt der schönen und sehr sportlich-edlen Frauen auch für sich. Das behaupte ich jetzt einfach mal. Er hat gern den Fotografen gemacht und war somit ebenfalls ein Teil der Truppe. Meine Mutter musste oft arbeiten, wenn wir zu Turnieren fuhren. Sie kam aber immer mit, wenn es möglich war. Ich war mittlerweile erwachsen geworden, wohnte aber nicht mehr so richtig zu Hause. Ich zog mit 17 zu meinem Freund. Raus da. So sehe ich das heute. Obwohl es mir doch immer gut ging zu Hause. Wir hatten coole Eltern, wir durften sehr viel, hatten viele Freiheiten und waren irgendwie die „besseren“ in meinem Schul- und Freundeskreis. Ja, so sehen das meine Freunde heute und damals auch. Das wir oft kaum Geld hatten, einen besoffenen Vater im Haus und eine Mutter die immer nachmittags bis abends arbeitet, das war normal! Zu uns wollten die Freunde immer gern kommen. Bei uns war es einfach so locker. Ich erwähne nur kurz das meine Schwester 2 auch als Minderjährige auszog. Ab zu ihrem Freund. Dort war es schöner, anders oder besser. Ich habe sie nie gefragt warum. Sport.

Auch dieser Sport zerbrach irgendwann. Die ersten Tanzkollegen:innen gingen ihre Wege und es bleiben nur noch wenige über. Also aus die Maus. Eine schmerzliche Erfahrung. Ich war glücklich mit dem sehr vielen Training, mit dem Team und mit der Welt dort. Ich schwelge noch heute in trauriger Abschiedserinnerung. Danach kamen nur belanglose Kurzhobbys. Nie wieder dieses tolle WIR.

HEUTE: Mein großes ICH macht heute, nach jahrelanger „Faultiermanier“ wieder Sport. Sehr regelmäßig, sehr exzessiv und immer mit einem Ziel vor Augen. Ich habe aber auch gelernt das es nicht immer eine Belohnung braucht um den Sport zu tun. Ich muss nicht mehr die große Bühne haben.  Was ich aber für mich erkannt habe: ich motiviere gern andere, versuche sie zu begeistern und glaube fest daran das Sport in Gemeinschaft auch etwas Heilendes haben kann. In meinem nächsten Leben werde ich Coach… Coach für irgendwas. Mein Bedürfnis anderen Menschen zu helfen, mir ihre Geschichten anzuhören, ihnen einen Rat zu geben, hilft mir von mir abzulenken. Aber auch das Gefühl zu spüren das ich nicht allein bin. Das es anderen vielleicht viel schlechter geht, dass sie vielleicht sogar weich und schlapp sind. Ja, da bin ich ehrlich. Manches mal muss ich mir auch sagen:

Hey, du hast den Scheiß überlebt, dir geht es gut und du hast doch eigentlich ein tolles Leben gehabt. Das klappt nicht mehr immer und immer seltener. Ich bin bereit anzunehmen. Vielleicht.

I´m fine!

Die Kirche

Ich möchte gleich sagen das hier einiges vermischt wird, meine Gedankensprünge größer sein könnten, einiges verwirrend sein könnte und einiges auch TRIGGERT. Sexuelle Handlungen könnten hier eine Rolle spielen.

Paul – für mich ein Anker mit guten Erinnerungen!

Kann sich das einer vorstellen? Wenn ich von der Kirche spreche, dann meine ich so richtig das Gotteshaus mit arschkalten und harten Sitzbänken, leicht muffigen Männern und einer Menge Orgelgedudel. Messdiener gab es auch, die habe ich aber nie gesehen. Mein Onkel T. aus der Familie meines geliebten Opas (ein Schlaui erkennt: sein Sohn war er) war dort Messdiener. Das Pfarrhaus hatte einen Gemeindesaal und den guten Paul, der beste „Vaterersatz“ den man sich vorstellen kann. Herrlich. Während ich hier sitze und darüber nachdenke was ich dir darüber zu erzählen habe, muss ich schmunzeln und schwelge ich echter Sehnsucht.

Das war so:

In unserer Wohnung – vermutlich die Bude mit dem Beginn meines scheiß Erlebtem, gab es folgende Hobbys:

Vater der gern Fußball im örtlichen Verein zum Besten gab. Wobei ich sicher bin das hier das gesellige Beisammensein danach Priorität besaß. Es floss reichlich Bier – so erinnere ich mich. Auf dem Platz gab es einen kleinen Spielplatz für die Kinder, die ihre Väter nach reichlicher Siegesfeier oder Aufbautrinken wieder nach Hause bringen mussten. Ich kannte keines der Kinder bewußt. Wie alt ich wohl war? Sag du es mir, kleines ICH. Ein Flashback beinhaltet eine Begegnung im Duschraum der Männer. So weit so gut. Kann passieren. Aber ich habe auch eine Schublade in der ich irgendetwas angefasst habe. Das war wohl keine so normale Sache. Aber, ich habe es überlebt, es war sicher nicht so schlimm und kann mal passieren. Vielleicht war es auch gar nicht so – das sind meine Gedanken, wenn ich einmal mutig bin und darüber grüble. Kein Kind der Welt ist doch an jeder Ecke und Gelegenheit sexuell interessant und zum Benutzen bereit, ich übertreibe sicher?!  Erwähnte ich das mein Exelternteil ein Alkoholproblem hatte? Nein, aber es ließ vermuten. Wenn ich das so Revue passieren lasse, wird mir schon vom Lesen ganz duselig.  

Ein weiteres Hobby in dieser Wohnung waren auch die Familienfeiern. Ich schrieb doch schon das wir viele waren. Viele Tanten und Onkel mit vielen Kindern. Einige Bekannte, Männer, und auch einen Hund. Also der Hund gehörte wohl zu uns. Um ihn wurde sich irgendwann einmal richtig Sorgen gemacht – er war es wohl wert. Mein Exelternteil war auch Funker. Die durchgeknallten Idioten die mit einer Antenne den Himmel kratzen um sich mit ihren Autos zu verstecken oder so. Ich habe mal gelernt das man sowas Fuchsjagt nannte. Ich sage dir, eines wurde sicher gejagt, die Ruhe im Wald mit der Tochter im Schlepptau. Eine meiner Trigger und panischen Ängste ist der Wald. So schön und doch so dunkel. Die Ironie ….. dort möchte ich beerdigt werden. Ihn möchte ich einmal als meinen friedlichsten Ort der Welt erleben. Aber auch dort möglichst nur wenn mein Seelenmensch (mein Mann) mich begleitet. Sollte er andere Pläne habe, okay dann schaffe ich das sicher auch alleine. Mann, ich liebe dich! Egal wo du mal sein wirst. Heute, als mein großes ICH kann ich diesen jedoch nicht allein betreten oder gar genießen. Unmöglich. Ich erzähle dir die Geschichte dazu ein anderes Mal, da ich sie mir selbst noch nie so richtig ausgesprochen habe. Die Kirche, genau das ist heute mein Thema. Ich bin gern dort hingegangen. Sonntags. Zur Messe mit den alten Menschen, den Familien, den Kerzen und dem Weihwasser. Ich habe leider keine richtige Schublade dazu, aber ich stelle es mir vor, da meine redselige Familie mir dies gern mitteilte. Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich so über sie schreibe. Das Gewissen! Ein Thema für sich. Man nennt es auch „die Verantwortung übernehmen“ oder „die Schuld auf sich nehmen“. Eine weiter Episode meines Blog wird sicher die VERANTWORTUNG und SCHULD sein. Dazu komme ich noch. In dieser Kirche hatte jemand es gut mit mir gemeint. An den Kommunionsunterricht erinnere ich mich nicht, schade eigentlich. An die Beichte, die man davor ablegen muss irgendwie schon. Als Gefühl, mehr nicht. Es war als würde ich eine sehr große Lüge begehen. Und hey, ich bin kein Freak des Gottes. Ich glaube nicht an die Erschaffung in 7 Tagen und ich bin auch sonst eher die Person, die Dinge mit sich und nicht mit dem Vater aller ausmacht. Aber in richtig engen Situationen wie z.B. ein Autoditsch oder ein verkacktes Gespräch, dann kann ich richtig gut betteln das es doch bitte nicht so schlimm sein soll. Ich habe dann auch gern ein Angebot parat, was ich alsbald wieder besser mache. Kennst du das? Tief in mir glaube ich aber, dass es Menschen gibt, die einem eine Last leichter ertragen lassen. Vielleicht weil sie genau an die Kirche und ihren Chef glauben?! Meine Kommunion ist leider auch spurlos an mich vorüber gegangen, ein Fleck der nicht sichtbar ist. Es gibt Fotos, reichlich Fotos von dieser Kommunion und ihrer dicken Sause in der Wohnung. Ein Buffet haben die Frauen bereitet, es gibt Fotos. Und bestimmt gab es auch Alkohol, es gibt Fotos. Ein Schelm der Böses denkt. Alkohol = Feiern = mein kleines ICH hat keine Erinnerungen. Und ich bin mir sicher, dass ICH mich nicht ins Koma gesoffen habe. Zumindest geben meine Leberwerte dies nicht zutage. Naja, wollen wir mal nicht alles an den Haaren herbeiziehen. Ich lebe und ich scheine es gut überlebt zu haben – meine Kommunion und die anderen Feiern! Der Sergeant sagt: Die Erinnerungen sind gut gesichert, um dein Überleben zu sichern. Vergiss das nie.

Paul. Wer ist eigentlich dieser Paul?

Ein Mann der es gut meinte. Und ich mag ihn sehr. Ich meine das auch so. Gleich vorweg, er war gut zu uns Kindern. Er wollte das es uns gut ging, uns benachteiligten Kindern der Arbeiterschicht. Er organisierte Sommerfreizeiten – nicht die blöden in den Zelten auf nassen Wiesen in Wäldern oder anderen ekeligen Gegenden. Nein, in Burgen, Schlössern und Herbergen. Kein scheiß, es war so. Wir waren viele Kinder. 1-2 Reisebusse und den kleinen Bus der Gemeinde voll mit den Kindern, die Urlaub brauchten. Ich durfte mit. Keine Ahnung ob und wie meine Eltern das bezahlt haben, aber DAS haben sie gut gemacht. Ich durfte immer im kleinen Bus mitfahren. 1x bin ich im großen Bus mitgefahren. Das war auch ok. Aber ansonsten war es mir immer eine Ehre das ICH mit Paul und einer Handvoll Kinder dort mitfahren durfte. Ich hoffe es klingt jetzt nicht überdramatisiert, aber das sind echte Erinnerungen, die mir gut gefallen und noch da sind. Wir waren 2 Wochen weg. Weg von dem Alltag, weg von zu Hause, weg von Alkohol und so ein Zeug. Die ersten Fahrten die ich mitfahren durfte, war auch meine Schwester 1 mit, später dann Schwester 2. Es war gut so wie es war. Zum Bergfest gab es immer eine große Party mit Spielen die Geschicklichkeit, Geduld und ein wenig Glück forderten. Wer dies meisterte, wurde Königin der Fahrt. Ein König gab es im gleichen Verfahren auch zu küren. Ich habe immer gewonnen! Ich weiß das ich ehrgeizig und strebsam war und bin. Erfolg = Lob und Anerkennung! Das hat sich bis heute manifestiert. Wir Kinder lernten dort Dinge fürs Leben – zumindest ich. Sei fleißig, gehe mit deinen Mitmenschen so um, wie auch du behandelt werden möchtest, Akzeptiere andere und sei Teil eines Ganzen um Spaß und Erfolg zu haben. Ich habe dort wirklich Menschen lieben gelernt. Sie begleiten mich heute nicht mehr, auch Paul nicht. Irgendwann bin ich in meine Welt entschwunden. Dieses mit der Bindung ist mir nicht so gut gelungen im Leben. Eine Sache war allerdings ein grausames Spiel, unter dem ich sehr litt. Wir haben suf jeder Fahrt eine Nachtwanderung gemacht. So weit so gut. Natürlich unterteilt in Altersgruppen. Allerdings hatte diese Nachtwanderung es in sich. Die Betreuer haben sich in Kostüme geschmissen, es wurden Lautsprecher aufgestellt, am Abend vorher die gruseligsten Geschichten über die Gegend zum Besten gegeben und dann thematisch die Nachtwanderung ausgerichtet. Von erschrecken mit umherfliegenden Gespenstern, lauten Geräuschen, Wölfe in Menschengröße, Mumien und ich weiß nicht was alles, verfolgten uns, erschreckten und wollten uns fangen. Manchmal fehlte ein Kind am nächsten Morgen und war dann natürlich mittags wieder da. Es sollte eben nachhaltig gegruselt werden. Nie wurde wer verletzt oder ernsthaft in Gefahr gebracht… so schien es. Fragt mich mal! Als ich anfing auf diesen Wanderungen richtige Panikattacken zu bekommen, brauchte ich natürlich nicht mehr mit. Ich wurde aber auch vorher nie gezwungen, aber die Neugier war eben zu groß. Nun ist die große Frage was war zuerst? Die Angst durch die Walderlebnisse der Nachtwanderung, oder evtl. Erlebnisse durch Spaziergänge mit dem Exelternteil? Ich bin mir nicht sicher. Wie auch? Ein Flashback aus sehr schlechten Zeiten zeigte mir ein Bild aus eben diesen Spaziergängen – vielleicht eine Fantasie… Ich bin Realistin, es muss doch eine Erklärung oder Zusammenhang geben. Nicht alles kann in meiner Kindheit mit traumatischen sexuellen Übergriffen behaftet sein. Vielleicht hatte ich einfach nur eine Scheißangst vom Wolf gefangen zu werden.

Zurück aus den Ferienfreizeiten.

Das Kleid, die Kommunion! Daran erinnere ich mich, es gibt ja Fotos 😉 Es war kurz! Als einzige hatte ich ein kurzes, weißes Kleid. Süß… NEIN! Ich war schon wieder im Mittelpunkt der ganzen Horde. Und du liebe:r Lesende wirst erahnen, ich durfte ganz vorne in der ersten Reihe stehen. Es sind so viele Jahre gewesen in denen ich wirklich geglaubt habe das es toll sei, dass ich etwas besonderes war. Kein Mädchen hatte so ein schönes Kleid. Jo, stimmt ja auch. Aber keines dieser süßen Mädchen war der Fleck des Fotos! Mir wurde gesagt das die Gemeinde wusste das wir uns so eine pompöse Garderobe nicht leisten können und darum noch ein Kleid von irgendwem übrig war, es brauchte niemand. Ach was! Komisch! Mir sagte man, dass sich Paul um dieses Kleid bemühte. Sicher tat er das. Aber sicher nicht um mich der Welt als Fingerzeig zu präsentieren. Naja, ich steigere mich rein, sorry.

Ich erinnere mich in echt, dass ich oft und gerne zu Paul in die Pfarrei gegangen bin. Er war einfach der Mann für die Kinder und Jugendlichen. Kindergottesdienste, Freizeitfahrten und das Eis mal zwischendurch. Kinoabende, Sonntagstouren in Freizeitparks und so ein Zeug. Diese Kirche, diese pestbehaftete Kinderschändergang hatte es mir nicht angetan! Und darüber bin ich sehr dankbar. Diese Kirche in dieser Gemeinde hat es mit Werten und Normen gut gemeint mit mir. An diese Zeit erinnere ich mich in tiefster Dankbarkeit.

I´m fine … so far!

Die Oma, die nicht zu Opa gehört.

Oma, genannt auch Oma Mutti. Das hat Geschichte in unserer Familie. Kennst du diese Kittelschürzen? Oma hatte IMMER so eine an 🥰 Sie lebte in der Küche, ich schwöre dir! Ich kenne die Wohnung, sie ist in der Schublade zu Oma Mutti. Gut also. Laut meiner Mutter handelt es sich wohl um zwei Wohnungen, die mir in Erinnerung geblieben sind und mit den Jahren einfach zu einer wurden. Opa K. ist, wer ahnt es: Alkoholiker. Erwähnte ich, daß ich niemals trinke? Also ausser zu Anlässen wo ich sicher bin das ich beschützt werde. Also so gut wie nie. Opa ist nicht präsent. Aber Oma. Oma hat die Küche bezogen und kam dort nicht heraus. Sie hat da gesessen, gelacht, gekocht und das Leben der Familie, mit all ihren Kindern (es waren viele!) und Enkelkindern gemanagt. By the way, Großeltern der Siedlung mit den Bonbons hatten auch viele Kinder! Ich vermisse sie (Oma, nicht die ganze Bagage) in so fern, als dass ich keine Zeit mit ihr hatte. Ich bin gross geworden und sie war einfach weg. Ich glaube sie wurde krank und zog zu einer Tochter, sehr weit weg. Sie starb – ohne sich von mir zu verabschieden. Ich habe sie aber in mir.

Jetzt frage ich mich warum eigentlich? Ja, gute Frage. Die Antwort könnte folgende sein: Oma hätte mich vielleicht beschützt, verstanden, geliebt. Kennst du dieses Gefühl zu wissen das dieser Mensch dich mag? In meiner Schublage liegt ein kleiner Zettel auf dem steht :sie war liebevoll, chaotisch und immer zu gut zu allen. Meine Mutter sagt von ihr das sie ihr Geld immer an ihre viel zu gierigen, chronisch klammen Kindern vergeben hat. Sie musste vieles durchmachen. Was weiss ich nicht. Eines weiss ich. Eine Tochter von ihr war sehr viele Jahre, viel zu lange Bettnässerin. Das weiss ich nur weil meine Familie doch so redegewandt, mitteilungsbereit und wissend ist. Sie ist noch heute viel zu übergewichtig, die Tante. Aber, das ist organisch, also total normal bei uns. Oma lebte in ihrer Küche, dort gab es immer warmes Essen – IMMER. Vielleicht hatten Oma und ich mehr gemeinsam als wir Zwei herausfinden konnten. Vielleicht wünsche ich es mir auch nur. Alles ist möglich.

Opa und Oma – ob sie sich je kannten?

TRIGGER!

Ich vermisse meinen Opa. Das ist eine Sache. Ich hätte meine Oma bestimmt auch vermisst – hätte ich sie länger gekannt. Die Besonderheit dabei? Ich meine Opa G. Mann von Oma M. Und ich meine Oma M. Frau von Opa K. Du, aufmerksame:r Leser:in! Genau, sie sind aus beiden Elternteilen ein Teil. Mein Opa ist mir gut in Erinnerung geblieben. An mein Leben außerhalb des Elternhaus gibt es durchaus Erinnerungen. Wunderlich und wunderbar. Da bin ich zutiefst dankbar für. Meine Großeltern mütterlichen Ursprungs wohnten etwa 1 Autostunde entfernt. Und dort war ich in den Ferien sehr gerne. Bei ihnen wohnte auch noch meine Tante. Sie begleitet mich in meinem Leben immer mal wieder für eine Zeit. Sie sammelte losen Tee in Dose und Kandis am Stöckchen. Ich habe das geliebt. Es roch in ihrem Zimmer so schön. Darum gehe ich noch heute gern in Teegeschäfte. In den Ferien war es schön, dort bei Opa. Opa war ein Alkoholiker und das hat mir tatsächlich gar nichts ausgemacht. Vielleicht weil Opa friedlich war, seinen Osborn im Kaffee genoss und ansonsten viel zu übergewichtig immer auf dem Sofa saß. Er hat als Gewerkschafter und Vorsitzender vermutlich sehr viele Aufgaben, die sich auch zu Hause nicht von selbst erledigten. Ein Berg an bunten Schnipseln, Prittkleber und Unmengen von Zeitungsartikeln. Kaffee und Zigaretten. Oma sagt: irgendwann fackelst du uns ab! Er rauchte im Bett, und dort rauchte das ein oder andere Mal auch die Bettwäsche. In der Küche war immer ein Glas mit den grünen Mentholbonbos. Ich durfte davon immer 1. 🙂 Meine Oma war für die Versorgung da. Sie war da, gut war sie wohl zu mir. In der Wohnung gab es ein Toilettenraum und ein extra Bad mit Badewanne. Ich durfte ganz alleine baden. Keine Wanne teilen, keiner der nervt. Du weisst noch, ich habe 2 Geschwister. Ich mag sie noch immer. Was war das Besondere an Opa, außer seinen Schnaps? Er hat mich gemocht, er hat mit mir gesprochen. Ich habe für 5 DM seinen grossen pickeligen Rücken kraulen dürfen. Ja, bitte. Ich durfte, ich musste nicht!!! Ich durfte nein sagen. Niemand störte sich daran. Mir waren die 5 Mark doch wurscht. Verstehst du das? Mein kleines ICH hat entschieden wer mir nahe kommt und wem ich nahe komme. Das ist ganz kompatibel mit meinem großen ICH. Natürlich ist es genau genommen nicht so ganz grüner Bereich. Eine andere Art Abhängigkeit. Aber er liebte mich, das nimmt mir keiner. Oma liebte mich auch, da bin ich mir auch sicher. Ich war lange die einzige Enkelin die bei Oma sein wollte – freiwillig. Wer ist schon gern mit einem alkoholkranken Opa zusammen? Ich liebe schon immer richtig oder gar nicht. Mir war schon als Kind egal was hinter dem Menschen steht, wo er herkommt oder was ihn prägt. Ich frage: Bist du Mensch oder Arsch? Das reicht aus. Vielleicht hat Opa diese Familie nicht ohne Alkohol ertragen. Ich hätte es verstanden.

Dort bei Opa und Oma (sie lebten in einer Blocksiedlung) gab es immer Kinder, grosse Spielwiesen und ich durfte sogar alleine raus. Oma hatte mich immer im Blick, aber eben auch mit Respekt und der nötigen Privatsphäre. Braucht Kind mit … 3,4,5,6,7… Jahren (wer weiss das schon) auch. In der Nachbarschaft wohnte Ayla oder Ayshe. Ich erinnere mich nicht an den Namen. Macht nichts, das ist nicht wichtig. Sie hatte viele Brüder und war in meiner Schublade (Kopf) die jüngste. Einmal war der komische Papa auch zu Hause. Ich meine, sein Schoß hat mir nicht gefallen. Ich sehe die verdammte Perlenkette noch vor mir. Ayshe/Ayla schien dem gewohnt zu sein. Bloß raus da. Weg und Tschüss. Hier endet meine bewusste Erinnerung an dieses Nachbarschaftsfreundinnending, schade. Ich habe Oma mal gefragt. Sie seien weggezogen. Ich glaube es war nichts Schlimmes, nur ungewohnt. Das ist zumindest das, was meine Schublade beim Öffnen preis gibt. Nicht verschlossen, oder nur ein wenig verklemmt? DAS ist mir nicht wichtig, den genauen Inhalt brauche ich nicht. Es ist gut, wie es ist.

Namensgebung, Entscheidungen und warum das mit dem Fleck.

Als mir bewusst wurde das mein Teil der Traumaaufarbeitung besser gelingen kann, wenn ich den Wirrwarrkram aus mir herausschreibe, stand es fest. Ein Blog sollte es werden. Kein Ding, so eine Plattform findet sich schnell, habe ich ja bereits erzählt. Dann kam schon wieder diese schwere Sache auf mich zu: entscheiden Sie sich bitte für einen Namen Ihrer Seite. Ich höre: bitte lege Dich jetzt sofort, für IMMER auf den genialsten, imposantesten, noch nie dagewesenen Namen fest. Total einfach! 😳 Ich bin kreativ, meistens zumindest. Ich kann mir Dinge vorstellen, ohne das ich auch nur 1 Strich gezogen habe. Ich kenne Ergebnisse eines Produktes oft, bevor ich genau weiß wie ich dort hinkomme – zum Leidwesen meines Mannes! Gelobe ihn seiner Geduld. Ich füge hier kurz ein wie unser neues Badezimmer entstehen sollte. Dies versinnbildlicht mein ICH. Es musste kernsaniert werden, das Bad, nicht ich. Noch nicht. Oder doch? Zurück. Ich hatte eine so genaue Vorstellung davon, dass wir dafür unbedingt zu einem Badplanerhelden mussten. Nach 3 Versuchen und unzähligen Profimeinungen das sowas überhaupt nicht geht, haben wir das Bad jahrelang ignoriert. Es lebte so im Rohbau neben uns her. Ohne Decke, ohne Wand (das Klo stand an einem Stückchen Restwand für den Spülkasten mitten im Raum. Die Badewanne auch). Ich habe so lange genervt das es so oder gar nicht aussehen darf, dass mein Mann es schlussendlich selbst gebaut hat! Es ist mein Traumbadezimmer. Geht nicht gibt es nicht. Wenn es in meinem Kopf klappt, klappt es auch in echt.

Aber zur Ursprungsgeschichte. Der Name sollte das spiegeln was ich glaube zu fühlen. Was wohl viele Betroffene fühlen, was viel mehr Menschen grundsätzlich denken. Ich bin ein Fleck der Gesellschaft. Ich habe einen Fleck der plötzlich da ist, auf der strahlend weißen Bluse des perfekten Seins. Ich trage diesen Fleck den Rest meines Lebens und vermutlich schon fast mein bereits gesamt gelebtes Leben. Aber ich konnte ihn verbergen. Entweder mit Worten „i’m fine“ lächelnd, mit dem Jackett drüber oder einfach in dem ich die Bluse neben mir ablegte. Das blöde an solch einem Flecken ist nur: woher kommt er, welcher Substanz ist er entsprungen, womit behandle ich ihn und verdammt nochmal, wie bekomme ich ihn wieder los?! Und weil mich all dies umkreist, ich gern kreativ denke und umsetzen, ist dieses Bild und der Name meiner Seite entstanden. Gut, ich gebe zu, es könnte zu Verwirrungen führen, wenn Fleckenverursacher nach Lösungen (im wahrsten Sinne des Wortes) suchen und hier her gelangen. Dann haben sie zwar keine Lösung aber mein Problem an der Backe. Aber dir sei schnell gesagt, Rotweinflecken gehen nicht allein mit Weißwein weg. Entscheidend ist das grobe Salz! Mehr dazu später! Grüsse gehen an dieser Stelle raus an meine langjährige Freundin Maike von Miele.

I´m, fine! Nur bitte, mach den Fleck doch weg.

Bruchstücke meines Körpers. Oder die stetigen Vorwürfe das ich IMMER die Aufmerksamkeit brauche. TRIGGER!

Hier fange ich einfach mal an, die Erinnerungsstücke aus Erzählungen wiederzugeben. Das Allermeißte davon ist nicht aus meinem Kopf entsprungen, eher aus den Mündern meiner geliebten Familie, mit dem großen Wortschatz über die kleine Melanie. So sagt man sich, ich sei immer eine sehr aufmersamkeitshaschende Person gewesen. Laut, fordernd, frech und IMMER, ich betone dies sehr gern, IMMER an Feiertagen und besonderen Anlässen krank. Immer musste mich meine Mutter oder, ja eigentlich nur meine Mutter glaube ich, zum Arzt bringen. Natürlich an den Wochenenden, an den Feiertagen oder an Tagen wo ich nicht im Mittelpunkt zu stehen hatte. Entscheide doch bitte du, Lesende:r, ob das normal ist. Ich kann mich tatsächlich erinnern das ich einmal mit einer verletzen Nase ins Krankenhaus musste. Ich bin doch tatsächlich dem Schornsteinfeger in die Speichen gelaufen. Ich bin klein, damals wohl noch viel mehr. Oh ja, in unserer Wohnung ist mir beim Abtrocknen mal ein Glas auf den Fuß gefallen – zack, Schnitt, Krankenhaus, genäht. Die Narbe sehe ich sogar noch. Also schon wieder diese Aufmerksamkeit. Ich kann mich auch „erinnern“ (hier bedeuten die Tüddelchen das ich vermute das sie von Erzählungen kommen, aber keine bewußte Erinnerung ist) das ich ständig wegen unerklärlichen Bauchschmerzen ins Krankenhaus musste. War natürlich nie was zu finden, außer meine braun-grünen Lügneraugen. Ich kann mich aber auch erinnern das ich niemals, wirklich niemals meine Augen ganz schließen wollte, wenn ich ins Bett ging. Ich habe so lange ich konnte, die Augen einen mini Spalt offen gelassen, aber noch so weit geschlossen das man meinte ich würde schlafen. Das war schon so, als wir noch in „der Wohnung“ wohnten. Ein Überbleibsel meiner Übung: ich kann noch heute nicht mit der allerkleinsten LED im Raum schlafen. Ich sehe sie schlichtweg. Ich sehe eigentlich alles. Ich mache keinen ganzen Lidschlag mehr. Das große Zimmer in der Wohnung teilten wir drei Mädels uns. Ein Etagenbett in lackrot und ein Cojenbett für meine große Schwester. Ist das nicht verrückt, ich kann mich in echt erinnern wie der andere Elternteil dieses Bett gestrichen hat. Ich sehe das Rot, das Gestell und auch den Geruch des Lackes vor mir. Ich mochte das Bett – ansehen! Ich kann mich auch an die Liegephasen im Bett erinnern. Der Raum wurde einfach immer zu einem großen schwarzen Sog. Das ist eine Erinnerung die mir komisch vorkommt. Ach herrje, ich bin abgekommen von meinem Dasein als Bühnenartistin der Familie. Nun war ich also die Nervensäge in der Familie. Die, die immer krank war, niemanden seinen Auftritt gegönnt hat und eingentlich ungeliebt. Meine Schwester 1 musste mich viel zu oft aus dem Kindergarten holen. Ist auch nicht geil, gebe ich zu. Mein anderer Elternteil wollte kein weiteres Kind nach der Tochter 1, meine Mutter war durch Tochter 3 einfach nicht mehr in der Lage sich allumfassend um uns drei zu kümmern, irgendwie bin ich doch nicht so aufgefallen wie mir scheint! Oder so. Ich glaube sie sieht das anders. Die Geschichte meines ICHs lassen das zumindest vermuten. So, nun also kam noch ein besonderes Phänomen meines Körpers hinzu. Diese Phänomene insgesamt, die hier so aufkommen, habe ich in ähnlicher Form noch bis heute. Natürlich kenne ich die Zusammenhänge heute einfach besser und überhaupt, weil ich sie mühseelig zusammengesetzt habe. Damals waren es einfach Sachen die mir so passieren. Ganz normal eben. Mein Körper meldete sich immer häufiger mit Vaginalinfektionen und Darm- bzw. Spülwürmer. Ich schäme mich wahrlich so etwas überhaupt gehabt zu haben. Heute ist es anders. Heute habe ich IMMER wenn ich Geschlechtsverkehr habe, einen Scheidenpilz, und es ist ganz egal mit wem ich diesen praktiziere. Eigentlich bekomme ich ihn schon, wenn ich weiß das ich Verkehr haben werde. Ich bekomme ihn mittlerweile aber auch, wenn es mir psychisch schlecht geht oder sich nur anbahnt das ich mich körperlich verändere. Also damit meinte ich das meine Seele rebelliert. Ich habe das nie mit meinem Frauenarzt besprochen, viel zu weit hergeholt, viel zu peinlich und unbegründbar. Ich habe von meinem Sergeant (meine damalige Therapeutin) gesagt bekommen das sie noch ganz andere körperliche Reaktionen auf seelische Traumata erlebt hat. Das ging von Phantomschmerzen, Ausschlag, Allergien, Sinnesverlust, bis hin zu Amputaionen durch die Bank weg. Da bin ich ja noch mal gut davongekommen. Ich habe mir bis vor ein paar Tagen immer gesagt: hey, du lebst, du bist gesund, du hast Freude am Leben, du hast die ganze Scheiße überlebt. Bis vor ein paar Tagen oder Wochen, vielleicht auch Jahren. Ich habe mir überhaupt und generell nicht viel Glauben geschenkt. Warum auch? Mit 40 Jahren fällt mir ein das meine Kindheit irgenwie falsch abgespielt wurde und ich bis dahin keinen blassen Schimmer davon hatte? Das muss wieder einer meiner theatralischen Auftritte sein. Aufmerksamkeit, das Leben zu langweilig, falsch gepolt oder was falsches gegessen. Genau, so wird es sein. Im Übrigen: diese Gedanken des „ich bilde mir hier aber ganz schön was ein“ sind nicht weg. Warum erzähle ich noch. Habe ich weitere körperliche Symptome? Oh herrje, vermutlich so viele, das ich sie selber nicht alle als Solche einstufe. Eines ist dennoch vorhanden. Mein nicht sex sein. Das ist schwer zu erklären. Du wirst es mit den kommenden Zeilen verstehen. Noch etwas ist eine Sache die meine Erlebnisse wohl zu dem gemacht haben wie ich jetzt bin. Ich habe Bindungsprobleme, ich mag keine Berührungen von Menschen die mir nicht sehr nahe stehen, ich wiederum nehme Menschen lieber schnell selber in den Arm, bevor sie es sowieso tun, um das zügig erledigt zu habe. Verrückt, ich weiß. Ich kann nur selten weinen, ich kann keine Wut herauslassen und ich bin ein Monk der Gefühle. Alles hat seinen Platz, nichts darf verändert oder unangebracht zum Vorschein kommen. Du kannst dir vorstellen das genau das zu unkontrollierten Stimmungsschwankungen und völlig unerklärbaren Verhaltensweisen führt. Mein Mann könnte einen eigenen Blog über meine lustigen Transformationen in Blitzdingsgeschwindigkeit schreiben. Erst vor ein paar Tagen sagte er. Wenn er morgens zur Arbeit geht, weiß er nie ob die gleiche Frau auch Nachmittags zu Hause wohnt, die morgens noch da war. Kontrollverlust ist für mich eine Todsünde.

Hilfe, wenn ich das hier so niederschreibe möchte ich direkt meinem Sergeant noch einen Extracheck ausstellen. Sie sagte im Eingangsgespräch zu mir: Frau Melanie, ihre Geschichte ist genug für drei weitere Patientinnen. Ja, ich weiß. Aber, ich lebe, ich liebe und alles ist gut.

Meine Zeit ab 15 oder so.

So weit so gut. Hier bin ich nun. Was will ich eigentlich? Euch schreiben, mir schreiben, meinem kleinen ICH. Suchen und finden – ein wenig wie ein Flohmarkt. Etwas zu moderig, viel zu viel auf einem Tisch gelagert und sehr viel was kein Mensch braucht. Sehr gut, damit fange ich an.

Wie ich bereits schrieb, kann ich mich nicht an alles erinnern – genau genommen kann ich mich an so gut wie gar nichts erinnern. Einige Erinnerungen sind eher räumlich visuell ohne Handlung, andere sind ausschließlich von gesehenen Fotos entsprungen. Das Gehirn hat enorme Fähigkeiten dir das Leben zu zeigen, welches du so niemals gelebt hast, das kannst du mir glauben. Damals also, ich war vielleicht 9 Jahre. Wir, meine Schwestern (2 an der Zahl) und ich, zogen mit meinen Eltern (auch 2, wovon ich heute nur noch 1 als meine Eltern bezeichne) in ein 1 Familienhaus in einer neu geschaffenen Siedlung am Stadtrand. Für mich eher am Ende der Welt. Der Weg zum Bus war ein Fußweg von 20 Minuten. Ein Fahrservice eben zu diesem war undenkbar. Ich erinnere mich das meine Schwester 1 mich fast täglich damit aufzog, wie dumm ich doch laufe! Aha, ich kann also dumm laufen. Ich würde stapfen, viel zu große Schritte machen und überhaupt gar nicht so sein wie sie es wohl gern hätte. Diese und viele solcher kleinen Seelenschmeichler durfte und darf ich noch heute ertragen. Immer dem Anlass entsprechend versteht sich. Aber ich schweife ab, zurück ins Haus. Ich weiß das es schön roch, einer jener Sinne, die mir nicht mehr wohlgesonnen sind. Gerüche besonderer Art bereiten mir heute unschöne Gefühle bis hin zu panikartigen Zuständen. Glücklicherweise habe ich mitlerweile eine genaue Liste von diesen Übeltätern. Mein Zimmer war mit einer Dachschräge, einem großen Fenster und eigentlich sehr geräumig. Das Zimmer meiner Schwestern direkt neben meinem. Ich war die Mittlere der 3. Auch mein Zimmer war mittig – Zufall. Meine kleine Schwester (Schwester 2) ist eine Handvoll jünger als ich. Ich mochte sie gern. Ich mag sie noch heute gern. Mehr gibt es dazu sicher später. In meiner Erinnerung konnte ich in diesem schönen Zimmer schon nicht allein schlafen. Meine Schwester 2 wohl auch nicht in ihrem. Zumindest haben wir sehr schnell angefangen immer gemeinsam zu nächtigen. Das meine Schwester nach der bereits erfolgten „Trockenseinphase“ wieder anfing sich einzunässen war für uns alle komisch aber ein anatomisches Problem. Einfach zu beheben. Regelmäßig wurde sie in der Nacht zur Toilette gebracht und irgendwann war es wohl vorbei. In meiner Erinnerung dauerte dies allerdings sehr lange. Ein Phänomen unserer Familie, alles normal. Meine Schwester 1 (sie ist etwas weniger als eine Handvoll älter als ich) hat den Toilettenbringjob häufig übernommen, wenn sie Abends/Nachts nach Hause kam. Natürlich hat mich das Einnässen meiner Schwester nicht gestört, ich habe gern bei ihr mit im Bett übernachtet. Später, als ich auch anfing Abends mal nach Hause zu kommen, oder länger wach bleiben zu dürfen, habe ich immer einen kleinen Zettel an meiner Tür von ihr gefunden. Immer eine Einladung zu der Geschwisterübernachtung. Diese Briefchen vermisse ich heute sehr. Ich würde sie gern noch einmal lesen, fühlen und genießen. Leider habe ich damals nicht so poetisch gedacht. Dumm aber auch.

Woran erinnere ich mich noch? Hm, mir fällt jetzt nicht viel ein. Vielleicht doch noch die Sache mit der Grundschule. Die ist mir gut in Erinnerung. Meine Lehrerin und meine Mitschüler auch. Aber sobald ich den Schulhof verlasse, nichts mehr. Wie bin ich da denn hingekommen? Mit 6 Jahren schon allein mit dem Bus? Zu Fuß, wohl kaum. Mit dem Fahrrad? Sagst du es mir, kleines ICH? Seit 6 Jahren gräme ich mich, aber es will mir nicht einfallen. Vor 6 Jahren fing es an, das ich mich bewußt gefragt habe was ich so vor meiner Teenagerzeit gemacht habe – einfach so. Da entdeckte ich, das ich offensichtlich auf die Erde geplumst bin, mit etwa 15. Soll es ja geben. Ich kann dir nicht sagen ob ich einen Gebrutstag gefeiert habe. Ob ich Geschenke bekommen habe, ob ich Freundinnen nach Hause gebracht habe, ob ich etwas erlebt habe, Ausflüge, Schwimmen gehen? Sagst du es mir kleines ICH? Irgendwann bestimmt. Ich kann dir aber sagen was mir meine Flashbacks zeigen, und das sind leider keine Erinnerungen die mein großes ICH nun sehen wollen oder auch ertragen können.

I’m fine … aber der Fleck, der ist neu oder?

Aller Anfang ist schwer.

Es war einmal… Oder wie fängt Frau denn nun so einen Blog an? Erst einmal eine Seite finden, die Blögge anbietet. Ach was, das kostet sogar Geld? Nein, glaubst du nicht. Ok, alles ganz einfach steht da. Herrje, so einfach das ich direkt auf der Startseite zu scheitern drohe. Kind 1 muss her. Kiiiiiiind, wo bist du? Ich brauche Hilfe.

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