Gedankekarussell

Wenn mir die Happypills genommen, werden ist als allererstes Folgendes präsent: wann kommen sie wieder, die Ängste, komischen Gedanken, Antriebslosigkeit und all die Nebenwirkungen der Nichtpillen? Und genau das ist eine Gradwanderung die es geschickt zu meistern gilt. Ich freue mich auf das Ende unseres gemeinsamen Weges, und genau das muss mir in meinem Köpfchen bleiben. Das ist im Grunde das Hauptwaschprogramm, welches ich immer wieder durchlaufen lassen muss. Wer sich einmal in diesem Karussell der Pillenwelt begeben hat, weiß genau was ich meine. Das klitzekleine Problem ist nur, ich habe mich von der letzten Antriebslosigkeit noch nicht ganz befreit. Der Motor meiner Lust ist noch im Sanftmodus.

Was ich damit sagen möchte? Ich nehme nun erst einmal vier Wochen lang nur 5 mg der Happypills. Und dann bin ich vollends genesen – oder so. Das ist ein guter Plan, wir werden sehen. Mit Absetzen der besagten Glücklichmacher – wie trügerisch (stimmen tut es eh nicht), beginnt also nun ein zweites Mal das Leben danach. Ich befinde mich gerade in so einem Schlitz, von einer meiner Schubladen im Kopf. Immer wieder habe ich die gleichen Träume. Detailliert sind sie mir nicht immer präsent, aber ich weiß genau den Inhalt. Es geht um Loslassen, Abschied nehmen, Dinge klären und bereinigen. Das ist jetzt mal meine Interpretation. Ich könnte auch google fragen was das alles zu bedeuten hat…. ob es den gleichen Inhalt preisgibt? Ok, soeben habe ich es gegoogelt und finde die Antwort wenig hilfreich. Google sagt das es um alte Sehnsüchte geht. Nicht um die Personen sondern um die schönen Dinge die ich erlebt habe. Es könnten auch die Verluste und Enttäuschungen sein, die mein Kopf nicht verarbeitet hat. Nun, ich suche mir etwas aus. Schön das ich mir meine Meinung selber bilden kann.

Was aber passiert hier eigentlich gerade. Es ist ein Quietschen und Knarren der Schubladen zu hören, ich kann es auch spüren. Aber ist mein Geist in der Lage diese zu bändigen? Kennst du liebe Leserin, das Gefühl im Bauch, wenn etwas unangenehmes bevorsteht? Du weißt das du etwas Falsches gemacht hast und die Konsequenz bevorsteht? Genau dieses flaue Gefühl im Bauch kommt bei mir dann häufig von hinten durch die kalte Küche. Ich möchte diesem Gefühl und der daraus resultierenden Folge gar keinen Raum geben, aber! Es lässt sich nicht abschütteln. Es ist immer das gleiche Schema. Meine Gedanken kreisen dann um das Suchen von Erinnerungen, Gedanken die ich greifen kann, Momente die ich evtl. spüren kann, irgendetwas, was mich nicht zweifeln lässt das ich Alzheimer habe oder eben rein weg gar nichts aus meiner Kindheit weiß. Ich strenge mich an, ich versuche herzuleiten, aber es kommt einfach nichts. Und wenn, dann sind das immer und immer wieder die gleichen Bilder und Momente. Diese sind ganz oft gekoppelt mit anderen Menschen oder Orten. Ich schildere es mal so: Ich erinnere mich z. B. an meinen 16. Geburtstag. Ich hatte eine große Gartenparty. Ich weiß genau wer eingeladen war und das es schön war. Ich erinnere mich auch an einen Ausflug mit Klassenkameraden und die Klassenfahrten. Ich erinnere mich sogar an eine Klassenfahrt in der Grundschule. Aber in genau dem Jahr scheine ich wie Phönix aus der Asche gestiegen zu sein und meine Leben begann und endete genau mit diesem Erlebnis. Und so ergeht es mir einfach mit fast allen Erinnerungen. Einige sind nur von Fotos. Kennst du das? Du siehst ein Foto und hast sofort den Moment und die Gefühle oder Gerüche im Kopf. Evtl. sogar die Stunden davor oder danach! Dann freue dich sehr über diesen Umstand, ich kenne dies so nicht. Ich sehe exakt dieses Foto. Ende! Und wenn ich es noch weiterspinne…. in all diesen Erinnerungen die ich habe, also wirklich habe, bin ich nie allein, nie zu Hause (oder zumindest nicht allein zu Hause) und am allermeisten nicht mit meinen Bezugspersonen meiner Familie. Lediglich meine kleine Schwester ist häufig auch ein Teil meiner Erinnerung. Nämlich diese, das wir ab einem bestimmten Alter, oder auch immer mal wieder und ab irgendwann, gemeinsam in einem Bett genächtigt haben. Und nicht ich war die treibende Kraft dieser Handlung. Sie hat mich gebraucht – und ich sie vermutlich noch viel mehr.

Nun, so ist der Stand der Dinge. Und was soll ich sagen, will ich diese Schubladen öffnen? Will ich mich im Kreise drehen und ein neues Kapitel öffnen? Ja unbedingt, aber ich habe Angst vor dem, was dahinter steckt. Wenn ich enttäuscht werde, dass ich eh nur die alten Ängste zu sehen bekomme? Die alten Bilder und Gerüche? Ich weiß das meine Seelenkostüm auf unerklärliche weise sehr stark angeschlagen ist. Auch wenn ich es überhaupt nicht erklären kann. Ich muss das mit meiner Therapeutin besprechen. Wenn ich mich traue!

I´m fine!

Wartezimmer- immer!

Im Wartezimmer, da ist es für mich nun immer mit einer Anspannung verbunden. ob ich das nun will oder nicht. Da hilft auch kein leckeres Franzbrötchen davor. Immer wird es eine Frage bleiben: kommt er oder kommt er nicht zurück. Aber, heute bin ich guter Dinge! Ich bin noch in den Babyschuhen, so schnell passiert kein Rezidiv. Und schon gar nicht bei DCIS.

Letzte Woche war ich beim Gastroenterologen. Lassen wir das – einfach eine sehr unangenehme Arztreihe. Da gehe ich doch lieber zum Zahnarzt. Ich habe so fertig mit Ärzten. Und darum …

Wie läuft eigentlich meine Wiedereingliederung? Gut. Ich bin in Woche fünf und habe noch 2 Tage zu schaffen. Und dann werde ich meinen ganzen Urlaub planen müssen. Und irgendwie auch versuchen trotzdem oft genug anwesend zu sein. Welch ein Stress.

Und Zack – nun war ich schon dran. Alles gut soweit. In 3 Monaten müssen ein paar Zysten überwacht werden. Außerdem könnte ich meine Narbe korrigieren lassen, da sich dort Wucherungen gebildet haben. Ich habe dankend abgelehnt. Den kleinen Schmerz ab und an halte ich doch gern aus. woher weiß er denn so genau das es Zysten sind?! Das werde ich gleich meinen Sergeant fragen. Heute ist nämlich Arztzag bähhhh

Heute und die letzten Tage ging es mir fast wie „vorher“! Ich bin so froh.

I‘m fine 😌

Warten im Zimmer

Die Kurzform: Wartezimmer. Bei einem neuen Frauenarzt. Ich bin ambivalent was das angeht. Die Rahmenbedingungen sind großartig, er ist nur 10 Minuten Fahrtweg entfernt. Aber! Er kennt mich nicht. Alles neu, alles neu erzählen, und dann den Wechseln vollziehen, mitten in der Eingliederung und AU. In ein paar Minuten weiß ich ob es klug ist oder nicht. Neben mir sitzt ein harter Typ, äußerlich. Lange Friese, Deathmetalshirt und diese typischen Anzeichen. Ich bin so ein interessierter Mensch, böse Zungen behaupten ich sei neugierig, was er wohl hier beim Frauenversteherarzt macht? Das kann doch nur was schlechtes sein. Der arme Typ. Und nun sind irgendwie ALLE vor mir dran gekommen. Die Welt ist gegen mich. Oder habe ich etwas an mir, das man es so mit mir machen kann? Egal, es ist nicht zu ändern. Das Ergebnis zu diesem Besuch werde ich später berichten, liebe Leserin.

So, es ist mittlerweile Nachmittag. Ich habe etwas für meine Seele getan – Deko gekauft, und für meine neuen Rundungen- Nudeln gegessen.

Die nette Helferin- was für ein bescheuerter Name eigentlich, hat bemerkt das ich schon leicht Staub ansetze und mich netterweise schon mal zum Wiegen und Messen geholt. Als ob ich nun auch noch wissen will wie fett ich geworden bin. Man man man

Und Zack kam ich dann doch nach 80 Minuten warten dran. Und dieser Art ist ja mal süß. Total nett, sehr gründlich und aufmerksam. Er hat mir alles erklärt, Kopfschütteln inkl. Und mir gesagt das alles großartig ist. Hat meine Brust gelobt, wie schön sie operiert wurde, und mir versichert das ich in guter Form bin. Hahaha. Ich nehme das gern an. Es wurde ein Krebsabstrich gemacht, Blut abgenommen und mich für in 3 Wochen wieder einbestellt. Da will er noch mal den weiteren Nachsorgeplan und Fragen seinerseits klären. Also, es war wohl eine gute Entscheidung sich auf dieses neue Projekt einzulassen. Bis in drei Wochen also.

I‘m fineFor real.

Hallo Arbeitswelt

Habe ich Dir eigentlich schon erzählt das die Krankenkasse mir die Therapie bewilligt hat? Nun, nach einem Wiederspruch meinerseits ging es dann komischerweise sehr zügig mit der Genehmigung – „nach gründlicher Prüfung“- aha! Ich hinterfrage dies nur sehr leise in mir drin, will ja niemanden wachrütteln. Vom Zeitrahmen können es zwei Jahre Therapie sein, aber hey, auf keinen Fall will ich da jetzt noch 1,5 Jahre hinrennen. So herrlich sonderlich mein Sergeant auch ist.

Also, ich war nun 7 Monate krankgeschrieben und habe diese Zeit wirklich zur Erholung, Reflektion und Strategieentwicklung genutzt. Äußerlich mag es kaum aufgefallen sein, aber innerlich habe ich es gebraucht. Durch diese Krebsgeschichte habe ich nicht alles behalten können, z.B. meinen Sport. Der ist mir etwas verloren gegangen und braucht mehr Liebe von mir. Das weiß ich genau, aber noch ist es nicht an der Zeit, noch ist mein Geist irgendwie nicht bereit wieder davon zu laufe. Oder überhaupt zu laufen. Wahnsinn wie die Zeit rennt. Und darum habe ich mir auch vorgenommen ein wenig mehr zu schreiben, wozu habe ich auch diese Seite!?

Also zurück zur Überschrift. Ich bin also seit dem 02.01.2023 wieder in der Arbeitswelt angekommen. Ein herzlicher Empfang war mir gegönnt, wie schön das war. Post war noch keine da, Mails auch nicht. so darf es eigentlich gern noch ein paar Wochen gehen. Aber wir sind hier ja nicht beim großen Wünschdirwas. Was habe ich mir vorgenommen? alles etwas ruhiger angehen lassen, mich nicht in Verantwortungen bringen lassen, die mir nicht stehen und ganz wichtig: ANDERE nicht so wichtig nehmen! Wenn das alles gut läuft – ach da ist das Laufen ja wieder – dann werde ich Anfang Februar wieder voll einsatzbereit sein.

Der Grinch in mir und die ganzen Festlichkeiten

Ich war die letzten 40 Jahre wahrlich keine, die gern auf Partys gesehen war. Mit mir war eben eben keine Party so richtig ausladend, eskalierend und überschwänglich. Und das ist auch gut so. Wenngleich ich mich in diesem Jahr viel mehr auf die Feiertage gefreut habe, ist und bleibt es für mich anstrengend und auch overdosed! Ich bin froh das meine Kinder groß sind, dass ich die Verantwortung, es alles schön und stimmungsvoll zu bereiten, nicht mehr allein trage. Nun sind sie für ihre Glückseligkeit auch einfach selber verantwortlich. Selbst meine kleine Enkelin weiß mit 2,5 Jahren bereits wann Schluss ist 🙂 Die Kugeln vom Baum hat sie vorsorglich schon mal abgenommen. Sie gefällt mir sehr.

Also Tag 3 ist noch früh und ich bin gespannt was noch passieren wird. Heute wird mich auch mein Sergeant genau dies alles fragen. Was sage ich nur. Ich gehe dort ja hin, um etwas zu besprechen…. dieses „Verrückte“ in mir zu sortieren. Eigentlich würde ich ihr gern meinen Blogg zeigen. Aber dann denkt sie am Ende noch ich habe se nicht mehr alle!

Today: i`m fine

🐇 Nun ist es da, das Jahr des Hasen.

So sagen zumindest die Chinesen.

Der Hase. Da fällt mir nur einer ein: der weiße Hase, der keine Zeit hat. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, schleppt er noch eine viel zu große Uhr mit sich.

Das neue Jahr also. Als allererstes hat es mir Gedanken geschenkt. Wilde, Wirre und auch Erleuchtende. So einfach, so kam der Gedanke aus einer viel zu kleinen Schublade gepoppt. Warum fühle ich mich eigentlich so gehetzt, unter Druck, Leistungsorientiert? Dieser Gedanke, liebe Leserin (an dieser Stelle sei gesagt: es hat sich kein Leser geoutet, somit bleibt es zukünftig weiblich), lies sich nicht wieder zurückstoßen. Also musste er zu Ende gedacht werden.

Der weiße Hase-Effekt

Bei mir recht ausgeprägt. Ich erkläre es mir so: das Gefühl meine Fehler zu überdecken- meine, die nicht meine waren. Da war zum Einen der kindliche Missbrauch von Menschen die ich kannte und auch nicht. Diese Schublade hat nur ein Schlüsselloch ohne Beleuchtung. Gut so. Kaum war das beendet musste ich schmerzlich lernen das ein erfülltes körperliches Sexleben nicht mehr zu meinem Körper passt. Hab ich ja vermutlich einige Jahre vorher reichlich erlebt. Ich erwähne hier: der Hase hat Sarkasmus gern angewandt. Ich auch. Dann war da diese Beziehung mit Gewalt und sehr merkwürdigen Erfahrungen. Und dann kam die häusliche Gewalt mit sexueller Übergriffigkeit. Vielleicht war es auch Vergewaltigung, ich habe da keine klare Meinung zu, mein Verhältnis zu Sex ist gestört. Alles etwas extrem, alles etwas verschwunden. Allein dafür habe ich schon dieses innere Gefühl des Versagens geerntet. Habe ich einen falschen Körper, kann ich nicht das bieten was andere können. Warum werde ich immer mit den gleichen Handlungen konfrontiert! Bitte verstehe mich nicht falsch, kein Selbstmitleid. Es ist und war immer ein Hinterfragen wo mein Verschulden liegt. Wie kann ich es abstellen, besser machen? Ich habe bis heute keine Antwort.

Und dann kamen die Kinder. Die Kinder die mir ein wenig Entschuldigungen brachten. Entschuldigungen warum ich keine Zeit für Männer, für meinen Körper und für mich und meine Schubladengedanken hatte. Dann kam die Zeit mit dem Verlust meines Kindes. Ich habe sie verloren und dieser Umstand ist niemals auch nur annähernd zu verändern, in schönere Gedanken umzuwandeln. Erst Jahre später habe ich die Chance bekommen mein Kind erneut in mein Leben einschließen zu dürfen. Auch dieses Erlebnis war mit Schuld, Selbstzweifel und Selbsthass behaftet. Das war neu.

Und dann gab es dieses Ding mit dem Burnout, mit den körperlichen Beschwerden bis hin zum totalen seelischen Einbruch. Als das überstanden war sind die Schubladen aufgesprungen als hätte wer die Scharniere geölt. An ein Aufhalten war nicht zu denken. Die Geschichte kennen wir schon. Und was hat das nun alles mit dem weißen Hasen zu tun? Und mit mir? Das habe ich mich auch gefragt, letzte Nacht. Es ist irgendwie einfach.

Dieser Fleck an mir. Er ist eigentlich ein Zusammenspiel von vielen Klecksen. Und genau dieser Fleck lässt mich zu einer Leuchtreklame werden. Innerlich. Ich kann dieses Gefühl nicht abschütteln das mich zur Wiedergutmachung bringt. Wiedergutmachung das ich Fehler an mir habe zugelassen, das ich Menschen zur Last gefallen bin, das ich auffällig bin, das ich nicht zur Norm gehöre. So wie der weiße Hase. Er gehört nirgendwo hin, fühlt sich überall beobachtet, deplatziert voller Tatendrang die Dinge zu ändern. ich vermute ich möchte anderen Menschen das Glück und die Erfüllung schenken, die mir irgendwie verloren gegangen ist. Oder ich möchte meiner Umwelt einfach nur zeigen: hey schau her, ich bin gut, ich bin nicht schlecht, schmutzig, dumm und unfähig. Und noch eine Erkenntnis: viele wissen genau das!

Das waren meine Gedanken zum Jahr 2023! Warten wir doch mal wie sich das entwickelt.

I‘m fine for know!

Es reicht nicht, das gute Waschpulver zu nehmen. Der Fleck braucht intensive Maßnahmen, um dauerhaft zu verschwinden!

Und das lernen wir doch schon als Kind. Oder hast du, liebeR LeserIn mit Grasflecken an den Knien, Applaus von Mama bekommen? Eben. Sie musste richtig ackern um die Büx wieder schick zu bekommen.

Und genau da stehe ich gefühlt mein ganzes Leben. Und es fuckt mich gerade so ab. Diese Spirale, sich selbst zu akzeptieren und irgendwie dazu zu gehören, ist echt anstrengend. Und wenn ich ab und an diesen schwarzen Umhang spüre, fällt mir einfach keine Lösung ein. Dann möchte ich einfach nur meine Ruhe haben. Meine innere und tiefe Ruhe. Das ist nicht zu erklären.

In meinem Fall möchte ich nicht auffallen, innerlich möchte ich eigentlich unsichtbar sein. Und das geht nun mal nicht lebend. Also mache ich vieles, um wenigstens nicht bedrängt oder gar zu eng genommen werde. Außerdem möchte ich gerne Harmonie in meinem engen Umfeld. Mein Leben außen ist zu anstrengend für den Stress innen.

Leider ist der eigene Anspruch mit der Realität und dem Anspruch anderer Beteiligten nicht immer vereinbar. Ich trample sehr oft auf der Stelle. Darum bin ich gerade dabei, mein Leben mehr auf meinen Anspruch leichter zu machen. Das könnte ein Weg sein, zumindest das richtige Waschprogramm zu finden.

Gerade habe ich das Gefühl das die Flecken eher dunkler werden, als weniger.

I‘m fine- for know

Sergeant- Tag

Das bedeutet auch, das ich nach einem Widerspruch bei der Krankenkasse meine Psychotherapie bewilligt bekommen habe – und zwar bei meiner Therapeutin, die ja nur noch private Patienten betreut …. Und mich. Da gehe ich also heute hin. Wie seit Mai ja eigentlich wöchentlich. Ich denke jedes Mal: hm, ich habe keine Lust, ich habe nichts zu erzählen, ich möchte nichts erzählen, ich habe bestimmt einende Grund HEUTE nicht hingehen zu können. Natürlich trifft all das nie zu und ich wackle dort artig hin. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich zumindest nichts dadurch verloren. Und das Ein oder andere Mal tat es auch gut. Heute muss und möchte ich ihr folgendes erzählen, was mich wirklich zum bitterlichen Heulen gebracht hat. Allein der Umstand ist kein gutes Zeichen für mich. Andere sehen das anders.

Folgendes ist also vorgefallen:

Mein Zwilling 1 ist ja seit 2 Jahren Mutter. Wir, also die Familie habe sie nach besten Können unterstützt. So gut ich eben mit meinen eigenen Sogen konnte und wollte! Herrgott, ich war nicht bereit für das Oma sein. Nun hat meine Tochter es geschafft einen Tauftermin zu vereinbaren. Diesen teilte sie uns mündlich mit, mit der Bitte direkt zu schauen ob es passt. Jup, passte allen. Einige Wochen später kam deine eine elektronische Nachricht (WhatsApp) wo der Termin schriftlich erinnert wurde. DER passte nicht. Ich bin das Wochenende im Ausland. Nicht verschiebbar. Und der Termin stand seit Dezember im Kalender. Es wäre müßig den Fehler zu suchen. Kind 1 hat kein Unrecht. Gut, bin ich eben nicht dabei. Ich blieb standhaft. Im Zuge dessen wurde die Anwesenheitsliste und Taufpatenfrage geklärt. Zwilling 2, also die Tante des Täufling ist nicht mehr in der Kirche. Shit. Ich schlug vor den Papa zu fragen. Dann kann das:

Nein, das möchte ich nicht. Wenn mir was passiert würde das Taufkind ja zu euch kommen. Ihr habt uns als Kinder geschlagen, ich möchte nicht das mein Kind das auch passiert.

1. Ja, in meiner mütterlichen, überforderten Seele war ich keine Vorzeigenutter. 2. Ja, ich habe meinen Kinder auf den Po geschlagen, angeschrien und zurechtgewiesen. 3. ich habe mich dafür bereits mehrfach aufrichtig entschuldigt und fühle mich elend deswegen. 4. bisher war ich für mein Enkelkind gut und genug – zumindest wenn man der Häufigkeit der Betreuungs- und Übernachtungszeiten glaubt.

Da steht es nun im Raum. Kein weiteres Wort ist darüber gesprochen. Ich habe es hingekommen. Meine Strafe wird mich erwog begleiten. Das ist so. Aber wie gehe ich damit um. Nach 2 Tagen ist es aus mir herausgebrochen. Sturzbachartig. Ist das gerecht, ist das richtig, ist das erforderlich?

DAS ist die Frage, die mich beschäftig. Kann ich erwarten das mir vertraut wird, das ich reifer und älter geworden bin. Das ich aus meinen Fehlern gelernt habe. Das mir verziehen wird? Was kann ich verlangen und was kann ich dann auch ablehnen. Bin ich denn so lebensunfähig mir diese Fragen nicht selbst zu beantworten???

I‘m fine. Aber dieser Fleck ist unübersehbar.

Ich bin noch hier

Es ist so viel passiert. Und wie mein Wesen eben ist, ich bearbeite es mit mir und wenn es gut gelagert in einer Schublade ist, kann ich entweder jederzeit hineinsehen oder sie für immer verschließen. Diese Entscheidung muss ich aber immer vorher treffen, und das dauert eben seine Zeit.

So, wo fange ich bloß an. (Keine Sorge liebeR LeserInnen, nichts so dramatisches wird dich erwarten ;-))

Vielleicht beginne ich mit „Nichts“ meinem Biest in der Brust. Nichts ist still, für ihre Verhältnisse. Es zwickt und zwackt und ja, nun fühle ich mittlerweile auch das verursachte Loch in dem Gewebe. So What, ist halt so. In den Untersuchungen, hier muss ich kurz lachen, wird alles als bestens beurteilt. Ja, wie muss Frau sich denn so diese 3 monatigen Krebsnachsorgekontrollen vorstellen? So: guten Tag, wie geht es Ihnen? Gut. Ah, schön. Dann Taste ich ab (nur die betroffene Brust in Sekunden) sieht alles toll aus. Lächeln sie. Wir sehen uns dann in 3 Monaten. FERTIG. ich lasse das einfach mal so stehen. Dann wirkt das exakt so, wie es eben ist. Es kann ja auch nichts sein, ich nehme ja diese ganz wundervollen Derkrebskannjetztniewiederkommen Pillen. Also zumindest ist das so deklariert. Ich will mich nun nicht beschweren, gibt ja auch keinen Grund. Die Nebenwirkungen sind nach der Tablettenpause viel besser bei mir angekommen. Also ich meine, ich kann besser akzeptieren und mich auf den Kampf gegen die Nebenwirkungen einstellen. Lediglich die nächtlichen Unterleibsschmerzen der Zysten sind unschön. Den Rest habe ich in eine Schatulle gesperrt. Eine Schublade bekommt der Kram nicht, denn in 4 Jahren kommt alles zusammen in die fest verschlossenste Schublade, gleich neben meiner Kindheitstraumata. Also Geduld, alles zu seiner Zeit.

Nun erzähle ich dir liebeR LeserIn wie es in meiner Arztpraxis so abgeht. Es ist recht schnell gesagt. Schrecklich! Die Damen am Empfang sind bisweilen schlimmer als die Wächter am Tor zur Hölle. Sorry, natürlich könnte es auch die Türsteherbelegschaft vom Himmelstor sein – je nach Lebenseinstellung. Jedenfalls solltest du besser schwer krank sein wenn du dort hingehst. Dann sind sie friedlich und lächeln sogar! Alles Tarnung. Die Arzthelferin die für mich zuständig ist, Jo da hat jeder seine Aufgabe, möchte mich für jede FolgeAU doch sehen und mit mir sprechen wie es so geht, warum ich noch krank bin und wieso ich der Praxis noch auf den wohlverdienten Frieden gehe! Fuck you. Ich bin es leid mich vor Frau Rottenkotz zu entblößen, sinnbildlich. Ist sie Arzt oder was? Mit dem Doc habe ich alles im Vorwege besprochen. Nun, ich halte dieses herablassende Verhalten nicht mehr aus. Ich suche seit November einen neuen Frauenversteherarzt. Und nun hat es geklappt. Im Grunde ein Dorf weiter. Ich freue mich so sehr, überhaupt erst einmal die Möglichkeit zu bekommen dort hinzugehen. Und ich freue mich, im November meine Unterlagen in Gänze vom FA mitzunehmen. Fuck you Frau Rottenkotz 🤪

So viel heute. Ich habe aber auch echte Lebenskrisen durch. Das schreibe ich dann, wenn es so weit ist. Nur so viel, ich konnte heulen ohne auch dafür gleich zum Sergeant zu rennen . Ich werde eines Tages noch so normal wie DU.

I‘m fine … heute.

Träume die den Schlaf besuchen…

Ich träume die letzten Tage gruseliges, tiefgründiges und angsteinflössendes.

Es mag wohl sein das es mit vielen bevorstandenen Terminen zusammen hing. Ich dachte ich wäre wieder recht „stabil“. Weit gefehlt. Ich erwische mich, wie ich wieder einen Rückwärtsgang in mein geschütztes Häuschen antrete. Mich überfordern Gespräche, Verantwortung und mein Sein. Ich habe seit Tagen dieses typische ungreifbare Gefühl. Meine Angststörung ist sehr präsent. Ich fühle mich machtlos, mutlos und lustlos. Dabei steht doch in all dem das Wort „LOS“. Ich habe mir vorgenommen ein festes Ziel zu installieren, welches ich so lange verfolgen bis erfolgreich geschafft oder zumindest auf der Zielgeraden. Um erst DANN ein Neues, oder Weiteres anzugehen. Irgendwie scheint mir das gerade der einzige Weg wieder Mut und Selbstvertrauen in meine Leistungen zu erlangen.

Der Termin! Mammographie 1 nach Nichts.

Besagter Termin war am Freitag. Bis dahin habe ich meine Brüste z. T. 2- 3 mal täglich abgetastet, in mich hineingehorcht und einen Dialog mit mir selbst geführt. In etwa so: du bist gesund, es ist alles getötet und entfernt worden, und es war eh nur die kleine Schwester vom K. Dann so: jaha, aber allem einhergehend war Nichts ja eben NICHTS! Da wurde eben genau das vorhergesagt und am Ende ne grosse Sache drauss. Und wer sagt dir denn das es nicht doch irgendwann zum grossen K. wird? Imerhin muss ja die schlimme Pille zur Verhütung genommen werden. Und wehe du setzt diese Pille ab.Dann bekommen die alle Schnappatmung. Ja was denn nun? Nichts oder alles? So in etwa ist mein Hirnkarusell. Nun, die Mammo war sehr unangenehm und ich sehr angespannt/entspannt . Ich kann es nicht anders beschreiben. Als ich dann dort raus war bin ich von meinen komischen Gefühlen überrannt worden. Aber wie das bei mir eben so ist. Schublade auf, zunageln, drüber schlafen und weiter machen. Ich habe so 3 Tage gebraucht. Ich hatte innere „schlechte Laune“. Nun habe ich 1 Jahr Ruhe und tatsächlich noch nicht abgetastet! Es ist unspektakulärer gelaufen als gedacht. Ich habe es versucht nicht vorher zu erzählen, mit dem blabla alles wird toll, hätte ich nicht umgehen können.

Das Gespräch mit dem Frauenversteherarzt

Ich hatte von meinem Sergeant den Auftrag mit ihm zu sprechen. Er muss meine fortlaufende AU übernehmen. Zumindest so lange, bis die Krankenkasse eine Entscheidung getroffen hat und ich eine Therapie fortführen kann. Mir wurscht, ich bin noch nicht ready für die Welt da draussen. Er hat mir oder ihr, in allem Recht gegeben und natürlich wird er mich begleiten und unterstützen. Grossartig, eine Sorge weniger. Nun darf ich mich auf den baldigen 7 Tage Urlaub mit Kind 1 freuen. So gut ich mich eben freuen kann. Die Angst und so… Ihr wisst schon.

I’m fine

Du kannst nicht alles haben…

Nachdem ich nun einigermaßen in meine alte- neue Therapieroutine gefunden habe und die Tabletten so richtig wirken, geht es mir besser.

Aber so richtig besser geht es mir seit etwa 2 Wochen. Natürlich spielt die Ruhe und Gewissheit vorerst keinerlei Verpflichtung nachzukommen, eine grosse Rolle. Aber auch die Tatsache das ich diese Teufelspillen nicht mehr nehme. Ende. Ich habe so mit mir gerungen. Was will ich? Der halbsicheren Pillenindustrie glauben und mich so quälen, oder ein Stück Leben zurück und einfach sicher sein das mein Körper mich schon nicht im Stich lässt. Glaub mir liebe:r Leser:in, das ist ein Hop oder Top. Ich habe mich entschieden. Ich werde 1x im Jahr kontrolliert und die Mehrheit aller Ärzte sagt das ein DCIS nicht wieder kommt. Und wenn, sehen qir es ja sofort. Also! Dafür nehme ich mir die Freiheit heraus nicht weiter durch diese Teufelspillen in ein schwarzen Abgrund zu blicken. Mir geht es gut damit, und das zählt.

Ein Riesenproblem habe ich allerdings weiterhin. Ich habe keinen Therapeuten ab Juli. Mein Sergeant und ich haben einen Antrag bei der Krankenkasse gestellt auf Kostenübernahme bei Weiterbehandlung als private Patientin in ihrer Praxis. Wir gehen von einer Ablehnung aus, und werden natürlich Wiederspruch erheben. Es zieht sich. Solange ich keine neue therapeutische Begleitung habe, werde ich mich mit meinem Frauenversteherarzt über Wasser halten. Ich hoffe sehr das klappt ohne grosse Hürden. We will see.

I’m fine

Die Geburtstagsphobie

Ich habe Geburtstag, es ist schon ein Fortschritt dies auszusprechen. Wann hat es eigentlich begonnen diesen Tag zu fürchten? Ich kann es gar nicht sagen. Ich glaube mich zu erinnern das ich so etwa mit 16-20 Jahren ganz gute Geburtstage mit Spass hatte. Allerdings kann ich mich ja bekannterweise an mein Leben vor diesem Alter nicht erinnern. Dann waren sie mir irgendwie zu anstrengend, zu pflichterfüllt. Also glücklich sein, sich freuen, herzlichen Empfang bereiten und so was eben. Und dann noch dieses Ding als Mutter. Du bereitest den Geburtstag deiner Liebsten vor, schmeißt die Party und beseitigst selbstverständlich auch die Spuren danach. Und zu deinem eigenen Geburtstag eben ganz genau das gleiche. Warum also daruf freuen? Und ich mag keine Überraschungen. Sie bereiten mir inneren Stress. Ich kann mich nicht vorbereiten auf das was von mir erwartet wird. Und selbst wenn nichts an Erwartungshaltung im Raum steht, ist es dennoch meine eigene. Mit den Jahren habe ich gemerkt das ich gerne schenke, kleine Aufmerksamkeiten einfach so. Das finde ich viel schöner als an einem Tag wo du vermutlich überhäuft wirst, reichlich geliebt und im Mittelpunkt stehst. Ich könnte anfangen zu akzeptieren das meine Mitmenschen eben anders denken und es ok ist… oder ich verdränge diesen Tag weiterhin mit aller Kraft und bin am Ende davon gestresst. Denn es gehört sich nicht, Glückwünsche zu ignorieren und an deinem Geburtstag nicht ans Telefon zu gehen. Ich muss mich entscheiden was ich will. Irgendwann. I’m fine!

Der weisse Hase

9 Tage AU. 9 Tage rastlos und doch erschöpft um nichts tun zu können. 9 Tage anfangen um den Sinn darin zu verlieren. 9 Tage zwischen Erleichterung und unsagbarer Angst. Und 9 Tage + 3 neue ICD Codes, die sich nicht schön lesen. Ich kann mit mir und meiner Welt nichts anfangen. Ich stehe so unter Druck versagt zu haben. Keine Leistung mehr bringen. Och habe eine verhältnismäßig kleine Brustkrebserkrankung überstanden und mache einen Elefantengeschwür daraus. Keine Freude an irgendetwas, nicht einmal am Essen! Hallo! Ich liebe Essen. Das geht nun nicht mehr, da ich ja kein Sport mache. Ich bin schon gewachsen – bessere Umschreibung für fett – da muss ich aufpassen. Heute hatte ich Therapiegespräch 2. Ich war wieder so unsicher. Was soll ich bloss sagen, ich habe gar nichts sinnvolles mit meiner Zeit gemacht, wird mir das vorgeworfen? Letztlich musste ich auch ansprechen das mich keiner der 8000000 abgerufenen Therapeuten aufnimmt. Alle belegt. Die Nummer 116117 hat mich auch abgewiesen. Meine Therapeutin muss mich ordnungsgemäß abgeben. Ja toll. Ich habe nun einen Schein bekommen, der berechtigt mich dort anzurufen. Wow! Wieder Druck der das Leben von geistig verwirrten Gestalten wie mir nicht schöner macht. Ich telefoniere also noch weitere 44 Hilfesteller ab, die sie mir als Liste mitgegeben hat. Ich habe ja Zeit.

Was hat das nun mit dem Bild oben zu tun? Nun, ich habe das Buch schon ein paar Jährchen in dem Nachtschrank liegen. 2x begonnen und wieder zur Seite gelegt. Und so wahnwitzig wie das klingt, aber jetzt scheint mir der richtige Zeitpunkt zu sein. Zum einen erhoffe ich mir eine Ablenkung von meinem Tatenmüssendruck und zum anderen kann ein Schmerz manchesmal mit einem anderen abgelöst werden. Und mit meinen Dämonen meiner Kindheit kenne ich mich mitlerweile einfach gefühlsmäßig besser aus. Meine Devise: alles kann, nichts muss. Wenn es mir zuviel wird kommt es zurück in den Nachtschrank.

Gestern ist mir aufgefallen das ich seit MONATEN nicht mehr gekocht habe. Wie passiert sowas? Wovon lebe ich? Junkfood, Selbstbeschiss und dem Glauben das jeder Supermarkt mir das schnelle Essen bieten kann. Kennst du das? Dinge mit Entsetzen festzustellen, die dir Tage, Monate gar Jahre unterlaufen, von denen du weisst das sie nicht gut tun. Ich muss… auch hier muss ich wieder herauskommen. Aber wie und wo fange ich bloss an?

Fakt: Ich muss (huch schon wieder) lernen nein zu sagen. Nein, ich kann heute keinen Besuch empfangen – Enttäuschung bei dem Gegenüber verursachen. Ich muss eine Struktur finden, die mir keinen Schaffensdruck aufbürgt – egal was ich beginne, der Erfolgssinn lässt sich nicht stummschalten. Ich muss unbedingt, ja was eigentlich? Ich habe es vergessen. Ich bin in der vergessen_phase. Leider hat mir Frau Sergeant heute gesagt das dies nicht mehr klappt. Akzeptanz bitte. Nun denn, morgen, vielleicht schaffe ich morgen etwas vorzeigbares.

Kennst du den weissen Hasen von Alice im Wunderland? 😉 So fühlt es sich gerade an.

I’m fine

… Wut über sich selber, auf sich selber …

Das hatte ich erst gestern als Thema. Wenn bei mir der innere Sturm tobt, muss es Aussen tiptop sein. Wenn ich 5x hintereinander die Küchenmesser abwische, in 15 Minuten, ist der Zusammenbruch nicht mehr weit.

🧩 Fusseln und Holla die Waldfeen 🧩

Das kippt von jetzt auf gleich, Wut auf sich selber, wenn man merkt das man seinen eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden kann.

Wenn man merkt das funktioniert nicht so wie man das gerne hätte, wenn man merkt das wird schlimmer und schlimmer das man echt meint man bekäme die einfachsten alltäglichen Dinge nicht hin.

Dieser beschissene Anspruch an sich selber, dann kommt oben drauf das man wütend auf sich wird weil man wütend wird das man Dinge nicht mehr so hinbekommt um diesem verkackten Anspruch an sich selber erfüllen zu können.

Aus dieser Schleife nicht rauszukommen ist einfach nur zum kotzen.

Wütend darüber sein das man diesen Anspruch an sich selber hat so und so sein zu müssen, es auch genau so will aber dann auf der anderen Seite auch wieder nicht so sein will, sich nicht so verhalten will,

Dieses eingeprügelte (ich nenn das jetzt mal so), es…

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Fühlen

Ich war ja mit meinem Mann in der Ausstellung „Impressionen- Depressionen“ der Robert Enke Stifftung. Und dort ging es auch um das Fühlen.

  • Wie fühlt sich ein Mensch mit Depressionen
  • Wie nimmt dieser diese Gefühle wahr/an
  • Wie drücken sie ihre Gefühle aus

Ich kann ja nur von mir sprechen und möchte dir lieb:r Leser:in sagen, einen Neuwagen aus dem Extrakatalog zusammenzustellen ist ein Klacks gegen das Erklären der o. g. Fragen. In meinem speziellen Fall kommen noch die Altlasten hinzu. Der nicht zu reinigende Fleck. Diese seelischen Narben, gepaart mit Lebenserfahrungen und tief sitzenden Ängsten machen mich zu der Arktis der Gefühle. Ich stehe mir oft selbst im Weg. Möchte schon durchaus mehr Spass und Lebensgaudi erleben, aber es stellt sich einfach nicht ein. Bei mir ist etwas entweder gut oder scheisse. Es lohnt sich, es erneut zu tun, das ist dann wohl der Spass, oder ich möchte diese Erfahrung nicht erneut erleben. Das ist dann bei mir allerdings sehr intensiv. Ich lebe in Extremen. In himmelhochjauchzent zu todegetrübt. Wann mich welcher Wahnsinn überkommt ist im allgemeinen unbekannt. Aber zurück zur Auflistung da oben.

Wie fühle ich mich? So allgemein betrachtet finde ich mich brauchbar. In guten Zeiten hat man was von mir. Ich bin dann aktiv erfreut etwas geschafft zu haben. Ich freue mich über kleine Erfolge. Ich habe Ideen und Motivation diese auch umzusetzten. Also kurz um, so wie du dich vermutlich die meisste Zeit fühlst. Das ist aber nicht mein „gute Zeiten “ Gefühl. Das gibt es so ohne Weiteres nicht. Es ist immer unterschwellig die Angst vor dem Unwetter, vor dem Niederschlag, des Versagens, des Missgefallen. Ich beschreibe es bei mir als schwimmendes Fundament. Es ist nie 100% standhaft. Und nun sag du mir, liebe:r Leser:in, wie fühlt sich das an?

Wie nehme ich diese Gefühlswelt an bzw. wahr? Bewusst und unbewusst. Ich merke sehr genau wenn ich glücklich oder zufrieden bin. Im Gegenteil zu der anderen Seite. Meisst merke ich viel zu spät das ich längst im Sturm sitze. Das kommt sicher auch daher, das ich diesen Zustand selber zu tiefst verabscheue, hasse und mit aller Kraft verdrängen und verbergen zu versuche. Dieser Zustand ist mir sehr peinlich. Ich habe ein bestimmtes Bild von Menschen mit Depressionen. Und kennen wir das nicht alle: so wie die/der möchte ich nie werden oder sein. Und was lacht dir dann die Realität ins Gesicht? Genau! Ich habe Schwierigkeiten meine Gefühle zu erkennen und noch viel mehr, zu akzeptieren. Und darum kann ich auch Gefühle anderer nur schwer akzeptieren. Das tut mir manchesmal so leid! Ich möchte mitfühlen, mit weinen, voller Wut mit fluchen oder einfach nur traurig sein. Das geht nicht. Ich habe Angst davor, mitgerissen zu werden. Die Kontrolle zu verlieren. Es sind nicht meine Gefühle. Und leider ist dies auch so wenn mir Menschen sagen das sie mich mögen, mich LIEBEN! Ich weiss es, oder ich glaube es zu wissen. Aber ich fühle es nicht! Es beschämt mich. Nicht die Tatsache DAS ich geliebt und gemocht werde. Die Tatsache das ich es nicht spüren kann, es kommt nicht an in meiner Seele oder dem Herzen. Und darum kann ich es nicht authentisch oder ehrlich zurück geben. Und das wiederum macht mich betrübt. Ich verletzte diese Menschen mit meinem Nichtverhalten. Stell dir fieses Fühlen ungefähr so vor: du bist in einem wunderschönen Konzert, ganz alleine in einem grossen Saal. Du sitzt auf einem Hocker der 2 Meter hoch ist. Keine Leiter, und du hörst die Musik nur durch eine dicke Wolldecke. Sehen kannst du die Band nur schemenhaft. Du bist also da, du weisst es ist wunderschön, aber du kannst nicht DABEISEIN, mitfeiern, mitfühlen, mitgehen und mitsingen. Und du weisst das du nach dem Konzert gefragt wirst wie es war. Und liebe:r Leser:in? Wie war es?

Wie drücke ich meine Gefühle aus? Eigentlich müsste diesen Beitrag jemand aus meinem engsten Umfeld beantworten. Aber das ist nun mal mein Blogg. Du bekommst also meine Sicht. Ich mache es kurz. Ich habe gelernt wann es möglicherweise angebracht ist, diese lieben Dinge zu sagen. Versteh mich nicht falsch, ich meine es auch so. Ich weiss das ich ohne diese Menschen verloren, einsam und nicht von dieser Welt wäre. Aber ich kann es nicht sagen, weil in meiner Gefühlsschublade einfach zu wenig Input ist. Und was nicht da ist, muss ich mühsam erlernen. Ich Bilde mir ein das es unecht ist, wenn ich mit den grossen liebenswerten Worten jongliere. Ich hoffe so sehr darauf das meine Menschen es einfach wissen und für mich mit fühlen.

Und dann gibt es ja noch die allgemeinen Gefühle wie Wut Traurigkeit, Überforderung und das ganze gute Zeug. Ich fühle sehr intensiv und wie mit einem Vergrößerungsglas. Wenn es kommt, dann eben richtig. In den schlechten Phasen ebenso, wie in den Guten. Und dann kommt es vor das ich Menschen ein Bild präsentiere, welches ich nur in dem Moment bin. Und dann versuche ich dieses Bild in der nächsten Begegnung erneut hervorzubringen. Das gelingt mir häufig nur unter extremer Kraft- und Energieaufwendung.

Es ist also recht anstrengend ich zu sein. Und zu Weilen finde ich mich auch richtig bescheuert. Dennoch lerne ich wieder einmal mehr, das meine Krankheit nie langweilig wird und doch eine verlässliche Konstante ist.

I’m fine

Ü

Grüsse vom Sergeant

Hallo liebe Leser:Innen. Ich kann jetzt schon sagen, mit Überraschung war mein Besuch bei meinem Sergeant schon zu verbuchen. Zu allererst war ich so nervös, unsicher und zweifelnd. Was soll ich da, ich kenne doch die Probleme. Sie kann doch eh nichts tun. Worüber sollen wir bloß sprechen. Bin ich überhaupt „depressiv“ genug um einen Besuch zu rechtfertigen. Fragen die mein Selbstbild deutlicher nicht zeigen können. Als ich heute auf dem altbekannten Ledersessel platz nahm, war sofort ein durchatmen spürbar. Ich wusste, ich kann alles sagen, egal wie unnötig es klingt. Ich wusste nur den Ausgang nicht. Und das er so krass sein würde erst recht nicht. Ich wollte eigentlich nur die happy beeing pills.

Ich habe geschildert wie schwer mir mein Leben gerade fällt. Wie anders, wie überflüssig. Anders als seiner Zeit, schwerer tiefer und unnötiger.

Wieso schaffen es andere Frauen, mit viel schlimmeren Erkrankungen, so flott mit einem Mundabputzer wieder durchzustarten? Ich wollte immer die von den coolen, alles rockenden, zu bewundernswerten gehören. Anspruch und Realität. AKZEPTANZ Frau P. bitte üben Sie Akzeptanz. Für die Medikamente, für ihre Verfassung und ihr damit umgehen. Sie müssen nicht funktionieren, sie müssen nicht perfekt sein. Sie sind viel zu früh wieder zurück zur Arbeit, zurück zum Alltag und weg von Verarbeiten gegangen. Ach echt? Ich hatte nicht das Gefühl. Die Quittung habe ich nun. PTBS, Depression und Erschöpfung. Wissen das niemand braucht: 40% aller Brustkrebspatientinnen leiden im Anschluss der Behandlung an eben diesen Beschwerden. Mein Mann so: Und warum bist du nicht einfach mal die 60%? Ich werde sie beim nächsten Besuch fragen.

Sie ist nur noch bis Juni für Kassenverrückte da. Ich solle mir bitte dringen einen neuen Therapeuten suchen. Ausserdem bitte zu meinem Frauenversteherarzt gehen, er soll mich bis Ende des Jahres herausnehmen. Wie bitte??? Ja, wann genau haben Sie denn verarbeitet zwischen Behandlung und Wiedereingliederung. Ach, gar nicht? Verdrängen klappt doch nur bedingt. Sie erinnern sich? Ja, doch, wage.

Gut, nun bin ich 4 Wochen AU und bekomme weitere 4 Wochen von ihr. Meine „mir strahlt die Sonne aus der Seele“- Pillen sind auch mit eingezogen. Mit 2 Terminen bei ihr hat sie mich entlassen- gehen sie atmen, geniessen und erholen. Wir sehen uns nächste Woche.

Ich habe mich heute damit angefreundet dies auch zu tun. Etwas Angst vor den Begegnungen mit Menschen die sich freuen das ich ja jetzt Zeit habe, habe ich schon. Ich weiß das ich nicht viel länger funktioniert hätte. Mir war es egal, alles war mir egal. Der Tag, die Nacht, das Sein und das Gehen. Natürlich würde ich mir nicht selbst das Leben beenden. Das weiss ich jetzt. Aber woher soll ich denn wissen wie es ist wenn dieser Gedanke nicht mehr klar zu fassen ist? Gut ist, ich bin viel zu ängstlich und natürlich viel zu neugierig wie mein Leben weiter geht. Ausserdem möchte ich mit einem Lächeln gehen, nicht völlig verquert.

Nutze die Zeit, sie meint es gut. Heute ging es mir sehr schlecht und sehr gut. Ich war hellwach und total müde. Das ist gut. Abwechslung ist wichtig.

I’m fine like I haven’t been for a long time…. einer sagte mal: du darfst nicht alles glauben was du denkst.

Ich freue mich auf morgen.

Guten Tag Frau Sergeant, da bin ich wieder.

Aus heiterem Himmel; schön wärs! Der Himmel ist nicht heiter. Zumindest mindestens wolkig. Heute habe ich mich entschieden alte Wege zu gehen. Ich bin sogar bereit die tollen Muntermacherpillen wieder zu nehmen. DAS ist doch verrückt. Es ist so anstrengend den roten Faden nicht zu verlieren. Sich nicht in Aufgabe hineinzusteigern. Dieses Denken um nicht zu denken. Dann wieder so viel Kraft und Energie aufbringen nicht einfach aufzugeben und sich zu ergeben. Ergeben in dieses anstrengende Leben. Ich rief also heute in der Praxis an und bat um einen Rückruf, Termin oder irgendetwas. Sie rief mich sofort zurück. Warum ich mich erst jetzt melde? Warum höe ich diesen Satz in letzter Zeit so oft? Mir scheint als bräuchte ich dringender „mehr Mut“ als gedacht.

Und genau DARUM

gebe ich nicht auf. Nicht dieses Mal. Ich kann nicht einmal genau sagen was mich blockiert und müde macht. Nicht einmal dazu habe ich Lust, es herauszufinden. Genug gejammert. Ich warte auf die erste Sitzung mit meinem Sergeant. Und leider wohl auch eine der letzten Termine. Sie gibt ihre Praxis auf und macht nur noch private Patienten.

Ich starte also genau dort wieder, wo ich nie wieder sein wollte. Super Gefühl 😔.

I’m fine … ich muss nur oft genug daran denken.

Was für ein Tag!

Ich habe ja geschrieben das ich mehr Zeit und Worte benötige um meine Vermutung loszulassen. Die Vermutung warum meine Schwestern und ich irgendwie zusammenfinden. Es fing im letzten Jahr an: Krebs 1.0 zog ein und ich fühlte mich verpflichtet den Frauen der Familie diese Selbstverantwortung aufzuerlegen. Irgendeine Frau macht nun einmal den Anfang. Von dem Tag habe auch ich einen Powerboost gestartet. Naja, eigentlich vom Tag der Diagnose. Mir war klar das ich in nächster Zeit keine Kraft für Familienscheiss haben werde. Sie bemühten sich und waren EHRLICH interessiert und hilfsbereit. Ok, ich will nicht übertreiben. Sie waren mehr als sonst. Ich war aber auch mehr als sonst: mehr zerbrechlich, mehr zutraulich, mehr hilfesuchend und mehr ich? Oder überhaupt mal ich? Keine Ahnung liebe:r Lerer:in.

Und weil ich gerade den Superwomendress an hatte, habe ich meiner Mutter voller Mut mitgeteilt das ich 1. Kein Sterbenswörtchen mehr von meinem Peinigerarsch hören will und 2. Das ich mich mit meinen Schwestern treffe und wir miteinander reden. Das hatte zur Folge das meine Mutter nun nicht mehr zwischen ihnen und mir interagieren kann. Bis heute! Und wenn ich mich mit irgendwem aus diesem Frauenclan treffe (oder gar wir alle gleichzeitig 🤪) habe ich weniger Angst. Ich fühle mich gleich, genauso und dazugehörig. Ich habe mich immer so gewehrt, ein Teil dieser schweren Gene zu sein, aber letztlich lässt es sich nicht leugnen.

Sie, also meine Mutter, ist nicht mehr die Weide mit den riesen Wurzeln und umherflatternden Armen. Sie kann keine Peitschenhiebe mehr verteilen. Sie hat an Kraft und Energie verloren. Und nein, ich meine damit nicht das „meine Mama“ sein. Das bleibt sie. Ich glaube ich bin gewachsen und auf meine Füsse gefallen – nicht auf die Knie! Das ist ein schönes Gefühl, das möchte ich nicht wieder loslassen.

Aber zurück zu diesem Tag

Ich habe heute

  1. Verschlafen
  2. Zu wilde Piercingkunden gehabt
  3. Zu wenig Kaffee getrunken
  4. Kein schönes Mittagessen bekommen – ich habe mir nichts bereitet
  5. Einen 5k Lauf semitoll absolviert
  6. Fast geweint vor übermannter Emotionen- das habe ich Gott sei dank wieder im Griff.
  7. Meinen Mann wieder versetzt – Sozialkontakte und viel zu spät dran
  8. Junkfood gegessen- hat nicht geschmeckt
  9. Ein heisses Bad genommen- seit der Bestrahlung ist mir immer so kalt
  10. Mein VaG_na versorgt – wir sind keine guten Freunde mehr seit Tamoxifen
  11. Und diesen Beitrag verfasst!

Am Donnerstag gehe ich mit meiner besseren Hälfte zu einer „Impressionen-Depressionen- Austellung“ und freue mich sehr darauf. Vielleicht bringt es mehr Licht in meine Tunneltage. Für ihn, mich zu fühlen und verstehen können.

Damit kann ich sagen, es war ok. Es ist immer ok.

I’m fine!

„Was für ein Tag!“ weiterlesen

Ich bin noch da.

Wir drehen uns im Kreis Herr Doktor.

Ich bin nicht weg, wo soll ich auch hin. Wenn ich mir das recht überlege, bin ich noch immer in einer „Apothekerkommode“ verhäddert. Eine Schublade öffnet sich, eine klemmt, eine fällt mir auf die Füße und die nächste knirscht.  Genau genommen passt der Vergleich sogar richtig gut. Ich renne von einem Arzt zum nächsten und lasse mir sagen wie normal das jetzt eben bei mir ist. Das neue Leben nach dem „nichts“ ist vollkommen gaga. Eine Schublade ist ganz oben – die Vernunftschublade! Die schiebt sich mit Jubel und Konfetti von allein und ungefragt auf. Sie lacht mich hämisch an und sagt: Entschuldigung, was gibt es hier zu trübsalen! Hier, nimm meine Partystimmung und sei dankbar und glücklich. Und Tschüss, wieder zu. Was soll denn dieser altkluge Scheiss der Besserwisserei. Was glaubt denn das Oberstübchen, was ich nicht schon wüsste. Ich gebe mir die allergrößte Mühe so glücklich und dankbar und zum kotzen fröhlich zu sein. Immerhin ist alles vorbei. Genau,  knirscht es aus der anderen Schublade. Es ist vorbei. Die friedliche Sicherheit vor dem „nichts“, die Gesundheit, die Sorglosigkeit unumstößlich gesund zu sein. 3 Jahre beschissene Therapie weg. Naja ein bisschen zumindest. Und bevor ich auch nur zu lange in diese Schublade schauen kann, meldet sich die nächste bescheuerte Schublade. Die nennt sich wohl Arroganz oder Scham. Einen Blick hinein und es fliegt mir folgendes um die Ohren: wie kannst du nur so ermessen sein und nur daran denken das es dir nicht gut geht. Was ist das schon – alles  Pillepalle.                                                                                            Und wie ich da so versuche diese verflixten Schubladen zuzunageln, vergesse ich wie ich die Ruhe finde. Nun schwafel ich aber wirklich hochtrabend intellektuell.  Ich fasse das mal kurz zusammen. Kirmes im Kopf. Das Karussell dreht sich und weder die Richtung noch die Geschwindigkeit ändert sich. Also bin ich wieder hier. Schreiben hilft. Nein, reden nicht. Reden macht es laut und echt. Ich hasse es, wenn mich jemand zum Reden motivieren will. Was soll ich auch sagen! Alles wäre falsch, übertrieben, untertrieben, unvollständig. Und vor allem nicht für andere Ohren bestimmt.

Ich brauche einen Plan.

Zu meinem letzten Kontrollbesuch beim Frauenversteherarzt habe ich schon den Entschluss gefasst: ab jetzt lasse ich mich nicht mehr verrückt machen. Ich lasse mir Zeit bis zum nächsten Termin und ich stelle keine Fragen mehr. Wer zu viel fragt bekommt zu viele Antworten. Wer hat mir denn den bekloppten Vorschlag gemacht eine Darmspiegelung zu machen!? Ach das war ja meine Euphorie und Verantwortungsduselei. Dem Rektalkanal geht es bestens. So der Arzt. Lediglich Spastiken hätte ich am Muskel. Ach guck, sogar da spasste ich ab. Verdammt nochmal, ich hatte nur „nichts“. Das blöde ist nur, aktuell lebe ich in 3 Monaten. Alle 3 Monate Kontrolle. Das ist ein Münzwurf pro Fahrt im Karusell, die 3 Monate dauert. Dann eine neue Münze einwerfen und wieder eine Weile im Kreis drehen. Also ist mein Plan nun auch nur so lala umsetzbar.

Mach das Beste draus.

Positive Sachen gibt es aber auch. Ist ja nicht so als wenn ich nur im Modder lebe 😄 Meine Schwestern haben eine Erleuchtung erlebt. Oder ich? Wir zusammen so ganz ausversehen. Wir kommen mit uns klar. Wir machen Sachen zusammen. Wir geben uns Mühe, uns so zu nehmen wie wir sind. Und als ob das nicht schon unfassbar unglaubwürdig wäre, nein, ich fühle mich nicht mehr wie ein dummes ungeliebtes Kind. Nicht immer zumindest.

Warum ist das so?

Ich wage eine Vermutung aufzustellen. Die braucht wohl etwas mehr Raum. Das möchte ich gesondert verfassen. Ich brauche wieder Worte und Raum dafür. Meine Mutter und ER sind daran nicht unschuldig.

I‚m fine … some parts of me.

Ich war heute in der Reinigung. Ob das ein gutes Zeichen ist? Was ist denn bloß mit diesem Fleck….

Hallo neues Leben, 38 Minuten bist du nun alt…

So habe ich das geplant. Nach der Anschlussheilbehandlung fängt mein neues Leben an. Nix mehr will ich von Krank, Krebs und Bla Bla hören. Well, the plan was good, but… So einfach ist das nicht. Aber was ist schon einfach. Ich schreibe nur für meinen zukünftigen Rückblick fix auf: 28 Bestrahlungen waren am 18 Dezember erledigt. Die Haut war ein chicken well done. Der Gemütszustand okay, die Fitness lacht sich heute noch schlapp über meinen Enthusiasmus. Ich bin dann am 14. Januar in die Reha, heute nennt man das AHB! 3 Wochen und 3 Tage habe ich mir erlaubt zu chillen. 😊 War gar nicht so scheisse wie ich heraufbeschworen habe. Keine Telefonate, keine grossen sozialen Medien, keine Sorgen Anderer hören und nur für mich da sein. Das muss ich öfter tun. Vor Ort war ich ganz die Alte, unnahbar, distanziert, beobachtend bis fast unsicher.

Und nun sitze ich seit knapp 45 Minuten im Taxi in mein Leben danach. Ich sage dir liebe:r Lerser:in, es ist genau so. Nichts wird so sein wie vorher. Ich habe meine Arbeitszeiten neu geplant, mal sehen wann das Leben lachend um die Ecke kommt, habe mir kleinere Ziele gesetzt und möchte mehr ich sein, weniger in mir, mehr offen. Möchte etwas mehr Sonne in mein Herz lassen und mich weniger zügeln vor der Angst der Enttäuschungen. Ein paar körperliche Wünsche habe ich auch, z. B. einen neuen Sport probieren. Vielleicht weniger Leistungsgeil und mehr Spassbegeistert? Ok, ich sollte es nicht übertreiben. Ziele braucht der Mensch, aber Überforderung nicht.

Eine Frage dreht sich in mir:

Habe ich Angst?

Komisch, ich frage mich dies doch des Öfteren. Habe ich ? Habe ich nicht? Nicht leicht zu beantworten. Ganz tief in einer Ecke sitzt eine winzige Schublade die leicht zuckelt, ich öffne sie nur ab und zu und klappe sie schnell wieder zu. Dort sitzt dieser Gedanke der : das war noch nicht alles Schätzchen. Aber du brauchst keine Angst haben, dein Leben war erfüllt, gefüllt und genug. So sieht es dort in der Schublade aus. Und weil in dieser Schublade jemand auf mich wartet, um mir genau diese Gewissheit zu zeigen, lasse ich sie möglichst zu. Mein Geist ist so sicher das ich …. Ja wie sag ich es blos. Was du lesen kannst, wird zur Realität. Also sage ich allen die es hören wollen, einschließlich mir: ich bin gesund, ich werde alt und ich lebe. Das ist so ein komisches in sich ruhendes Wissen, das es ungeheuerlich ist. Diese felsenfeste Sicherheit nur kurz einen Umweg des Lebens genommen zu haben, und gleichzeitig zu ahnen das dieser Umweg im Grunde die Zielgerade war. Fragt sich nur noch wie lang die Zielstrecke ist und was ich draus mache. Vielleicht sind das alles auch nur die berühmten Spätfolgend.

Also das war sie nun die Reise in die Welt, in der niemand sein möchte. Ab geht es zurück in die Welt des Lächelns und weiter machen.

Dieser Fleck lässt sich nicht so leicht verdecken, aber i’m fine!

20 Tabletten später …

Heute nehme ich Tablette 20 von 1825. Ich finde das ist ein Fortschritt 😂 Na gut, wenn ich bedenke was für arschige Tabletten es sind, sind 20 eigentlich schon zu viele. Und warum bekomme ich überhaupt noch meine Periode? Also ehrlich gesagt habe ich schon irgendeinen Vorteil erwartet. Vielleicht ist das ja so’n “ kommt Zeit, kommt das Gute“ Ding. Immerhin kann ich wieder joggen gehen – also ich führe meine Laufschuhe aus trifft es wohl eher. Ja, auch wenn mein „nichts“ ausgezogen, meine Boobs wieder recht normal aussehen und ich die Akkutbehandlung fast abgeschlossen habe, ich bin weit entfernt von vorher. Müde, schlapp und antriebslos – Mensch hab dich lange nicht gesehen! Willkommen zurück. Ich habe es im Urin, in den Hormonen geht ja nicht mehr, das kommt auch nicht mehr zurück, also das Vorherleben. Ich freunde mich gerade an, erneut ein neues ICH zu kreieren. Wann das wohl mal vorbei ist? Ich mag wirklich nicht alle paar Jahre ein neues Konstrukt aus mir zu schnitzen. Ich möchte einfach immer cool sein, stark und taff. Aber momentan klappt das irgendwie nicht gut. Und du glaubst gar nicht liebe Leser:in, wie oft ich höre: ja, sei doch mal nicht stark, du kannst loslassen, weinen, jammern und traurig sein. NEIN verdammt, das kann ich eben nicht! Diese Fähigkeit wurde mir in meiner Kindheit genommen. Mein Überlebenskampf ist Schweigen, lächeln und durch. Gedanken in die Schublade, Licht aus und abschliessen. Heute knallt es mir fast so schlimm um die Ohren wie vor meinem Comingout. Nur leise, sehr leise. Ich habe den niedlichen Krebs erwischt. Ok, ganz so niedlich nicht nur eben rechtzeitig. Und er ist entfernt. Aber die mentalen Folgen, das Gedanken Denken und die Langzeitfolgen sind eben nicht zu ignorieren. Ich mag nicht jammern, ich mag aber auch nicht das um mich herum vergessen wird: ich habe eine verkackte todesbringende Drecksau zu Gast gehabt – nur Koffer auspacken konnte sie nicht. Und wer sagt mir denn das die Strahlen den Rezidiv verhindern? Ich hardere aber auch zusätzlich mit mir, habe Angst drüber nachzudenken: muss ich nun zum Traumatherapeuten oder lieber nicht. Öffnen wir die Büchse der Pandora? Wieviel kann ich noch etragen? Will ich noch ertragen? Warte ich bis das Schloss allein aufspringt? Ich muss darüber nachdenken… oh man. Und dazu kommt nun also ab morgen die 28 tägige Strahlenparty. Da lass ich mir also die pure Sonne auf Dekolleté strahlen. Weihnachten wird hell erleuchtet, in jedem Raum, den ich betrete. Ein schöner Jahresabschluss. Fernweh – Veränderungswunsch! Er ist noch da, war nicht weg. Flucht nach vorne, Rückzug, was ist das Richtige?

Aber wie allgemein erfasst: i’m fine

Wo ist der Anfang und wann kommt das Ende?

Ich sollte damit beginnen: mir geht es gut. Meinen Besuch beim Traumatherapeuten habe ich wahrgenommen. Ob er dann in die engere und einzige Wahl kommt, wird sich zeigen. Lust habe ich dazu überhaupt keine. Ich denke darüber nach und denke und denke. Die Angst vor der Wahrheit… was ist wenn ich herausfinden das ich einfach nur kindliche Amnesie habe? Habe ich dann der Welt eine Leidensgeschichte aufgetischt, die es nie gab? Mit der Tatsache könnte ich nicht leben. Ich wäre so sehr beschämt, daß wäre ein Todedurteil. Ich muss da noch länger drüber nachdenken. Wenn mir doch nur jemand eine Garantie geben könnte das nichts passiert. Aber, soetwas bekomme ich einfach nicht – in gar nichts und in meinem Leben schon gar nicht. Im Dezember soll ich mich melden, dann starten wir im Januar mit der Therapie.

Mein „nichts“

Die Zeit ist irgendwohin verflogen. Ich habe mitlerweile 2 Brustoperationen hinter mir. Die ich nicht so dramatisch fand wie es klingt. Ja, es ist eine Operation, ja eine blöde Stelle und die Langzeitheilung nervt. Aber der Krebs – der sichtbare, der wurde entfernt. Dafür nehme ich das gern in Kauf. Ich finde der Operateur hat sehr gute Arbeit getan. Meine Brust sieht gar nicht verändert aus. Lediglich etwas weniger gefüllt und leicht verbeult. Die linke Brust macht mir etwas Gedanken, denn weg ist das da drin nicht. Ich sehe und spüre es noch. Naja, warte ich ab was die Kontrolle in 3 Monaten sagt. Für rechts steht nun die Bestrahlung an. Chemo brauche ich nicht – oh lord, thanks a lot! Was ich allerdings nehmen muss, ist die Langzeitantihormontherapie. Was für ein Wort. So lang sind auch die Nebenwirkungen. Und da komme ich wieder zu Part 1 dieses Eintrages. Die Tabletten verursachen unter Umständen schwere Depressionen. Klasse!

Und was macht das nun alles mit MIR? Gefragt hat mich das noch keiner. Ich mich schon. Durch die Tatsache das ich mich nie sonderlich ungesund benommen habe, frage ich mich was der Krebs bei mir sucht. Ich vermute das sich wer gedacht hat: och komm, die schafft das auch noch. Denjenigen möchte ich nicht enttäuschen. Natürlich habe ich darüber nachgedacht was ist wenn mich „nichts“ erneut heimsuchen oder gar dahinraffen sollte. Ja, dann ist das so. Klingt komisch, aber ich wäre damit im Reinen. Mein Leben war nicht oft all zu gut zu mir. Die Sorgen und Ängste machen müde. Nein, ich sehne mich nicht nach meinem Ableben! Ich könnte damit nur umgehen. In die andere Richtung habe ich aber auch gedacht. Wenn ich diesen Warnschuss nun bald überstanden habe, was dann? Möchte ich so weiter leben? Möchte ich etwas ändern?

Ja

Das möchte ich – etwas ändern. Was genau weiss ich nicht. Und Angst habe ich davor nun wirklich. Meine bessere Hälfte ist damit nicht im grünen Bereich. Das macht es schwer. Akzeptanz für eine andere Meinung als meine zu finden ist für mich neu. Es geht hier nicht darum eine neue Geschirrserie auszusuchen. Ich möchte nicht meine zweite Lebenshälfte mit einem Haus verbringen was mich im Anblick nervt (zu gross, zu viel Leestand und damit zu viel Platz zum vollstellen/vermüllen). Es muss trocken und sauber gehalten werden. Ich ich will mich nicht mit solchen Grundsatzdiskussionen genau darüber ärgern. Ich möchte eventuell eine mutige und neue Entscheidung treffen. Vielleicht das letzte Mal in diesem Leben? Der nächste Umzug oder Veränderung wäre dann wohl ein Altersheim, Pflegeheim oder die Kiste. Auch möchte ich mich finanziell nicht mehr so unter Druck setzen. Dazu gehört auch eine Veränderung. Und die kann nur ich angehen. Und nur ich bin dann für die Zukunft verantwortlich, denn nur ich trage die grosse Verdiensttüte nach Hause. Mir wird so langsam bewusst das dies natürlich enorm Stress in mir auslöst. Selbstgemachter Stress natürlich. Und hinzu kommt: Veränderung bedeutet bei mir immer „mich einlassen“ . Allein will ich das nicht, und allein Alt werden schon gar nicht. Und all diese Fragen stressen mich auch. Also muss ich entscheiden: schweigen, weiter machen und keine neuen Träume oder Ziele umsetzten oder das Leben neu schreiben und Licht, Lachen und Mut ins Haus holen. Tja, was tun sprach mein ich…

Aber dieses Mal mehr denn je i’m fine

Heute geht es los…

oder es ist zu ende? Ich habe keinen blassen Schimmer. Wilde Traumgedanken verfolgten mich die letzten Nächte. Von „Ach, sie sind kerngesund, Fehlalarm.“ Bis hin zu „Bleiben sie gleich hier, machen wir kurz fertig, ihre Brust.“ Dieses Unwissen und die Machtlosigkeit, nicht mitwirken zu können, macht mich mürbe. Also sind es jetzt nur noch wenige Minuten (80 oder so) und dann WILL ich nicht mehr aufgeschoben, nach hinten versetzt oder auf die Wartebank geparkt werden. Und wenn es sein muss, sage ich das heute laut und deutlich. Punkt

I’m fine …

6 Wochen +1

Wie bekannt, habe ich gestern vor 6 Wochen meinen Knoten ertatet. Brust links – harmlos wie sich herausstellte. Das Böhnchenwollte mir nur sagen: hey, guck mal zu meiner Nachbarin. Habe sie im Mammographiezentrum gemacht. Nach einer für unmenschlichen Wartezeit kam ich dann dran zur Stanz- und Vakuumbiopsie. Dort wurde ich freundlich und empathisch betreut. Nett durchleuchtet auch, aber im Nachgang war die Angst größer als die Tatsache als solches. Es tat nicht weh. Jetzt, 2 Wochen später ist meine rechte Brust ordentlich hart, grün und blau und wirklich nicht mehr mein Freund.

Das Ergebnis ist so la la. Ein diktuales carzinom in situ

Ich könnte jetzt die vielen Erfahrungen, Meinungen und medizinischen Neuheiten von mir geben. Nützt aber nichts. Es bleibt ein Krebs der zwar wegen seiner hormonellen Beschaffenheit gut behandelbar und sehr gut heilbar ist, aber leider auch eine Heimtücke mit sich bringt. Bei Nichtbehandlung würde eine 87% Wahrscheinlichkeit zu einem Tumor in den nächsten 5 Jahren gegeben sein. Will heissen: Brusterhaltende OP und Bestrahlung. So sagte man mir beim Radiologen. Vorstellung beim Brustzentrum ist in, nun 2 Wochen, geplant. Was mich erwartet? Keine Ahnung. Alles ist drin. Von einem kleinen Schnitt und das war es dann, bis hin zur OP, Bestrahlung, Chemo, Tablettentherapie über 5 Jahre. Also, sitze ich heute beim Frauenarzt und hole mir die Überweisung zu eben diesem Bustzentrum. Diese Warterei ist unerträglich, lehrt mir gerade das Leben noch einmal ganz neu. Ich möchte aber betonen: ich habe noch verdammter Glück! Das geht auch viel schlimmer.

Eingewöhnung

Zur Erklärung: ich bin nicht nur Erziehende im beruflichen Kontext sondern auch Mutter und seit einem Jahr, auch Oma. Etwas früh wie ich finde, aber das lag nicht in meiner Macht 😃. Und heute musste/durfte ich einspringen, den kleinen Erdenmensch in der Krippe einzugewöhnen. Morgen auch. Interessant dies nun aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Es ist eine willkommene Abwechslung bis morgen Mittag. Da habe ich mein Befundgespräch für das „nichts“ in den Boobies. Ich bin mir sicher das sie mich nicht im Stich lassen. Ich war immer gut zu ihnen, dann dürfen sie das jetzt auch zu mir sein.

Nervös wäre gelogen… neugierig-angespannt trifft es eher.

Um 10 Uhr, heute – also gleich gefühlt, sollen mir meine Boobies perforiert werden um „nichts“ zu finden. Ja, ich bin mir sicher. Warum? Weil es nicht anders sein kann. Und wenn „nichts“ etwas intensiver betreut werden muss, tun wir das. Mit Ziel einfach wieder auszuziehen. Aber, ich würde lügen, würde ich behaupten das mich diese Begegnung mit zwei mir fremden Abhandlungen nicht unangenehm zusetzen. Braucht keine Frau! Mann übrigens auch nicht. Kommt nämlich auch bei den Männern vor. Sicher ist sicher. Und darum habe ich mir für, in nächster Zukunft liegende Wettkämpfe, schon einmal einen Platzhalter besorgt. Ich mag es vorbereitet.

Nun sind also 3 Wochen warten um. Ich habe seit 8 Tagen Urlaub und kann nicht behaupten entspannt genossen zu haben. Verdrängen trifft es wohl. Ha, da ist meine beste Disziplin ja wieder. Und genau darum werde ich morgen freundlich nach einer AU bitten. Darf ich das? Ist das albern, übertrieben? Mir egal.

Mein Outfit steht:

Ein Tag mit Erinnerungen – mit meiner Oma 🥰

Unerwartet, ungeplant und ein wenig müßig bin ich heute als Teil eine 3er Oma-Gang unterwegs gewesen. Meine Mama hat vorgeschlagen meine Oma zu besuchen. Mit meiner Enkelin. Irgendwie ist es ja auch eine Abwechslung bis zum nächsten Mittwoch. Wir drei Dame – also jede eine Oma -plus die 5. Generation. Es schiffte die ganze Zeit. Wir hockten in einer winzigen Wohnung. Oma, also meine, hat Kuchen gekauft, es war Mittag! Nun, Oma schlägst du ihre Mühen nicht aus. Irgendwie war mir unbehaglich. Zu eng, zu nah und zu ungewiss. Kurz kam die Sonne raus und ich nutze die Chance und packte Kind und Omis ein und raus. Kurz zum Spielplatz. Oma machte ein Abstecher über die alte Strasse. Den ehemaligen Wohort von MEINEM Opa – den Opa! Ich war wehmütig und erstaunt zugleich. Meine Erinnerungen waren echt! Es sah fast so aus wie ich es noch wusste – glaubte zu wissen. Einige fragen konnten mir meine Oma beantworten und Erinnerungen bestätigen. Einiges wusste sie leider nicht mehr. Nun, sie ist 89.

Danke! Danke an wen auch immer. Ich habe nicht nur schwarze Flecken. Das stimmt mich glücklich.

By the way … ein Therapeut hat Platz, noch dieses Jahr!!!! Ich darf vorsprechen. Jetzt? Brauche ich es noch? Naja, wenn nicht jetzt, dann irgendwann. Also gehe ich erst einmal hin. Haben ist besser als brauchen.

Zeit kann lang sein – in guten wie schlechten Situationen.

Ich habe nun einige Stunden überlegt… mehr Zeit hatte ich nicht. Soll ich niederschreiben oder nicht?

Was nicht niedergeschrieben steht, existiert nicht. Ganz einfaches Gesetz. Zumindest in meiner Welt. Noch bin ich nicht durch mit dem Dwnken. Und vielleicht ist es auch völlig überflüssig , übertrieben und überheblich. Habe ich nicht “ schon immer“ den Hang zum Übertreiben gehabt – so meine Schwesternschaft. Ganz aktuell erfahre ich das Schwester 2 vor einigen Monaten zwei dicke Knubbel in der Brust gefunden hat. Letztlich stellte sich nach einem Ultraschall heraus das es nur Zysten sind. Kein Handlungdbedarf. Gott sei dank. Hätte ich es gern gewusst? Ja verdammt. Dann hätte ich mir eher einbilden können das ich auch eine Zyste habe – kein Handlungsbedarf.

Wusste ich aber nicht.

Sie ist eben nicht mitteilungsbereit. Ich habe mich geäußert und nun weiss ich es. In meiner Brust ist „was“. Eine Zyste kann es sein, sieht aber nicht typisch aus. Leider ist bei der routinierten Untersuchung beide Brüsten zu checken, die zweite Brust in den Fokus geraten. Toll. Ich habe einen Termin – in 3 Wochen. Gut, dann kann es nur eine Sicherheitskontrolle sein. Wäre es schlimm, hätte man es eilig, so sagte mein Frauenversteherarzt als er mich nach der Mammo am Dienstag anrief. Wieso ruft er an, wenn es harmlos ist? Mein Wohlbefinden und die Wahrheit waren der Grund. ER machte sich Sorgen über mein „was“. Ach, das erfahre ich 8 Tage später. Danke! Nun würde er beruhigt das die Behandlung startet. Was für eine Behandlung? Rückzug. Noch zu früh und wenn, eh im Frühstadium. Ja, ich schreibe in Hieroglyphen… so verstehe ich es auch. Der Termin bedeutet beide Brüste durchsuchen und Proben nehmen. Löcher rein sozusagen.

Mein Plan: es wird ein Fehlalarm sein PUNKT

Unerwünschte Bilder vom Gynäkologen

Um damit gleich mal aufzuräumen – ein Ulraschallbild vom Frauenarzt ist nicht immer mit Freudentränen verbunden. Aber das ist wohl mit Logik und Verstand selbst herzuleiten.

Ich möchte meinem Ulraschallbild gar nicht so viel Aufmerksamkeit schenken. Nur soviel, wie es zu mir gekommen ist – also das ganz frische Bild.

Am Sonntagabend bin ich im Bett meiner Routine nachgekommen: die Brust durchkneten und systematisch Abtasten. Ja, da bin ich etwas überfürsorglich. Bis Sonntag dachte ich das zum Teil selbst von mir. Gut, da ist sie nun. Die Murmel. Das war mein erster Gedanke: oh, fühlt sich an wie eine Murmel. Rollt hin und her, ist fest und glatt. Und ich kann sie sogar von außen im Ansatz sehen. DIE war einen Tag vorher nicht da. Der Schreck folgte sogleich. Mein Mann schlummert schon. Nun nicht mehr. Er musste kurz mit anfassen – bilde ich mir das ein? Nö. Geh morgen zum Arzt. Gute Nacht. 😳 Ja, so geht man(n) professionell damit um. Ich bin ins Bad. Das Kind war da. Sie hat die Murmel auch befummelt. Am nächsten Morgen habe ich natürlich sofort beim Arzt angerufen. Der Hausarzt reicht doch? Joa, erst mal schon, aber er würde mich eh direkt weiter überweisen. Hmmm. Also doch der Frauenversteharzt. Ja, kommen sie her, mit Wartezeit. Boa, wie ich es hasse. Ich hatte 2,5 Std Wartezeit! Zwischendrin ging es etwa so in meinem Kopf ab: was soll ich hier? Wozu muss man das prüfen? Ist nur ein Pickel, also Tschüss. Der sagt mir eh das es nur eine Zyste ist, kann man nichts machen. Da verschwende ich jetzt Stunden meiner Zeit. Ich hatte noch nie was Ernstes… ok, ist noch da. Bestimmt habe ich mir das eingebildet. Das ist doch lächerlich. Ich bin gesund, das passiert mir nicht. Und so weiter… ich war so genervt, ich kann das nicht beschreiben.

Nach kurzer Beschreibung Boobs angehoben und da sagt er: ja, reicht, sehe ich schon. Messen wir jetzt mal nach und sehen weiter. Gemessen, nicht gross, erfreut ihn. Beweglich, seine Freude stieg. Schmerzen? Nö. Schweigen. Er geht stark von einer Zyste aus. Muss raus, egal was es ist, würde mich nur belasten weil tastbar. Hier haben sie eine Überweisung, rufen sie dort sofort an und sagen sie ZEITNAH. Ok. Oder ne, gehen sie dort sofort hin und holen sich einen Termin,  geht schneller. Hä, ich dachte alles harmlos. Ich also zur Radiologie. Immer wieder prüfender Griff zur Murmel – noch da oder? Der zeitnahe Termin ist in 7 Tagen…

Was fange ich nun mit Murmel an? Google sagt alles. Es ist definitiv eine Zyste- keine Behandlung nötig. Es ist ein Karzinom – punktieren und Weiterbehandeln. Jo, ich bin schlau wie Sonntag Abend. Nun habe ich entschieden: es ist nix! Ein Pickel oder so. Keine Behandlung nötig. Ich hatte niemals etwas Bedrohliches, das steht mir einfach nicht. Ich habe ganz andere Dinge überlebt. Wir erinnern uns.

Im fine 🙃

Lebenszeichen

Ich wurde gefragt ob ich nicht mehr schreiben möchte. Gute Frage, die Antwort ist DOCH. Oder ja, ich möchte noch schreiben. Aber gerade fehlen mir die Schlüssel zu meinen Schubladen. Oder ich bewahre sie aktuell sicher auf. Die letzten Wochen waren für mich anders anstrengend. Der Übergang von der verschlossenen inneren Seite, umzukehren in eine geöffnete und geoutete Seite ist schwer. Nicht das Schreiben, das „sich damit auseinandersetzen“. Und somit habe ich neben dem Schreiben auch damit zu tun, mich nicht in Ängste, Triggern und alte Muster zu verlieren. Auch genau so bahnte es sich an. Es gab Tage an denen ich aus heiterem Himmel Schnappatmung bekam, Tränen sich anbahnten, oder ich kurz vor einem Flasback stand. Und so sehr ich mir einen Blick in mein Märchenbuch wünsche, so tief sitzt die Angst nicht gut damit umgehen zu können. Und darum brauche ich dann in solchen Momenten viel Kraft, eben keine der genannten Reaktionen zu durchleben. Wenn ich mich dann an’s Schreiben mache, wäre das entweder fatal oder wie z. Z. ein unbeschriebenes Blatt. Der Mechanismus „verdrängen“ funktioniert. Ich habe gerade keinen Zugang zu meiner inneren, befleckten Seite. Ich bin so rein und schön anzusehen wie eh und jeh. ÄUßERLICH.

Sobald mein Sturm im Inneren sich nach Außen zeigen kann, werde ich ihn niederschreiben. Einen kleinen Auslöser habe ich aktuell zu bearbeiten. Da muss ich erst Abstand zu gewinnen.

I’m fine!

Statement – Shirts

Ich liebe diese Hoody’s (für die Älteren: Kaputzenpulli), T-Shirts und Beany’s (auch für die Älteren: Schlupfmützen). Diese Shirts zeigen oft und gern meine Stimmung. Ich suche sie mir oft dem Anlass meines „in die Welt“ treten entsprechend, aus. Ab und an verdecke ich sie unter einer Strickjacke (heute: Cardigan) 😅 Ganz schön anstrengend diese Gender-Neumodische-Sprachgebung. Wer weiss auf was ich in den nächsten Jahren noch alles achten muss. Zurück zum Shirt. Ich liebe sie einfach. Und mit welchem fing es an? Ich weiss es noch. Das mit der Aufschrift: Ich trage so lange schwarz, bis es etwas dunkleres gibt und „ja, heute trage ich ein freundliches schwarz.“ Dann habe ich eine Fußmatte geschenkt bekommen: schwarz gab’s nur noch in pink. Denn heimlich mag ich pink 🤫. Mitlerweile habe ich eine schon Stimmungs-Shirt-Kommode. Es erspart mir gern unnötige Gespräche. Für neue Anregungen bitte gern eine Nachricht an mich.