Grüsse vom Sergeant

Hallo liebe Leser:Innen. Ich kann jetzt schon sagen, mit Überraschung war mein Besuch bei meinem Sergeant schon zu verbuchen. Zu allererst war ich so nervös, unsicher und zweifelnd. Was soll ich da, ich kenne doch die Probleme. Sie kann doch eh nichts tun. Worüber sollen wir bloß sprechen. Bin ich überhaupt „depressiv“ genug um einen Besuch zu rechtfertigen. Fragen die mein Selbstbild deutlicher nicht zeigen können. Als ich heute auf dem altbekannten Ledersessel platz nahm, war sofort ein durchatmen spürbar. Ich wusste, ich kann alles sagen, egal wie unnötig es klingt. Ich wusste nur den Ausgang nicht. Und das er so krass sein würde erst recht nicht. Ich wollte eigentlich nur die happy beeing pills.

Ich habe geschildert wie schwer mir mein Leben gerade fällt. Wie anders, wie überflüssig. Anders als seiner Zeit, schwerer tiefer und unnötiger.

Wieso schaffen es andere Frauen, mit viel schlimmeren Erkrankungen, so flott mit einem Mundabputzer wieder durchzustarten? Ich wollte immer die von den coolen, alles rockenden, zu bewundernswerten gehören. Anspruch und Realität. AKZEPTANZ Frau P. bitte üben Sie Akzeptanz. Für die Medikamente, für ihre Verfassung und ihr damit umgehen. Sie müssen nicht funktionieren, sie müssen nicht perfekt sein. Sie sind viel zu früh wieder zurück zur Arbeit, zurück zum Alltag und weg von Verarbeiten gegangen. Ach echt? Ich hatte nicht das Gefühl. Die Quittung habe ich nun. PTBS, Depression und Erschöpfung. Wissen das niemand braucht: 40% aller Brustkrebspatientinnen leiden im Anschluss der Behandlung an eben diesen Beschwerden. Mein Mann so: Und warum bist du nicht einfach mal die 60%? Ich werde sie beim nächsten Besuch fragen.

Sie ist nur noch bis Juni für Kassenverrückte da. Ich solle mir bitte dringen einen neuen Therapeuten suchen. Ausserdem bitte zu meinem Frauenversteherarzt gehen, er soll mich bis Ende des Jahres herausnehmen. Wie bitte??? Ja, wann genau haben Sie denn verarbeitet zwischen Behandlung und Wiedereingliederung. Ach, gar nicht? Verdrängen klappt doch nur bedingt. Sie erinnern sich? Ja, doch, wage.

Gut, nun bin ich 4 Wochen AU und bekomme weitere 4 Wochen von ihr. Meine „mir strahlt die Sonne aus der Seele“- Pillen sind auch mit eingezogen. Mit 2 Terminen bei ihr hat sie mich entlassen- gehen sie atmen, geniessen und erholen. Wir sehen uns nächste Woche.

Ich habe mich heute damit angefreundet dies auch zu tun. Etwas Angst vor den Begegnungen mit Menschen die sich freuen das ich ja jetzt Zeit habe, habe ich schon. Ich weiß das ich nicht viel länger funktioniert hätte. Mir war es egal, alles war mir egal. Der Tag, die Nacht, das Sein und das Gehen. Natürlich würde ich mir nicht selbst das Leben beenden. Das weiss ich jetzt. Aber woher soll ich denn wissen wie es ist wenn dieser Gedanke nicht mehr klar zu fassen ist? Gut ist, ich bin viel zu ängstlich und natürlich viel zu neugierig wie mein Leben weiter geht. Ausserdem möchte ich mit einem Lächeln gehen, nicht völlig verquert.

Nutze die Zeit, sie meint es gut. Heute ging es mir sehr schlecht und sehr gut. Ich war hellwach und total müde. Das ist gut. Abwechslung ist wichtig.

I’m fine like I haven’t been for a long time…. einer sagte mal: du darfst nicht alles glauben was du denkst.

Ich freue mich auf morgen.

Veröffentlicht von mo/me/

Ich, geboren Melanie, genannt Melly, gelebt Morti. Such dir etwas aus. Das tue ich auch, je nach Stimmung und meinem Gegenüber. Mein Geburtsjahr ist ´74. Ich habe bald geburtstag, welcher mir noch nie wichtig war und ich diese Aufmerksamkeit und das "alle schauen auf mich und wollen mit mir sprechen" gar nicht steht. Ich schreibe diesen Blog weil ich mir helfen will, dir vielleicht ja auch! Aktuell komme ich nicht gut klar mit den Gedanken und Gefühlen , die nicht im Einklang sind mit meinem Gedächtnisverlust. Der wiederum ist, so sagen es die Fachprofis und einige sehr enge Menschen die mir mehr glaube als ich mir selbst, aus einer frühkindlichen Traumatisierung entstanden. Ich kann es dir nicht sagen, da mein Gehirn mir diese Erinnerungen nicht preis gibt. DAVON wiederum, kann ich druchaus den ein oder andern Tag verrückt werden. Bin ich bisher aber nur 1x so richtig, da bin ich dann ein paar Jahr zu einer Therapeutin gerannt, die mich wieder erträglich gemacht hat. Also für mich, für andere war ich das wohl immer. Die Schauspielschule meines Lebens hat schon immer gute Dienste geleistet. Du verstehst nur Bahnhof? Ok, dann lies einfach ab und an meinen Blog, vielleicht wird es besser, vielleicht lustiger, ab und an auch traurig und sicher auch gefährlich für Meschen mit ACHTUNG TRIGGER Missbrauchserlebnissen, Gewalterlebnissen, Extremsituationen und Depressionen. Willkommen in meiner Welt. Mo

2 Kommentare zu „Grüsse vom Sergeant

  1. Nimm Dir die Zeit, welche Du benötigst! Ohne schlechtes Gewissen! Vergleche nie Deine Geschichte mit der Geschichte von jemand anderem! Du hast das Rech darauf das es Dir besser geht und das dauert so lange es dauert! Dein Ärztin die vorschlägt Dich aus dem „Verkehr“ zu ziehen bis Ende des Jahres, würden wir hier gerne feiern, irgendwie, Du bekomsmst die Zeit welche es vielleicht einfach benötigt um irgendwie in der Seele etwas zu heilen! Nicht bös gemeint, es dauert manchmal bis man versteht das es eben Zeit braucht, Zeit von der man selbst meint die bräuchte es nicht! Passt auf Dich auf und so! LG

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